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Mi, 10:21 Uhr
17.12.2014

Ein Kranich kommt selten allein

Anfang des Monats wurde die letzte "Ablenkfütterung" der Kraniche am Helmestausee durchgeführt. Dabei sollen die Vögel gezielt von der frischen Saat abgelenkt werden. Der Landschaftspflegeverband verbucht die Aktion als großen Erfolg, mahnt aber das noch mehr Aufklärungsarbeit nötig sei...

Im regionalen ENL- Projekt zum Schutz des Kranichs, welches im April 2014 begonnen hat wurde am 5. Dezember die letzte Krachichfütterung dieses Jahres durchgeführt.

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Der Landschaftspflegeverband Südharz- Kyffhäuser unter dem Vorstandsvorsitz des Landtagsabgeordneten Egon Primas ist federführend für dieses Projekt.

Die Ablenkfütterung wurde von den Tieren ausgesprochen gut angenommen und ist als großer Erfolg zu werten. Diese Ablenkfütterung war erforderlich, um die vielen rastenden Kraniche im Gebiet um den Helme Stausee von den frisch angesäten Flächen abzulenken und somit den Schaden auf diesen Flächen für die Landwirte zu minimieren.

Wenn auch von einigen Bürgern mit Skepsis gesehen, so liegt es auf der Hand, dass wenn die Kraniche Getreide auf der Ablenkfläche fressen, sie weniger Nahrung auf den umliegenden Flächen suchen müssen.

Wird also den Kranichen für die Futteraufnahme eine dafür vorgesehene Fläche geboten, kann die neue Aussaat der Landwirte so vor Fraß geschützt werden.

Am 5. Dezember wurde die letzte Ablenkfütterung der Kraniche am Helmestausee durchgeführt (Foto: Manfred Hagemann) Am 5. Dezember wurde die letzte Ablenkfütterung der Kraniche am Helmestausee durchgeführt (Foto: Manfred Hagemann)

Um die Ablenkfütterung optimal durchführen zu können, stellte die Agrargenossenschaft Heringen AG eine 5 ha große, abgeerntete Maisfläche zur Verfügung. Zudem führte der Betrieb unter Anleitung der Projektleiterin, Astrid Koschorreck, alle Fütterungen durch.

Der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft, Günter Fischer, stellte Frau Koschorreck mit Herr Klaus Peter Werner und Herrn Steffen Wenzel zwei erfahrene Traktoristen an die Seite, um mit ihnen alle Details zur Fütterung festzulegen und durchführen zu können.

Wichtig war, die Futtermenge am aktuellen Bedarf der Kraniche anzupassen. Hierzu diente die tägliche Erfassung der Kranichzahlen durch den Verein Nordhäuser Ornithologen. Mit diesem Wissen wurden Tag und Menge der Fütterung immer wieder neu abgestimmt. Wichtig war auch, die Fütterung sehr früh am Morgen durchzuführen, da die Fläche den ganzen Tag über gut von den Kranichen besucht wurde. Eine Fütterung nach Einflug der scheuen Tiere, hätte diese unnötig in ihrer Rast gestört. Mindestens 3000 Tiere täglich nutzten in den Hauptzeiten der Kranichrast das Futterangebot auf der Ablenkfläche.

Der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser möchte ein herzliches Dankeschön an Herr Fischer und seine Mitarbeiter aussprechen, da ohne sie die Maßnahme nicht so erfolgreich verlaufen wäre.
Für die Maßnahmen im nächsten Jahr werden die Erfahrungen aus dieser Saison eine wichtige Hilfe sein.

Traurig macht es die Verantwortlichen des Projektes, dass manche Bürger doch recht wenig Verständnis für die Rast dieser anmutigen Tiere in unserer Region zeigen. Freilaufende Hunde auf der Ablenkfutterfläche zeugen von genau so viel Unverständnis wie Motorradfahrer die gezielt in die rastenden Tiere fuhren oder Menschen mit Fotoapparat, die auf die Tiere zuliefen.

Hier sei noch viel Aufklärungsarbeit nötig, um mehr Rücksicht für die Kraniche während der Rast zu erreichen. Für Fragen des Kranichschutzes steht der Landschaftspflegeverband gerne als Ansprechpartner zur Verfügung um den Kranichen auch in den nächsten Jahren eine reibungslose Rastzeit in der Region zu ermöglichen.
Autor: red

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