Wenn man wirklich einmal in eine gefährliche Situation kommt und angegriffen wird, ist es hilfreich, dabei auch einen Plan zur Verteidigung zu haben. Und genau dafür wurden am vergangenen Samstag zum Jahreslehrgang beim Karate-Do-Kwai Nordhausen gleich mehrere Lösungsansätze vermittelt...


Unter der Leitung von Cheftrainer Frank Pelny (6. DAN Karate, 4. MG SaCO, 4. DAN Ryûkyû Kobudô), wieder unterstützt von Sebastian Edelman (4. DAN Karate, 4. DAN Ryûkyû Kobudô, 1. MG SaCO) aus Halle, konnten sich bei verschiedenen abwechslungsreichen Trainingseinheiten die Kampfkunstinteressierten von 14 Vereinen aus 6 Bundesländern Anregungen zum Thema Selbstverteidigung holen.

Basierend auf dem von Frank Pelny und Egbert Gundlat entwickelten SaCO-System kann jeder - gleich welchen Geschlechts, Alters oder Trainingsstandes - einfache Bewegungsabläufe erlernen, die ihn in die Lage versetzen, sich selbst schützen zu können.

Die Effektivität der Techniken und die Qualität des Trainings haben sich mittlerweile so sehr herum gesprochen, dass die kleine Turnhalle des Humboldtgymnasiums in der Blasiistraße mit den 50 Teilnehmern mehr als nur gut gefüllt war. Thematisiert wurden dieses Mal unterschiedliche Szenarien. Nach einer allgemeinen Erwärmung, die schon für sich genommen ein ordentliches Training war, ging es um die Verwendung eines Strickes zur Selbstverteidigung.

Dieser steht allerdings lediglich stellvertretend für beliebige Alltagsgegenstände mit ähnlichen Eigenschaften. Egal ob Gürtel, Schlips oder auch ein zusammengedrehtes Handtuch, alle Teile könnten bei Verfügbarkeit in der gleichen Art und Weise gehandhabt werden. Nach dem Grundlagentraining wurden diese Techniken dann zu einem festgelegten Drill zusammengefügt.

Dieser dient dazu, die Bewegungen zu automatisieren und zu verinnerlichen um sie in Extremsituationen abrufbar zu machen. Anspruchsvoll ging es dann weiter. Methodisch wurden die Kämpfer mit Bewegungskonzepten vertraut gemacht, sich gegen mehrere Angreifer gleichzeitig wehren zu können. Nach dieser sehr bewegungsintensiven Stunde war die anschließende Mittagspause sehr willkommen.

Anschließend ging es mit etwas Theorie und Trainingslehre weiter. Die Anatomie der Muskeln, ihre Funktion und die Möglichkeiten zu deren Kräftigung waren für die Teilnehmer des Lehrganges mindestens genauso hilfreich wie die praktische Umsetzung selbst. In der letzten Trainingseinheit stand die SaCO-Verteidigungsfähigkeit auf dem Programm und forderte den Anwesenden noch einmal alles an Konzentration und Geschicklichkeit ab. Schwerpunkt war in diesem Jahr die Verteidigung aus Angriffen von der Körperrückseite, wie Unterarmwürgen von hinten und Umklammerungen des Körpers unter und über den Armen von hinten.

Allen Interessierten bietet der Karate-Do-Kwai Nordhausen ein 4-wöchiges kostenloses Probetraining. In der Sportart Karate gibt es verschiedene, nach Alter gestaffelte Trainingsgruppen für Kinder, für Erwachsene und für Senioren. Kobudô (Waffenkarate) und Selbstverteidigung sind erst für Jugendliche ab 14 Jahre geeignet. Ebenso wie Shaolin Kung-Fu, Qi-Gong. Karate Aerobic ist gerade bei Frauen sehr beliebt und ideal zur Figurbildung geeignet. Die Kleinsten (4-6 Jahre) werden entwicklungsgerecht in der Ninja-Kids Gruppe an den Sport heran geführt.

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter: www.karate-nordhausen.de bzw. unter Tel.: (03631) 60 47 36.
Sven Schröter, Karate-Do-Kwai Nordhausen