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Fr, 10:05 Uhr
02.05.2014

Daumen hoch bei der IHK

Die regionale Wirtschaft in Nord- und Mittelthüringen bewegt sich auf einem stabilen Wachstumspfad, der inzwischen neben einer konstanten Inlandsnachfrage auch wieder von stärker werdenden Exporten bestimmt wird. Einzelheiten wie immer in Ihren Nordthüringer Online-Zeitungen...


Mehr Aufträge und gut ausgelastete Kapazitäten sorgen für eine positive Ertragslage. Zwar kann das bisherige Tempo des Aufschwungs nicht ganz beibehalten werden, Grund zur Sorge besteht jedoch nicht. Im Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 800 Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen sinkt der Geschäftsklimaindex nur geringfügig um einen Prozentpunkt im Vergleich zur vorhergehenden Analyse und bleibt mit 113 von 200 möglichen Punkten auf hohem Niveau.

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„Die Bedenken der Unternehmer über wachsende Konjunkturrisiken wie den Konflikt in der Ukraine, den geplanten Mindestlohn, die Rentenreform oder auch die steigenden Energiepreise nehmen zu. Dennoch überwiegt die positive Grundstimmung in den Chefetagen“, erklärt IHK-Hauptge-schäftsführer Gerald Grusser. Bei vielen Firmen gehe es aufwärts. Branchenübergreifend würden 38 Prozent der Befragten ihre aktuelle Situation mit gut einschätzen; 50 Prozent wären mit ihrer Geschäftslage noch durchaus zufrieden. „Immer mehr Betriebe können gefüllte Auftragsbücher und ausgelastete Kapazitäten vorweisen“, so der IHK-Chef.

Inzwischen hätten 86 Prozent der Unternehmen die Gewinnzone erreicht oder arbeiteten weitgehend kostendeckend – beste Voraussetzungen für weitere Investitionen: So planten zwei von drei Unternehmen, ihr Budget aufzustocken oder wenigstens konstant zu halten. „Der Ausbau der Kapazitäten beflügelt den Arbeitsmarkt. 11 Prozent der Firmenchefs wollen neue Jobs schaffen und 74 Prozent ihren Personalbestand zumindest beibehalten“, berichtet Grusser. Allerdings bleibe abzuwarten, inwieweit sich die geplante Mindestlohnregelung und die Rentenreform negativ auf die Beschäftigungspläne der Unternehmer auswirken.

Grafik (Foto: IHK) Grafik (Foto: IHK)

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Als größte Jobmaschine erweist sich einmal mehr die Industrie. Nach eigenen Angaben lasten gegenwärtig fast zwei Drittel der Unternehmen ihre Kapazitäten voll aus. „Deshalb stehen zunehmend auch wieder Erweiterungsinvestitionen auf der Tagesordnung. Nicht selten münden diese dann in zusätzliche Arbeitsplätze. Die entsprechenden Rahmenbedingungen vorausgesetzt, dürften so im Jahresverlauf rund 3.000 neue Stellen in der Industrie geschaffen werden“, schätzt der IHK-Hauptgeschäftsführer ein.

Insgesamt beurteile die überwiegende Mehrheit der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes die Geschäfte mit gut bis befriedigend. Und auch für die kommenden Monate blieben die Firmenchefs optimistisch und setzten auf eine weitere Verbesserung oder zumindest gleichbleibend positive Entwicklung. Auf dem Weg zurück zu alter Stärke bewege sich die Exportindustrie. Jeder Fünfte verzeichne steigende Auftragseingänge aus dem Ausland.

Das Baugewerbe konnte aufgrund des milden Winters zahlreiche Baumaßnahmen ohne witterungsbedingte Unterbrechungen fortsetzen. Entsprechend positiv fällt das Urteil über die aktuelle Geschäftslage aus: Jede vierte Firma hält den Daumen nach oben, immerhin fast die Hälfte der Unternehmer ist mit der momentanen Situation zufrieden.

Im Einzelhandel hat sich die Situation weiter stabilisiert. Etwa 30 Prozent der Befragten berichten von höheren Erträgen und gestiegenen Umsätzen. Die niedrige Inflationsrate und die anhaltend gute Arbeitsmarktentwicklung haben den ein oder anderen Euro mehr in die Kassen der Händler gespült.

Auch im Dienstleistungssektor steht die Konjunkturampel weiter auf grün. Die Mehrzahl der Unternehmer ist mit der momentanen Geschäftslage zufrieden. Schon 88 Prozent der Betriebe im Servicebereich arbeiten mit Gewinn oder wenigstens kostendeckend.

Fazit des IHK-Hauptgeschäftsführers: „Die positive wirtschaftliche Entwicklung sollte sich im weiteren Jahresverlauf durchaus fortsetzen. Sowohl die Inlandsnachfrage als auch zunehmend der Export erweisen sich als stabile Stützen der anhaltend guten Konjunktur. Die Unwägbarkeiten lauern jedoch in der aktuellen Wirtschaftspolitik: Der für 2015 geplante flächendeckende Mindestlohn, die abschlagsfreie Rente mit 63 oder steigende Energiepreise verschlechtern auch die Rahmenbedingungen für Thüringer Unternehmen.“
Autor: red

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