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Mo, 09:13 Uhr
25.08.2014

Nordhäuser Triathleten auf dem Treppchen

Es war eines der sportlichen Highlights des Jahres für Nordhausen: am Wochenende fand der zweite Scheunenhof-Triathlon unter der Schirmherrschaft der ICAN-Serie statt. Am Samstag mühten sich die Amateuere, gestern waren die Profis dran. Und es sollte spannend werden...

Katja Konschak (Nordhausen) und Markus Liebelt (Halle) gewannen gestern die zweite Auflage des ICAN Nordhausen Germany. Über die Mitteldistanz von 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen wiederholte Konschak ihren Vorjahrestriumph mit zwei Minuten Vorsprung auf die heute in Dresden lebende Schweizerin Simone Bürli-Sickert.

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Liebelt verwies nach einem von Spannung kaum zu überbietenden Rennen Vorjahressieger Georg Potrebitsch (+0:32 Minuten) und Lokalmatador Peter Seidel (+0:57 Minuten) auf die weiteren Podestplätze. Den erstmals ausgerichteten ICAN 64 gewannen Margrit Gentzel (Nordhausen) und Bundesliga-Starter Michael Wegricht (Bike 24 TriTeam).

Potrebitsch und Beck bestimmen Renngeschehen – Liebelt im Pech

Gegensätzlicher hätte die erste Rennhälfte für die Topfavoriten kaum beginnen können: Während Georg Potrebitsch und Henry Beck das Rennen von der Spitze aus bestimmten und auf dem Rad einen Abstand von teilweise über fünf Minuten auf die Verfolger herausfuhren, musste Markus Liebelt nach dem Schwimmen als Siebter eine Aufholjagd starten. Liebelt, einer der stärksten Radfahrer im Profi-Zirkus, machte schnell Boden gut und fuhr auf Platz drei nach vorne, musste aber aufgrund technischer Probleme nach 30 Kilometern eine vierminütige Reparationspause einlegen: „Von Beginn an machte meine Schaltung Probleme, sodass ich schon an eine Aufgabe gedacht habe. Ich konnte lange Zeit nur in einem Gang fahren. Für die bergigen Passage war das sehr kräftezehrend, auf den Flachstücken konnte ich nicht genügend Druck auf die Pedale bringen.“

Zweiter ICAN-Triathlon  (Foto: Johann Reinhard) Zweiter ICAN-Triathlon (Foto: Johann Reinhard)

Durch die Reparationsarbeit verlor Liebelt an Zeit, lag knapp sieben Minuten hinter Beck und Potrebitsch und musste von Platz fünf aus erneut nach vorne fahren. Bis zum Wechsel verbesserte sich der gebürtige Sachse wiederum auf Rang drei und kam dem Führungsduo mit drei Minuten Abstand auch näher – mit einem Sieg wäre es unter normalen Umständen aber schwierig geworden. „Mit Platz zwei habe ich bei drei Minuten Abstand noch geliebäugelt, der Sieg war zu diesem Zeitpunkt noch außer Reichweite“, so Liebelt.

Liebelt nutzt Zeitstrafe der Konkurrenz und bezwingt Vorjahressieger Potrebitsch

Als Liebelt aber die zweite Wechselzone vor der Kreissparkasse erreichte, waren zu seiner Verwunderung auch Potrebitsch und Beck noch da. Beide bekamen eine vierminütige Zeitstrafe aufgrund Windschattenfahrens auf dem Rad, sodass sie erst 30 Sekunden nach Liebelt auf die Laufstrecke starteten. Während Vorjahressieger Potrebitsch nach der ersten von vier Laufrunden nochmal auf den Hallenser auflief, verlor Beck schnell an Boden und konnte im Kampf um den Sieg nicht mehr eingreifen.

Trotz dass Potrebitsch zwischenzeitlich wieder den Anschluss herstellte, ließ sich Liebelt nicht beirren, lief sein Tempo konstant weiter und wurde dafür belohnt: Der gebürtige Russe verlor wieder an Boden und behielt bis ins Ziel einen konstanten Abstand von etwa 30 Sekunden. „Dass es zum Sieg reichen könnte habe ich erst Mitte der letzten Runde realisiert. Der ICAN ist ein großartiger Wettkampf mit Wiedererkennungswert. Landschaft und Stadt erinnern mich an die Ironman-EM in Wiesbaden. Der Wettkampf hat Weltklasse-Niveau“, lobt Liebelt.

Lob für die Leistung gab es auch vom Vorjahressieger, der sich aber bereits zu einer Revanche im kommenden Jahr ankündigte: „In der ersten Runde bin ich nach der kurzen Pause zu schnell wieder losgelaufen. Markus hat eine starke Leistung gezeigt und Moral bewiesen. Im nächsten Jahr werde ich einen neuen Anlauf auf den Sieg beim ICAN starten. Nach Nordhausen komme ich immer wieder gerne.“

Lokalmatador Seidel bietet Favoriten Paroli

Gefährlich nah kam dem Duo noch Lokalmatador Peter Seidel. Bis auf 57 Sekunden verkleinerte der seit diesem Jahr als Profi startende Nordhäuser durch die zweitschnellste Laufzeit noch den Rückstand auf Liebelt und wurde gleichzeitig neuer Thüringer Meister über die Mitteldistanz. Schon beim Schwimmen und Radfahren brachte sich Seidel in eine gute Ausgangsposition für den abschließenden Halbmarathon und startete als Vierter in die dritte Disziplin: „Dadurch dass ich mir die Kräfte gut eingeteilt habe, konnte ich auch am Ende nochmal zulegen. Trotzdem kam auch für mich der Podestplatz überraschend, aber die Zuschauer an der Strecke haben mich zu Höchstleistungen getrieben.“ Seidel fing auch den lange Zeit an der Spitze liegenden Henry Beck (4.) noch ab.

Konschak wiederholt Vorjahressieg trotz kalter Temperaturen

Das Damenrennen dominierte erwartungsgemäß Lokalmatadorin Katja Konschak, hatte aber auf dem Weg zur Titelverteidigung mehr Mühe als gedacht. Bereits nach der 1,9 Kilometer langen Auftaktdisziplin im Sundhäuser See lag die Nordhäuserin in Front und ließ sich auch nicht verunsichern als Simone Bürli-Sickert und Kathrin Mannweiler sie kurz vor dem Ende des Radfahrens überholten. Mit nicht mal einer Minute war der Rückstand der Thüringerin vor ihrer Spezialdisziplin, dem Laufen, verschwindend gering und schon nach den ersten fünf Kilometern lag Konschak zur Freude der Zuschauer wieder in Führung. „Die Kälte beim Schwimmen und auf dem Rad haben das Rennen zu einer Herausforderung gemacht. Trotzdem war es aufgrund der Stimmung an der Strecke wieder ein Highlight“, bilanziert Konschak. Rang zwei ging an Simone Bürli-Sickert gefolgt von Kathrin Mannweiler.

Insgesamt nahmen über 200 Sportler aus 10 Nationen die zweite Auflage des ICAN in Angriff und somit über 80 mehr als noch 2013. „Die Zuschauerresonanz war mindestens genauso groß wie im Vorjahr und auch die Athleten waren zufrieden. Wir konnten mit dem ICAN Nordhausen da anknüpfen wo wir im letzten Jahr aufgehört haben und wollen uns auch im nächsten Jahr weiter steigern, dabei aber trotzdem den Sportlern das gewohnte Niveau weiter bieten“, erklärt Organisator Ulrich Konschak.
Zweiter ICAN-Triathlon (Foto: Johann Reinhard)
Zweiter ICAN-Triathlon (Foto: Johann Reinhard)
Zweiter ICAN-Triathlon (Foto: Johann Reinhard)
Autor: red

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