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Fr, 07:00 Uhr
14.11.2014

Lichtblick: Totentanz und Ewiges Leben?!?

In diesen Tagen erreicht uns nun doch das typische Novemberwetter. In diesen Tagen wird auf politischer Ebene über Sterbehilfe diskutiert. In zwei Wochen findet in Nordhausen eine besondere Gedenkfeier für die Opfer im Straßenverkehr und anderen Unglücksfällen, für die Hinterbliebenen und die Rettungskräfte statt. Schlagartig wird uns bewusst, wie nah der Tod dem Leben ist...


Bis zum Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ist es nicht mehr weit. Bis dahin sollten die Gräber für den Winter fertig gemacht sein. So ist der Tot plötzlich mitten im Leben. Noch deutlicher wird er, wenn man jemanden verliert, oder verloren hat, oder auf den letzen Stück Weg begleitet. Wie schnell kann doch das Leben zu Ende gehen!?! Viele werden nachdenklich.

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Ein nachdenkliches Gedicht und das Bild eines unbekannten Zeichners sind mir in diesem Tagen begegnet. Adolf Glaßbrenner (1810-1876) schreibt in seinem Gedicht

„Ein Jahr im Leben“
„Lebst du ein Jahr in Gram und Leid: Du lebtest keine Stunde Zeit.
Ein Tag gelebt in Lieb‘ und Kuss, es ist ein ganzes Jahr Genuss.
Ein Jahr verbracht in frommen Wahn, ist keine Stunde wohlgetan.
Ein Stündchen Scherz, ein Stündchen Wein, das ist: Ein Jahr lang glücklich sein. …
Wer sich in Angst und Pein begräbt, der hat sein Leben nicht gelebt.“

Wohl gewählte Worte. Aber das Leben ist doch nicht nur Scherz und Wein und Fröhlich sein. Da ist das Bild vom Totentanz wohl zutreffender.

Wer tanzt hier eigentlich mit wem? Tanz die Sterbliche mit dem Tod oder der Tod mit der Sterblichen? Eine Schlange hat der Tod noch zusätzlich im Mund.

Totentanz (Foto: unbekannter Maler) Totentanz (Foto: unbekannter Maler) Als ob er nicht schon allein, für Unbehagen und Angst sorgen würde!? So ist auch die Dame „zu Tode erschrocken“, wendet sich ab und ist doch bereits fest im Griff des Todes. Was nun? Könnte sie dem Tod ein Schnippchen schlagen und sich aus seinem Griff befreien? Es erinnert an gern Verdrängtes: Ich werde sterben. Der Tod ist nicht irgendwo, sondern gleich nebenan. Er wird auch zu mir kommen. Wie verhalte ich mich dann?

Es gibt Menschen, die schaffen das Erstaunliche und Bewundernswerte. Sie schauen dem Tod ins Gesicht und fangen an zu tanzen. Sie nutzen die verbleibende Zeit und machen es sich so schön wie möglich. Sie freuen sich trotz des nahen Todes und LEBEN bis dahin. Sie schaffen es, dem Schrecken des Todes eine Grenze zu setzen. Sie schaffen es, über den Tod hinauszuschauen. Ein Blick auf die Macht des Todes bringt zugleich den Blick auf die Macht Gottes, der in und durch Jesus den Tod besiegt hat.
Jesus selbst sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Johannes-Ev. 11,25).

Vielen bringt diese Zusage eine große Freude - trotz aller Tränen. Wir wissen nicht in Einzelheiten, wie diese Leben sein wird. Wir wissen nicht in Einzelheiten, wo es sein wird. Wir wissen nur, dass wir in dieser Zusage Gottes Grund zur Freude und zur Hoffnung haben. Die, die wir hier gehen lassen mussten und müssen, sind dort in Gott geborgen.

Kurz nach dem Tod meines Vaters, fand ich auf einem Kalenderblatt für mich sehr hilfreiche Worte von Dietrich Bonhoeffer.
„ Für uns Menschen sind die Unterschiede
zwischen Leben und Tod ungeheuer groß.
Für Gott fallen sie in eins zusammen.“
Pastorin Steffi Wiegleb
Autor: red

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