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Di, 13:08 Uhr
18.09.2012

Vom Gedöns zum Schlüssel

Unter dem Titel „Vom Gedöns zum Schlüssel gegen den Fachkräftemangel: Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kürzlich eine Online-Umfrage durchgeführt, an der sich auch die Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt beteiligten...


„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist inzwischen kein Gedöns mehr“, kommentiert IHK-Präsident Dieter Bauhaus die Ergebnisse aus dem Kammerbezirk Erfurt. Die Unternehmer hätten erkannt, welche strategische Bedeutung das Thema inzwischen für die Fachkräftesicherung hat. So würden beispielsweise 80 Prozent der Unternehmen aus Mittel- und Nordthüringen flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle anbieten oder dies zukünftig planen. Die Palette sei dabei recht breit und reiche von Teilzeittätigkeit bis hin zu Arbeitszeiten, die nach den Bedürfnissen der Angestellten abgestimmt sind. 60 Prozent der Befragten bieten spezifische Arbeitszeitregelungen an und wollen dies sogar noch weiter ausbauen.

„Das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Mitarbeiter spiegelt sich darüber hinaus auch darin wider, dass zwei von drei Unternehmern Sitzungen und Meetings dann planen, wenn die Kinderbetreuung gesichert ist“, erklärt der IHK-Präsident.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei aber längst nicht mehr ausschließlich auf das Thema Kinder ausgerichtet. „Die demografische Entwicklung spüren die Unternehmen durch eine zunehmende Zahl an Angestellten, die pflegebedürftige Angehörige haben“, analysiert Bauhaus und fügt lobend hinzu: “Auch darauf reagieren die Betriebe mit neuen Maßnahmen.“ Knapp die Hälfte der Befragten leiste bereits jetzt schon Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, 12 Prozent planten dies zumindest künftig. Rund 50 Prozent würden die neue Familienpflegezeit anbieten oder dies demnächst tun.

„Die Erwartungen an die Politik sind auch beim Thema Kinderbetreuung nach wie vor sehr hoch. Immerhin ist die Anzahl der Befragten, die dringend mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und für Schulkinder fordern, mit 58 und 48 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt“, berichtet der IHK-Präsident. Ursächlich dafür dürfte die höhere Erwerbs- und Vollzeittätigkeit der Frauen in den neuen Bundesländern sein. Und auch unflexible und nicht ausreichend lange Öffnungszeiten der Kitas wären häufig Stolpersteine, wenn Familie und Erwerbstätigkeit unter einen Hut gebracht werden müssen. 60 Prozent der Befragten hätten die Auffassung, dass hier ein dringender Handlungsbedarf seitens der Politik besteht.

„Unser Ziel muss es sein, die Kinderbetreuung an die Erwerbsrealitäten anzupassen“, fordert Dieter Bauhaus. Er meine damit ausdrücklich nicht, dass Kinder von 6:00 Uhr am Morgen bis 20:00 Uhr am Abend betreut werden sollten. Aber die moderne Arbeitswelt sei nun unbestritten flexibler geworden. Dem müssten entsprechende Betreuungszeiten folgen. So sollte es möglich sein, Kinder von 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr oder eben auch am Wochenende betreuen zu lassen.
Um das Engagement der Betriebe bei der betrieblichen Kinderbetreuung nicht zu bremsen, würden knapp 70 Prozent der Befragten weniger Bürokratie beim Aufbau eigener Betreuungsangebote fordern.

„Familienfreundlichkeit verlangt den Einsatz von allen Seiten. Auch die Unternehmer sind hier gefragt“, fasst IHK-Präsident Dieter Bauhaus die Ergebnisse zusammen. „Den demografischen Herausforderungen können wir nur gemeinsam begegnen.“
Autor: red

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