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Fr, 06:28 Uhr
14.11.2014

Schöpfer der Digedags verstorben

Der Schöpfer des legendären DDR-Bilderheftes "Mosaik", Hannes Hegen (Johannes Hegenbarth), ist tot. Er starb bereits am vergangenen Samstag im Alter von 89 Jahren in Berlin, wie der Lehmstedt Verlag Leipzig heute mitteilte. Der Erfinder der Digedags hinterließ auch im Landkreis Nordhausen seine Spuren...


Johannes Hegenbarth wurde am 16. Mai 1925 in Böhmisch-Kamnitz geboren. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus seinem Geburtsort vertrieben, kam er als 20jähriger mit seiner Mutter und jüngeren Schwester nach mehreren Zwischenstationen etwa um den Jahreswechsle 1945/46 nach Ilfeld-Netzkater.

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Vermutlich diente ihnen als erste Unterkunft das spätere Kinderheim "A.S. Makarenko". In der Druckerei Labusch in Benneckenstein war Hegenbarth als Entwurfszeichner für Glückwunschkarten tätig. Im Juli 1946 zog die Familie nach Ilmenau, später nach Berlin. Johannes Hegenbarth studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und arbeitete im Anschluss u.a. für die Satirezeitschrift "Frischer Wind" – dem späteren "Eulenspiegel" – und der "Wochenpost".

Mitte der 1950er Jahre gründete er in Berlin das "Mosaik", in dem die drei lustigen Kobolde Dig, Dag und Digedag fortan als Hauptfiguren agierten und ihre Leser an ihren Abenteuern in fernen Ländern teilhaben ließen. Hannes Hegen (fortan nannte er sich so) nutzte dabei günstige kultur-politische Umstände in der DDR. Sein engster Vertrauter und Geschichtenentwickler wurde Lothar Dräger, der zuvor in der Spielzeit 1954/55 ein Engagement am Theater Nordhausen inne gehabt hatte.
Hannes Hegen (Foto: Archiv Backhaus)
Im Andenken an Hannes Hegen (Foto: Archiv Backhaus)
Im Andenken an Hannes Hegen (Foto: Archiv Backhaus)
Im Andenken an Hannes Hegen (Foto: Archiv Backhaus)
Hannes Hegen galt als Multitalent, war großartiger Organisator und Geschäftsmann. Gemeinsam mit Lothar Dräger und weiteren Mitarbeitern im "Mosaik"-Kollektiv widerstand er mit Geschick und Durchstehvermögen einem über Jahre währenden staatlichen Dirigismus. In einem Radio-Interwiev würdigte heute Mark Lehmstedt (Verfasser des Sachbuches "Die geheime Geschichte der Digedags") die Verdienste Hegens und bezeichnete das "Mosaik" als "ein Farbtupfer in einer Welt, die nicht immer sehr bunt war". Das "Mosaik" ist die älteste Comic-Zeitschrift Deutschlands und es gibt es noch heute mit den Abrafaxen als Hauptakteure.

Hannes Hegens "Mosaik" galt und gilt als ein Presse-Wunder der DDR, das in Ilfeld und Nordhausen ein Stück weit seinen Anfang nahm.
Hans-Georg Backhaus
Autor: red

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