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Do, 09:54 Uhr
05.09.2013

nnz-Forum: Mensch, Hund und Politik

Der „Klassenkampf“ Raucher gegen Nichtraucher liegt in den letzten Zügen – sowohl an der Zigarette, als auch für die Hersteller derselben. Menschen wie ich, die in ihrer Jugend verspottet wurden, weil sie keinen Spaß am Glimmstängel hatten, tragen mit ziemlicher Sicherheit einen späten, aber verdienten Sieg davon...


Es ist ein Pyrrhussieg, denn für den Tabak- und Mehrwertsteuerausfall, den Wegfall von Beschäftigung in Produktion und Vertrieb, die Überwachung der verbliebenen Raucher usw. zahlen wir alle.

Auf der Suche nach einem neuen Nebenkriegsschauplatz im Wahlkampf sind die Politiker nahezu aller Fraktionen nun auf den Hund gekommen. Was hat man sich in den vergangenen vier Jahren da nicht alles einfallen lassen. Vor allem konnte man parteiübergreifende Einigkeit feststellen zu Steuererhöhungen, Leinenzwang, obskure Rasselisten für noch mehr Steuer und in Nordhausen einen „Hundespielplatz“, der an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist.

Der Hund wurde inzwischen ein armes Schwein. Er stammt ja, aber das wissen Sie seit Martin Rütter, vom Wolf ab. Und dessen Rückkehr in unsere Wälder wird von den gleichen Politikern bejubelt, die aus rein praktischen Gründen unser liebstes Streicheltier mit noch mehr Abgaben ausrotten möchten. So darf der Jäger im grünen Rock jeden freilaufenden Hund erschießen, erst recht, wenn dieser vielleicht einen Hasen jagt (den mit den drei Pfoten und einem Ohr, auf den die Jäger alle schießen), aber doch keinen Wolf. Wenn der Wolf hingegen ein Schaf reißt, was nun mal so in seiner Natur liegt, kriegt der Schäfer dafür eine Entschädigung. Ob die Schäfer inzwischen darüber nachdenken, sich statt Schäferhunden lieber Wölfe zu halten, ist mir nicht bekannt.

„Bundesweit liegt die Beißstatistik auf die kanide Gesamtpopulation umgelegt bei 1,1 Prozent. Von welcher Gefahr reden wir also? Dafür wird eine gesamte Spezies an die Leine gelegt und die Gesamtbevölkerung hysterisch gemacht? Hunde sind ein wirkungsvoller Sündenbock, auf den sich alle längst geeinigt haben. Auf diese Weise kann man der Angst immerhin vier Beine verleihen, Zähne, Ohren und eine Persönlichkeit, und von den politischen Unzulänglichkeiten wunderbar ablenken. Die Angst vorm bösen Wolf sitzt tief. Wenn sie auch sonst nicht viel begreifen: Das haben alle Politiker verstanden.“

Dieses schrieb Katharina von der Leyen in BILD am SONNTAG vom 1. September 2013. Ob sie mit unserer Bundesministerin für Arbeit und Soziales verwandt oder verschwägert ist, weiß ich nicht. Aber sie scheint sich in diesen Kreisen gut auszukennen.

Lange habe ich überlegt, welches populäre Thema in vier Jahren aktuell sein kann. Mir sind gleich mehrere eingefallen, aber ich sage sie nicht. Was Wählerwille in diesem Jahr zu sein hat, hat der Kanzlerkandidat im Fernsehinterview ja schon gesagt. Für ihn gibt’s nur „Sekt oder Selters“. Da kann die übergroße Bundesmehrheit noch so sehr eine große Koalition wählen. Für sowas steht er nicht zur Verfügung. Das ist doch ein sehr merkwürdiges Demokratieverständnis.

Was bleibt dann den Wählern schon? Was hat man seit Kindesbeinen gelernt? Wenn man Angst hat vor Hunden, Wölfen und allerlei anderem Getier
  • Problem-Peer und/oder Bambi,
  • PKW-Maut und Tempolimits,
  • Steuererhöhungen
  • vegetarischem Essen
  • den Farben doppelrot und grün
dann ganz schnell ab zu Mutti. Da weiß man doch, was man hat.

Mein Lieblingssatz an dieser Stelle ist 12 Jahre alt: Gehen Sie auf jeden Fall wählen. Wenn Sie es nicht tun, wählen Sie die, die Sie so ganz und gar nicht wollen.
Jürgen Wiethoff
Autor: red

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