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Mi, 13:12 Uhr
02.01.2013

Ein Nachruf: Unvergessen

Ilfeld, der Südharz und der Harz trauern um Manfred Bornemann, der am 15. Dezember 2012 in Hamburg verstorben ist. Er war Chronist, Schriftsteller, Harzer, Eisenbahner, Geologe und ein viel wissender Mensch und Sammler...

Manfred Bornemann (Foto: privat) Manfred Bornemann (Foto: privat)
Manfred Bornemann hat das Buch „ Die alten Harzer“ gesammelt und herausgebracht; so wurde er selbst zu einen der „alten Harzer“. Er hat für Ilfeld, den Kreis Nordhausen und für den gesamten Harz viel geleistet, zusammengetragen und aufgeschrieben. Seine Werke sind unwiederbringliche Heimatgeschichte geworden.

Sie sind Denkmäler der Harz- und Eisenbahngeschichte des Harzes. Diese chronistische Arbeit waren ein Teil seines Lebens. Er interessierte sich sein ganzes Leben lang für die Geschichte seiner Heimat und der des Harzes. Schon 1951 verfasste er ein handgeschriebenes Büchlein; „Der Ilfelder Bergbau in den vergangenen Jahrhunderten“.

Manfred Bornemann war ein sehr interessierter Beobachter und guter Zuhörer und dies von Kindheit an. Vieles was er erlebte, sah und hörte oder in Erfahrung bringen konnte, hat er dann gesammelt und aufgeschrieben. Er war aber auch ein Kind seiner Zeit, einer sehr bewegten Zeit, so dass er auch ein sozial, kritischer Mensch war. In früher Zeit, verfasste er eine weitere Handgeschriebene Broschüre über das karge, arme Leben in Ilfeld und im Südharz.

Der Mensch als Produktionsmittel, Zug- und Lasttier, der große Sachswerfer Handwagen, die Holz-musikannten, die Randsiedler und das Steinfeld-Proletariat, waren Inhalt dieser Niederschrift.

Der 1933 in Ilfeld geborene Manfred Bornemann wuchs in Ilfeld, Hasselfelde, Stiege und im Bodetal auf. Er lernte das harte Leben und den Überlebenskampf der Urgroßeltern, Großeltern, Eltern, der Verwandten und Bekannten kennen. All dieses prägte sein Leben. Nach dem Abitur in Nordhausen, ging 1952 nach Berlin um Geologie zu studieren.

Er arbeitete im Ruhrgebiet, im Rheinland und in München bis sich 1960 für immer in Hamburg ansiedelte. Er liebte nicht nur seine Heimat, den Harz, er war auch Eisenbahn-Liebhaber, so dass er bei der Bahn seinen Arbeitgeber fand. Besonders liebte er auch die Bahnen im Harz, welche heute nicht mehr vorhanden sind. Seine Heimat, der Harz und die Harzer Bahnen ließen ihn nicht mehr los, ständig kehrte er dorthin wieder zurück um zu forschen, notieren und aufzuschreiben.

Neben seiner Familie, seinem Beruf, wurde dieses zu seiner Leidenschaft, alles festzuhalten was nur möglich war. Hierdurch wurde Manfred Bornemann zu einem der bedeutenden und vielseitigsten Chronisten des Harzes. Er war auch Kenner der Harzer Mundarten und Dialekte, so dass es auch darüber Veröffentlichungen von ihm gab. Neben fast unzähligen Beiträgen in Zeitschriften, wie in“ „unser Harz“, werden eine ganze Anzahl von Büchern veröffentlicht.

Nach den ersten mit der Hand geschriebenen Broschüren, folgten Bücher so wie es aussieht mit der Schreibmaschine geschrieben und im „Selbst-Verlag“ veröffentlicht. Manfred Bornemann schrieb zwei Chroniken über Ilfeld, die Südharzer Mundartgeschichten und über die Wildererspuren im Harz. Weiter schrieb er über Mittelbau Dora, über die Festung- und die letzten Kriegstage im Harz, auch über 75 Jahre Harzquerbahn und Brockenbahn erschien ein Buch und weiter über die Südharz-Eisenbahn, die Anhaltinische Harzbahn und Innerste Talbahn, kamen Bücher heraus, um nur einige zu nennen.

Das historischste Buch von Manfred Bornemann ist „Die alten Harzer“. Hierin hat er das damalige Leben und die Arbeit der Menschen auf dem Harz geschildert und für alle Zeiten festgehalten und ihnen ein Denkmal gesetzt. Mit seiner unermüdlichen Arbeit und Schöpferkraft hat Manfred Bornemann sich selbst ein Denkmal geschaffen.

Ich selbst habe zuerst seine Bücher kennengelernt und in mich "reingezogen", erst viele Jahre später habe ich Manfred Bornemann selbst kennengelernt. Er war ein einfacher, schlichter Mensch mit einem unwahrscheinlichen Wissen über seine Harzheimat und den Harz. Sehr viel von meinem Wissen habe ich ihm zu verdanken, viele meiner Fragen hat er ohne groß nachzudenken beantwortet. Wenn er in Ilfeld oder der Nähe war, dann haben wir uns getroffen und lange unterhalten.

Seine Arbeiten und Sammlungen hat er nach Nordhausen ins Archiv gebracht wo es gut aufgehoben ist. Aber auch Ilfeld und sein Museum, haben seinen Teil davon erhalten. Noch wenige Wochen vor seinem Tod habe ich überlängere Zeit mit ihm telefoniert. So kam die Nachricht von seinem Tode sehr überraschend.

Manfred Bornemann hat für Ilfeld und den Harz einen unvorstellbaren Schatz hinterlassen. Ilfeld und die Harzer werden ihn in ewiger Erinnerung behalten und seine Werke schützen und Ehren. Mit Manfred Bornemann ist ein „Alter Harzer“ von uns gegangen. Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung erfolgt am Montag (7. Januar 2013) um 14.00 Uhr auf dem Waldfriedhof Volksdorf, Friedhofskapelle Schmalenremen.

In stillen Gedenken an den Freund und Chronisten Manfred Bornemann

Manfred Kappler, Leiter des Ilfelder Heimatmuseums
Autor: red

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