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Sa, 12:16 Uhr
29.06.2013

Zitate zu unserer Zukunft (11)

nnz-Leser Bodo Schwarzberg bezieht in seinen Zuschriften und Kommentaren klare Positionen für den Umwelt und Naturschutz. Jetzt hat er Zitate von Fachleuten gesammelt...


Das Industriegebiet in der Goldenen Aue, der Name sagt es, wird in einer Flussaue gebaut und zwar in jener des Zorge / Helme-Systems. Gerade hatten Teile Deutschlands das zweite „Jahrhunderthochwasser“ in nur elf Jahren zu überstehen. Gebaut wird dennoch, auch in potenziellen Überflutungsgebieten, so, als gäbe es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse und leidvollen Erfahrungen. Obwohl Dresden gerade nur knapp an einem neuen Rekordpegel der Elbe vorbeigeschrammt ist, soll der Bau von Appartments im unmittelbaren Uferbereich fortgesetzt werden.

Hochwasser (Foto: B. Schwarzberg) Hochwasser (Foto: B. Schwarzberg)

Am Pegel Halle-Trotha erreichte die Saale beim jüngsten Jahrhunderthochwasser einen Wasserstand von maximal rund 7,70 m und damit den höchsten Wert seit mehreren Hundert Jahren. Das Foto zeigt die zerstörte Ernte (braun) nördlich von Halle am 23.6.2013.

Angeblich würden diese die Folgen des Hochwassers sogar bremsen! – Zu viele Leute, von Planern bis Bauunternehmen, verdienen an derartigem Unsinn. Verdrängeritis auf der ganzen Linie, auch im Landkreis Nordhausen. Die Politik versteckt sich, ignoriert und folgt marionettenhaft dem Diktat der Wirtschaft. Eine Diktatur wurde von der nächsten in Deutschland abgelöst. Der Tagesspiegel machte jüngst eine Bilanz des jüngsten Hochwassers auf und blickte über den Tellerrand. Als Beispiel möge das folgende Zitat dienen (Quelle: http://www.tagesspiegel.de/politik/hochwasser-bilanz-2013-wie-schlimm-war-die-flut-wirklich/8416770.html)

Bericht der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz und des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach:

„Er (der Begriff „Jahrhunderthochwasser“.- B.S.) suggeriere, dass nun für 100 Jahre Ruhe sei. Nach einer umfassenden, von dem Verband mit führenden Klimaforschern durchgeführten Studie müsse bis zum Ende dieses Jahrhunderts mit einer Verdopplung oder – je nach Entwicklung des Klimawandels durch den CO2-Ausstoß – sogar mit einer Verdreifachung der Schäden an Rhein, Elbe, Weser, Ems und Donau gerechnet werden.“

Übrigens beschreibt der Bericht auch ganz ungeschminkt die Tatsache, dass in den vergangenen 200 Jahren 90% der natürlichen Überflutungsflächen der industriellen und landwirtschaftlichen Nutzung sowie der Wohnbebauung geopfert worden. Die Opfer, die der Mensch deswegen wird erbringen müssen, werden groß sein, sofern er sein Handeln nicht umstellt. Im Tagesspiegelbeitrag ist man in diesem Punkt skeptisch:

Zitat aus dem Tagesspiegel: „Doch trotz der zweiten Jahrhundertkatastrophe innerhalb von gut zehn Jahren dürfte die Neigung, landwirtschaftliche Nutzungen entlang der Flüsse einzuschränken oder gar bebautes Gebiet aufzugeben, kaum vorhanden sein.“ – Das, liebe nnz-Leser, können wir gerade im Industriegebiet Goldene Aue studieren.
Bodo Schwarzberg

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Autor: red

Kommentare
H.Buntfuß
29.06.2013, 13.26 Uhr
Zustimmung
Dem Artikel stimme nur allzu gern zu. Von Seiten der Behörden wird immer noch so getan, als seien die Katastrophen wirkliche Naturgewalten.

Man lässt es gar nicht erst zu, dass darüber nachgedacht wird, ob nicht der Mensch, mit seiner grenzenlosen Gier nach Profit Schuld an der Katastrophe ist.

Warum sonst lässt man es zu, dass in Hochwassergebieten gebaut werden darf? Ganz einfach, es ist für den Staat und viele Betriebe ein Luxuriöses Geschäft.

Geld und Geschäft sei es auch noch so schädlich für Mensch und Natur, hat höchste Priorität in diesem Land.
Boris Weißtal
29.06.2013, 13.41 Uhr
Goldene Ex-Aue
Mal wieder alles so gedreht, wie es passt Herr Schwarzberg, gelle? Kennemn wir ja...

Dabei ist die Goldene Aue seit Fertigstellung der Talsperre gar kein natürliches Überflutungsgebiet mehr und wird hierfür auch nicht mehr benötigt. Somit ist sie eine Ex-Aue. In Ex-Auen kann man sehr wohl ein Industriegebiet errichten. Und dieses Industriegebiet befördert daher auch keine Überschwemmungsgefahr, sondern es kann der Region Wohlstand bringen.

So nun auf zum Halladrie der Gutmenschen mit den weißen Nasen!
Bomai Bog
29.06.2013, 17.43 Uhr
Ein Traum wird wahr
Sehr geehrter Herr Weißtal,

ich würde gerne wissen, woher Sie ihre Informationen bezüglich des Ex-Überschwemmungsgebietes haben ? Das wäre dann nämlich für viele Windehäuser nützlich, denen hat man nach dem letzten großen Hochwasser die Elementarversicherungen gekündigt.

Ausschlaggebend dafür war, dass Windehausen in dem festgestellten Überschwemmungsgebiet der Zorge liegt. Nachzulesen im Thüringer Staatsanzeiger. Wenn Sie Recht haben, dann sollte es sicherlich kein Problem mehr sein wieder eine solche Versicherung zu bekommen.

Zweite Anmerkung: Wenn ihrer Meinung nach dieses Industriegebiet keine Überschwemmung fördert, warum hat man denn dann gegenüber ein Rückhaltebecken eben für den Fall einer solchen Überschwemmung errichtet?
MfG
Jens Bauersfeld

PS: Herr Schwarzberg, verteufeln Sie nicht immer die heutige Landwirtschaft. Nur von Luft und frischem Gras oder Waldbienenhonig ernähren Sie nun mal die Menschheit nicht mehr.
Bodo Bagger
30.06.2013, 11.25 Uhr
leben wie im 17 jh....
wenns nach dem kollegen schwarzberg ginge, würden wir bald alle wieder mit der keule und dem fellumhang bewaffnet in den wald ziehen. wobei fellumhang geht auch schon wieder nicht, denn da kommen ja wieder die pseudotierfreunde aus ihren löchern, die ihre tiervermenschlichung durchführen wollen.

langsam beschleicht mich das gefühl, dass nicht die dauerhaft propagierte ausnutzung der ressourcen der erde zum sterben der menschheit führen wird, sondern viel mehr die vergutmenschlichung und immer weiter fortschreitende selbstgeiselung durch immer krudere moralvorstellungen. wie wärs damit, dass man unseren grüngutmenschen einfach eine eigene insel gibt und sie dort nach ihren vorstellungen untergehen lässt?
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