Es war nichts weniger als eine kleine Sensation, als die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) im Juni 2011 ankündigte, das Internet um neue Top Level Domains (TLD) bereichern zu wollen. Der Schritt war nötig geworden, da immer weniger kurze und damit einprägsame Adressen mit einer bestimmten Domainendung gebildet werden konnten. Von der neuen Vielfalt profitieren also vor allem die User...


Drei Jahre später befinden wir uns noch mitten im Freischaltungsprozess der neuen Domainendungen, mit dem die ICANN bereits Ende 2013 begonnen hatte. Insgesamt sollen rund 1.400 neue Top Level Domains hinzukommen, von denen etwa 700 markenrechtlich geschützt sind, die weiteren 700 jedoch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Kein Wunder also, dass viel um das Potenzial der neuen Domainendungen spekuliert wird.

Die meisten Experten schätzen das Potenzial der neuen Domainendungen insgesamt positiv ein. So ergab eine Umfrage unter Domainanbietern, dass 21 % davon ausgehen, dass die neuen Domainendungen bis zu 25 % des Gesamtvolumens aller Domains erreichen können. Es ist also unwahrscheinlich, dass die neuen Domainendungen die klassischen Webendungen wie .com, .de, .org oder .net verdrängen werden. Dennoch werden sie bis zum Ende des Jahrzehnts stark vertreten sein.

Der Anstieg an Domainadressen mit neuen Endungen wird auch mit einem Anstieg der Sichtbarkeit der neuen Top Level Domains in Suchmaschinen einhergehen. Der große Vorteil der neuen Domainendungen ist, dass sich Domainname und Inhalt des Webangebots besser miteinander korrelieren lassen. Branchenspezifische Top Level Domains wie .hotels, .immobilien oder .reise weisen den Internet-User direkt auf den Inhalt der Seite hin.

Regionenspezifische Top Level Domains wie .berlin, .hamburg oder .bayern lassen dagegen einen besonders starken regionalen Bezug des jeweiligen Webangebots erkennen. Als Domainadresse denkbar wäre beispielsweise sowohl "www.berlin.hotels" als auch "www.hotels.berlin", in beiden Fällen sind der regionale und der thematische Bezug der Website auf den ersten Blick erkennbar. Eine Domainendung .nordhausen wird es aber nicht geben.

Die neuen Domainendungen bieten Webseitenbetreiber neue Chancen und Möglichkeiten. Bei der Vielzahl an knapp 700 neuen Top Level Domains ist es jedoch nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Einen praktischen Service bietet diese Seite: Hier sind alle neuen Domainendungen aufgelistet und in übersichtliche Kategorien eingeteilt. Zudem kann man die Verfügbarkeit der Wunschdomain automatisch mit den neuen Domainendungen gegenprüfen lassen. Auf der Suche nach einer passenden Domainadresse bedeutet dies eine große Zeitersparnis.