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Mi, 08:02 Uhr
05.09.2012

Baustellen gesichtet

Sie sind den Biomethananlagenbauern auf der Spur. Sie geben ihre Namen nicht her, wollen unerkannt bleiben. Sie fotografieren und dokumentieren. Schließlich könne eine solche Anlage überall gebaut werden. Und sie wurden fündig...


Es ist eine Baustelle an der Alten Leipziger Straße und schon wird gemutmaßt, wird notiert. Die Abmessungen der Rohre 160 mal 9,5, das Manometer wird fotografiert. Aha - Mitteldruck, genau der Druck, den man für eine Biogaseinspeisung gern haben möchte, lässt Anonymus per Mail mitteilen.
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Erwischt: Baustelle in Nordhausen (Foto: privat)
Wird der Himmelgärtner hier bereits vor vollendete Tatsachen gestellt? Wird hier schon vorbereitet, ohne die Betroffenen anzuhören? Die nnz hat einfach nachgefragt, bei der EVN Netzt GmbH zum Beispiel. Im Rahmen der vereinbarten Konzessionsübernahme versorgt die EVN ab dem 1. Januar 2013 auch den Nordhäuser Ortsteil Bielen. "Hierzu müssen wir die technischen Voraussetzungen schaffen und dass die notwendige Leitung nicht im Winter in die Erde gebracht werden kann, ist auch klar", sagt Claus Peter Günther, der Geschäftsführer der EVN Netz GmbH der nnz.

Das gleiche Prozedere können aufmerksame Menschen auch entlang der B4 in Richtung Sondershausen beobachten. Hier werden derzeit neue Leitungen im Bereich der Aral-Tankstelle verlegt, denn neben Bielen wird ab dem 1. Januar 2013 auch Sundhausen von der EVN mit Erdgas versorgt. Deshalb bitte auch kein Aufschrei seitens der dortigen Bürgerinitiative. Auch in Sundhausen ist keine Biomethananlage geplant.
Autor: nnz

Kommentare
Friedhelm
05.09.2012, 08.39 Uhr
ohne Worte
In NDH gibts Leute die anscheinend nix anderes zu tun haben, als jedes gebuddelte Loch zu knipsen und gleich ein Verschwörung herbei zu rufen. Also unsereins muss zur Arbeit gehen. Langsam wirds lächerlich.

Wer es immernoch nicht kapiert hat, das letzte Wort hat die Wirtschaft, denn die regiert die Welt und nicht irgendwelche Kreispolitiker oder 20 Mann Bürgerinitiativen.
undCO
05.09.2012, 09.39 Uhr
Vorsicht ist angesagt!!
Ist schon gut das hier die Augen und Ohren offen gehalten, ist das Kind erst in den Brunnen ......usw.
dirfido
05.09.2012, 11.08 Uhr
Sowas kommt von sowas!
Das passiert wenn man Informationen zurückhält und eine Informationspolitik des Schweigens betreibt. Verunsicherte Bürger gehen auf Fotosafari und sehen schon den Teufel an der Wand. Sollte nicht endlich Schluss mit der Heimlichtuerei sein? Haben wir denn wieder eine „Geheime Verschlußsache“ die mit allen Mitteln verteidigt werden muss – und gegen wen?

Der Lächerlichkeit geben sich hier unsere Offiziellen selbst preis! Die Fakten führen doch nicht zu einer Konterrevolution! Es wird doch nicht der Notstand ausgerufen und Barrikaden gebaut.
Es muss doch möglich sein den betroffenen Anwohnern wieder ihren Frieden zu geben und im Dialog die Restzweifel zu beseitigen.

Wer hier versagt scheint mir eindeutig, es sind bestimmt nicht die Menschen welche schriftlich und öffentlich ihre Fragen und Bedenken formuliert haben!

Nennen Sie Fakten Herr Oberbürgermeister und treten Sie in einen vernünftigen Dialog mit den Bürgern! Sonst schießen die Gerüchte und Phantasien ins Kraut!

Mein Motto:
Biogasanlagen gehören an das Ende der Nahrungskette und nicht nach Nordhausen-Ost!
Zorro
05.09.2012, 11.12 Uhr
Da fehlen einem fast die Worte
An dirfido: Leiden Sie unter Schizophrenie oder Verfolgungswahn?
Birgit26
05.09.2012, 11.58 Uhr
Was soll denn das?
Ich glaube "Zorro" Sie sollten mal rechts neben der Kommentarzeile die Hinweise zum Anlegen von Kommentaren lesen! Eigentlich gehört so eine Bemerkung deaktiviert!

Leute, es wird immer skurriler hier! Warum kann man nicht sachlich bleiben?

Solange kein versprochener Dialog zwischen der Stadt und den Bürgern zustande kommt, wird es wohl ein Ewiges hin und her!

Ich hoffe nur auf eine vernüftige Lösung!

Mußte leider feststellen, dass viele Bürger in und um Nordhausen noch gar nicht so recht wissen, was eine Biogasanlage ist, wird also höchste Zeit mal richtig aufzuklären!!!
Thomas Fichtner
05.09.2012, 12.00 Uhr
Interessant!
Ich fahre da ja am Wochenende ab und an mit dem Rad lang und ja, mir ist die Bautätigkeit die Strecke entlang auch schon vor einigen Wochen aufgefallen, allerdings lagen da noch keine Rohre da. Ich dachte an Kommunikationsnetzausbau, Internet und so.

Das es sich um Gasleitungsbau handeln sollte, wäre mir - da auf der Strecke seit Jahren regelmäßig Anschlusspunkte bis vor zur Bielener markiert sind - nicht in den Sinn gekommen, sagt das doch, dass dort bereits Leitung liegt, weswegen mir Aussage der EVN klingonisch vorkommt.

Und nach Schattenstand - der ziemlich aus Westen kommt und lang ist, dürfte das am frühen Abend aufgenommen worden sein - also durchaus von der werktätigen Bevölkerung.

Der Farbe und nicht ganz erkennbaren Schrift auf LKW nach ist das Bohlen-Doyen die dort arbeiten. Also lokale Wertschöpfung ist auch was anderes liebe EVN!
W.Roßmell
05.09.2012, 15.32 Uhr
@Zorro: Wer hier unter was leidet, scheint mit ...
Ihrer absolut daneben liegenden Äußerung wohl beantwortet zu sein! Sie haben sich damit wohl mehr als lächerlich gemacht und ins Abseits gestellt! Sachlich bleiben fordern sowohl die Bewürworter, als auch die Gegner! Das was Sie jetzt von sich gegeben haben, erfordert keinen weiteren Kommentar, das ist unterste Schublade!
Ich finde die Zeilen von dirfido mehr als zutreffend und auch passend zu diesem obigen Beitrag mit den Bildern. Er oder sie hat es originell in Worten zum Ausdruck gebracht und fordert erneut den OB auf, endlich in den vom ihm angebotenen vernünftigen Dialog mit den Bürgern zu treten! Und auch wer im Moment bei dieser ganzen Angelegenheit versagt, steht auch noch drin! Wer weiß was dahintersteckt, warum die EVN gerade jetzt dort arbeiten läßt! Ja, solange der Oberbürgermeister, die Stadträte und auch die Verantwortlichen schweigen, haben die Bürger die Augen und auch die Ohren offen und verbinden jede kleine Aktion oder auch Reaktion, wie diese Bauarbeiten, mit der umstrittenen Biomethan-Anlage!

Aber vielleicht öffnet das jetzt auch die Augen der Bielener Einwohner, die ja bisher noch recht zurückhaltend in ihren Reaktionen sind und glaube noch gar nichts von ihrem "Standortglück" wissen...! Denn, wenn in Himmelgarten die Anlage nicht gebaut wird, war als Ausweichsstandort Bielen vorgesehen und von dort bisher relativ wenig Aufbegehren zu spüren. Vielleicht hat die EVN jetzt die Leute aber wachgerüttelt, man kann nur hoffen... und ihnen viel Erfolg wünschen!
Eckenblitz
05.09.2012, 18.41 Uhr
Eins ist sicher
Der EVN und der Politik traue ich alles zu. man soll hier nicht so tun, als seien die EVN und die Politik zwei verschiedene Hüte.

Wieviel Politiker sitzen denn im Aufsichtsrat, jetzt fehlt nur noch die Aussage, der Aufsichtsrat hat damit nichts zu tun.

es ist völlig richtig, wenn besorgte Bürger ihre Augen überall haben, von der Politik ist man ja eher gewöhnt, das sie ihre Augen zu macht.

Der neue OB hat zwar vor der Wahl von Bürgernähe und wie war das Transparenz gesprochen, aber ich habe das Gefühl, er macht genau da weiter, wo Frau Rinke aufgehört hat.

Ich will den Herrn Zeh nicht zu nahe treten. Deshalb stelle ich hier einmal die Frage:"Ist es möglich, das Frau Rinke die Karre mit dem Biogas schon so weit in den Dreck gefahren hat, dass Sie nicht mehr zurück rudern können?"

Herr Zeh, wenn dem so sein sollte, dann ist es an der Zeit damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Luftikus
05.09.2012, 21.01 Uhr
Alle verrückt nach Biogas
Da haben Sie uns hingetrieben, die Grünen Ultras mit raus aus der Atomkraft. Aus Angst Stimmen zu verlieren kniggte die Regierung ein und man verkürzte die Laufzeiten der Atomkraftwerke anstatt einen sauberen Übergang zu finden. Jetzt kauft Deutschland Strom von Frankreich, muß überstürzt Stromleitungen von der Küste bis nach Süden bauen, damit im Norden nicht das Licht ausgeht.

Energieversorger zerbrechen sich den Kopf, wie sie die Auflagen und Forderungen der EU erfüllen, indem gefordert wird nur noch wenig Anteil Atomstrom zu haben und mehr regenerative Energie zu nutzen.

Doch die selben verwirrten Grünen und auch der BUND wollen die Welt retten. Windräder müssen sich drehen, aber nicht hier! Biogas nein danke, im Afrike hungern die Menschen. Strommasten von Norden nach Süden, aber nicht durch unseren Wald, und nicht auf dieses Feld.

Da wird von Nutzpflanzen gesprochen andere reden von Lebensmitteln. Leute ich war auf dem Feld und habe den Mais gefragt was er für eine Pflanze sei? Er wusste es gar nicht, denn er bewegte sich nur hin und her und sagte nichts. Menschen hungern in Afrika ob ich hier den Mais anbaue, verfüttere oder verbrenne oder gar nicht anbaue.

Das sich eine Biogasanlage nicht in meinem Garten stehen haben möchte ist doch klar, aber sie muss kommen und man muss einen Standort finden. Da brauchen ich auch keine Bürgerbewegung die alles regeln, dafür haben wir Bürgervertreter gewählt, die Stadträte und den Oberbürgermeister die müssen das entscheiden, aber auch nur, weil die EVN eine Anlage bauen will.
Bilden die Bauer eine GmbH und bauen eine eigene Anlage, dann liebe Freunde, werden noch nicht mal der OB Zeh und die Stadträte gefragt, denn die bauen einfach los.

Und noch einmal ganz deutlich, die EVN möchte eine Anlage bauen, nicht Herr Zeh oder die Stadträte. Die müssen darüber entscheiden.

Und wenn solche Kommentatoren wie dirfido in der Vergangenheit die Presse richtig verfolgt hätten, dann würden sie bemerkt haben, dass es die Stadträte und Herr Zeh waren, die ihren Bedenken geäußert hatten und viele Fragen aufwarfen. Damals wollte noch Frau OB Rinke bis zu ihren Abtritt alles unter Dach und Fach haben.

Also bleibt bitte sachlich sonst brennen bald wieder mehr Kerzen in den Wohnstuben, und am Stromzähler ist ein Geldeinwurf für die wirklich harten Stunden.
Alex Gösel
05.09.2012, 21.33 Uhr
Meine Sicht...
zu dieser Angelegenheit stimmt mit den meisten Kommentarschreibern überein. Insbesonderen vertrete ich die Meinung von abraham auf die Aufsichtsratsmitglieder!

Es ist auch richtig, wie wiros59 schreibt, dass die Bürger wachgerüttelt werden müssen!
Thomas Fichtner
05.09.2012, 22.05 Uhr
Tranzparenz und Pressemappe
Da die Aktiven gegen Biogasanlagen in Nordhausen höchstmögliche Transparenz wollen, leben sie diese auch vor und haben die Unterlagen die in den letzten Tagen an den Bürgermeister und die Stadträte gingen auf ihrer Facebook-Seite "Stoppt Biogas Nordhausen" für alle die es interessiert öffentlich eingestellt bzw. zum Download verlinkt.
dirfido
06.09.2012, 12.28 Uhr
Bürger nehmt Vernunft an!
Es geht nicht um das Früher, das Gestern oder die ANDEREN waren es.
Nun haben wir einen Stadtrat und einen gewählten Oberbürgermeister. Beide brauchen auf Fehlentscheidungen keine Rücksicht zu nehmen, nun können sie es besser machen!
Es ist billig auf EX-Bürgermeisterinnen das eigene Versagen im Hier und Jetzt abzuwälzen!
Der Verweis auf die EVN als „Investor“ soll nur die peinliche Verquickung von lokaler Politik und hiesigem Energieversorger verschleiern. Anteilseigner und Aufsichtsräte bestimmen maßgeblich die Ausrichtung und Handlungen dieses Unternehmens – also die Stadt Nordhausen und ihre Vertreter.
Und genau an diese Personen richte ich meine Bitten, Apelle und Forderungen und nicht an fiktive Bauern/Bauherren oder russische Gaskonzerne!
Die Argumente der Befürworter sind dünn und erinnern mich stark an die Geschichte mit dem goldenen Kalb. Der Tanz ist schon im vollen Gange und es werden lediglich Begründungen gebracht um ihn nicht beenden zu müssen. Mit Kerzen im Wohnzimmer drohen oder einen Geldeinwurf am Stromzähler?
Das ALLES haben wir schon! Wir verbrennen wertvolle Rohstoffe in den Heizkesseln und Kraftwerken; eine Einzugsermächtigung haben die Energieversorger ohnehin. Die Preise werden gemacht nach Gutdünken und eine marktwirtschaftliche oder gar ökologische Denkweise ist nicht in Sicht. Die Energiebörse wird manipuliert, der Erdgaspreis ist an den Erdölpreis gekoppelt, es werden Emissionen gehandelt.

Aber gehandelt wird nicht!

Energie-Effizienz, Verbrauchsreduzierung oder neue Speichermedien bringen kein Geld da der Gewinn an den Verbrauch gebunden ist.
Umdenken?
Fehlanzeige, stattdessen Planwirtschaft und Verharren in alten Strukturen und Denkweisen. Neue Technologieren werden vernachlässigt oder eigennützig unterdrückt – wie die Meinungen unzufriedener Mitbürger.
An dieser Stelle setzt meine Kritik an. Eine Umstellung der Energieversorgung und der Verbrauchsgewohnheiten ist in einem 5-Jahresplan nicht möglich. Eine Energiewende ist aber in allen Industriestaaten unabdingbar, der Raubbau an unserer Umwelt ist kurzsichtig – wir haben ja nur diese eine Welt! Selbstverständlich zeigt diese Betrachtung das Dilemma auf in dem wir stecken und ruft wieder Geschäftemacher auf den Plan. Vom Hellseher bis zum Schwarzmaler, vom Glaubenden bis zum Wissenden – alle haben plötzlich eine neue Bühne (auch hier bei nnz).
Auch ein Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, Herr Boris Palmer weiß von dem Unsinn einer Methangewinnung aus Agrarprodukten, er ist ja auch ein GRÜNER. Dennoch gibt er im Fernsehen unumwunden zu dass die Subventionen wie Geld auf der Straße liegen und als guter Schwabe mache man sich eben die Mühe es aufzuheben. Ehrlich ist er ja und geschäftstüchtig offenbar auch! Nur wird die Sache dadurch nicht besser, es macht lediglich deutlich wie Kommunalpolitiker zu denken scheinen.
Es gab in früheren Zeiten das Bild vom Wasser predigen und heimlich Wein trinken. Über das Heimliche sind wir offenbar schon längst hinaus. Kommunalpolitiker, solch ein Eindruck könnte man gewinnen, sehen die Einführung neuer Energiequellen lediglich als Chance ihre Haushalte zu sanieren.

Weitblick und Rücksicht haben da keinen Platz?

Nordhausen hatte im Jahre 2010 Gewerbesteuereinnahmen von ca. 13,8 Millionen Euro und eine Steuereinnahmekraft je Einwohner von nur 536 Euro hingegen eine Pro Kopf Verschuldung von 748 Euro. Nun wollen wir Nordhäuser unsere finanzielle Situation mit einer 11 Millionen Investition unseres eigenen Energieversorgers verbessern?
Im Jahr 2011 sind ca. ein Drittel mehr Einwohner gestorben als geboren, es sind im selben Jahr mehr Wegzüge als Zuzüge zu verzeichnen. Die Bevölkerungsentwicklung ist ganz eindeutig negativ, trotz Eingemeindungen und „Erstwohnsitz für Studenten“ und der Trend ist auch in anderen Kommunen zu verzeichnen. Höchste Zeit sich über die Gründe und die notwendigen Gegenmaßnahmen Gedanken zu machen. Die Attraktivität unserer Heimatstadt kann bestimmt nicht mit Industriebauten in der unmittelbaren Nähe von Wohnungen und einem (bis zur Unerträglichkeit) erhöhten LKW-Aufkommen verbessert werden.
Oder ist Nordhausen-Ost und die Windlücke schon verloren?

Die Menschen baten um Antworten öffentlich und schriftlich - aber erhalten haben sie nur viele Zeilen leerer Worte.
Diesen Missstand kann unsere Kommunalpolitik sofort ändern – wenn sie will!

Bürger zeigt Gesicht!

Besucht am 26.09.2012 um 16:00Uhr die Sitzung des Stadtrates der Stadt Nordhausen im Bürgersaal.
Luftikus
07.09.2012, 11.26 Uhr
Biogas und Politik @Wiros59
Wiros59
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass es in Nordhausen immer noch einen Stadtrat gibt, dessen Mitglieder durch Mehrheitsentscheidungen der Bürgerinnen und Bürger demokratisch gewählt wurden.

Aufgabe eines Stadtrates ist es, mit Weitsicht Entscheidungen zu treffen, die dem Wohl der Allgemeinheit und nicht nur Einzelnen dienen. Wenn man Ihrer Meinung zu politischen Entscheidungen von Verantwortungsträgern Glauben schenken wollte, dürfte es um die Entwicklung unserer Stadt bis zum heutigen Tag schlecht bestellt sein.

Glücklicherweise haben sich in der Vergangenheit kluge Menschen mit Sachverstand immer wieder auch komplizierten Themen gestellt und im Ergebnis mehrheitlich die richtige Entscheidung für unsere Stadt getroffen. So konnte sich Nordhausen zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt entwickeln. Ich jedenfalls glaube auch in Zukunft daran, dass die Geschicke der Stadt verantwortungsbewusst gelenkt werden.

Und im Übrigen, wie Sie mit politischen Mandatsträgern umgehen, ihnen Kompetenz und Sachverstand absprechen, grenzt an Unverschämtheit. Ich würde Ihnen empfehlen, selbst politische Verantwortung zu übernehmen, um Erfahrungen zu sammeln, wie schwer es ist, die Dinge in komplexen Zusammenhängen zu betrachten, zu bewerten und im Ergebnis, im Sinne aller in dieser Stadt lebenden Menschen, zu entscheiden.

Denn, wiros59, immer nur dagegen zu sein ist doch so einfach! Ihrem Kommentar ist zu entnehmen, dass Sie und Mitglieder der in Gründung befindlichen Bürgerinitiative prinzipiell gegen eine solche Anlage sind. „Stopp Biogas Nordhausen“ bedeutet auch, dass in Nordhausen vorhandene Biogasanlagen aufgegeben werden müssten.

Wenn Sie die letzte Sitzung des Nordhäuser Stadtrates aufmerksam verfolgt haben, dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass für das Vorhaben Biomethananlage weitere Standorte geprüft werden sollen. Das bedeutet, dass sich das Stadtgebiet nicht nur vom Rathaus bis an die Bielener Straße erstreckt.
Retupmoc
07.09.2012, 12.02 Uhr
Nichts für ungut @ Luntemann
aber ich habe mich gerade köstlich über den Beitrag von Ihnen amüsiert:

"Glücklicherweise haben sich in der Vergangenheit kluge Menschen mit Sachverstand immer wieder auch komplizierten Themen gestellt und im Ergebnis mehrheitlich die richtige Entscheidung für unsere Stadt getroffen. So konnte sich Nordhausen zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt entwickeln."

Sprechen wir von der Stadt (+ Umgebung) die die Fehlinvstition Nentzelsrode hat. Von der Stadt, wo bei normalen Windverhältnisse die Gerüche der Tierproduktion van Asten bis in die Wohnungen ziehen? Von der Stadt, die solche schönen Flächen, wie Teile einer verwilderten Altstadt hat oder der Freiherr-vom- Stein - Straße, die als Aushängeschild für einfahrende Besucher einen imposanten Einblick bietet. Sprechen wir von den Entscheidungen, die die alte Engels-Schule, den dazugehörigen Sportplatz und den Schulgarten zu einem Biotop für Marder, Schlangen und betrunkene Kids werden ließen. Ja alles mit Sachverstand. Na toll.

Und sprechen wir jetzt mal mit Sachverstand über die Bio (das Wort ist schon lachhaft)- methangasanlage. Die dazu führt, das wertvolle Ackerfläche und Böden versiegelt werden. Die dazu führt, das Getreide verbrannt wird. Die dazu führt einen erhöhten LKW - Verkehr innerorts zu haben, der dann zu höheren Emmissionen im CO-2- Bereich führen wird. Zu mehr Schadstoffausstoß. Und den Lärm wollen wir dann auch nicht vergessen.

Mit Sachverstand kann man also eine solche Anlage nicht gutheißen. Höchstens, wenn man schon Verträge hat und das Geld den Landkreis regiert.

Schönes Wochenende an alle Gegner der Anlage, na gut den Befürwortern auch.
Eckenblitz
07.09.2012, 13.01 Uhr
Kaffeefahrt
Man bietet der BI eine Fahrt zu einer Anlage an. Man sagt es handelt sich um eine Vergleichbare, dass heißt für mich, man könnte den Betreiber auch nach REELLE Zahlen Fragen.

Wenn dem so sein sollte, dann verstehe ich nicht, warum hierzulande ein Geheimniss aus den Zahlen gemacht wird, oder werden Fragen dieser Art nicht zugelassen, so das es wirklich zu einer Kaffeefahrt verkommt.
dirfido
07.09.2012, 13.23 Uhr
Biogas ist nicht gleich Biogas!
Missverständnis, Unwissenheit oder Absicht?

Biogas ist nicht gleich Biogas!
Hört sich immer wieder gut an (vermutlich auch mit voller Absicht), hat aber verschiedene Quellen.
Es gibt verschiedene Anlagen mit unterschiedlichen Technologien und Verfahren.
Eines haben sie gemeinsam: es werden organische Ausgangstoffe durch „fleißige“ Mikroorganismen in verschiedene Gase (z.B. Methan und CO2 u.s.w.), flüssige und feste Reststoffe umgewandelt. Als Ausgangsstoff eignet sich so ziemlich alle Stoffe die durch Mikroorganismen abbaubar sind, Schlachtabfälle, Gülle, Mist, Fäkalien, Holz, Grünschnitt/Gartenabfälle, Stroh und (selbstverständlich) auch andere Agrarprodukte. Z.Z. hoch im Kurs steht Mais oder Getreide, welches extra zur Vergasung angebaut wird.
Nun könnte man den Bogen weiter spannen zu Anlagen die mit Verbrennungsmotoren dieses aus dem Biogas gewonnene Methan sofort verstromen. Andere Biogasanlagen erzeugen ausschließlich Wärme, andere Anlagen bieten wieder beides, Strom und Wärme (die Wärme-Kraft-Kopplung ist in jedem Fall die beste Variante).

Die hier in Nordhausen geplante Anlage macht das ALLES nicht, sie erzeugt keine Wärme (ausgenommen die notwendige Prozesswärme), diese Methangasanlage erzeugt auch keinen Strom.
Die Anlage erzeugt, aus eigens angebautem Mais und ursprünglich als Tierfutter genutzter Schlempe, GAS.

Das aber in ganz großem Stil!

Das entstandene Biogas wird weiter bearbeitet, Methan gewonnen und CO2 freigesetzt. Je nach Qualität der Ausgansstoffe kann der Methangewinn um die 60% liegen, Methan ist halt nur ein Teil des Biogases und sein Gehalt von verschiedenen Faktoren abhängig. Es handelt sich bei den Ausgangsstoffen um Naturprodukte welche natürlichen Schwankungen unterliegen – so auch der Energiegewinn. Dieses Methan (technisch aufbereitet) wird anschließend in ein Gasnetz eingespeist. Weiter passiert NICHTS mit dem erzeugten Biogas. Die Abfallstoffe müssen Entsorgt werden und jeder Mann ist zufrieden und glücklich.

Nur schade dass nun die Rechnerei erst losgeht!
Und da scheint der wahre Gewinn zu liegen. Ein, für normale Menschen schwer zu glaubendes und zu durchschauendes, Gesetzeswerk ermöglicht nun durch Einspeisung an der einen Stelle und Entnahme (aber nicht desselben Gases – nur rechnerisch) an einer anderen Stelle zwecks Verstromung Subventionen abzufassen. Es gibt hier und da noch einen Zuschuss … und zum Schluss rechnet es sich für die Betreiber der Anlage, dem Netzbesitzer und allen die da so ihr Geld verdienen.

Nun können wir erkennen dass Biogasanlage nicht gleich Biogasanlage ist und wer gegen den Bau einer Methangasanlage in Nordhausen-Ost ist – ist nicht zwangsläufig gegen den vernünftigen Einsatz dieser Technologie in Verbindung mit der verantwortungsvollen Nutzung von Reststoffen.
Wir haben hier in Nordhausen eine der größten Schweinemastanlagen, der eine kann sie gutheißen der andere kann sie gut riechen. Dennoch werden dort hochwertige Produkte erzeugt und die Ausscheidungen nochmals genutzt. Eine sinnvolle Kombination – glaub ich.

Ach ja, eines wollte ich noch loswerden – und dieses ist NICHT als Globalvorwurf gemeint – Demokratie ist auch außerparlamentarisch und außerparteilich möglich!
Nicht jeder Außenstehende durchschaut die Abhängigkeit, Verquickungen und Befindlichkeiten im politischen Geschäft. Die meisten Menschen wollen es auch nicht verstehen und wenden sich zunehmend von der Politik ab.
Die Zahlen bei der Wahlbeteiligung sprechen eine traurige aber eindeutige Sprache.
Und in Sachen Methangasanlage in Nordhausen-Ost ist kein Politiker mit Ruhm bekleckert worden.
Nur bei einem scheint Konsens zu herrschen: wer den schwarzen Peter ziehen soll.
Oder war ich zu direkt und anmaßend?
W.Roßmell
07.09.2012, 13.34 Uhr
@Luntemann...
Ich weiß nicht, ob sie sich jetzt in der richtigen Spalte ausgelassen haben, denn dem Leser kommt es wohl so vor, dass sie verkehrt sind! Ich werde hier auf Ihre anfeindende Reaktion nicht antworten, denn so tief unter der Gürtelinie wie sie sich ausgelassen haben, tut mir leid, das werde ich nicht tun! Ich weiß auch nicht, was Sie mir damit zum Ausdruck bringen wollten, denn es geht hier nicht um mich allein, sondern um viele viele betroffene Bürger, die sich gegen die geplanten Standorte einer höchst umstrittenen Biomethananlge zur Wehr setzen! Über 2200 Unterschriften sprechen eine deutliche Sprache, die Sie in Ihren Worten leider vermissen lassen! Sollten Sie persönlich etwas gegen mich haben, dann biete ich Ihnen einen sachlichen Dialog, Auge in Auge zum Beseitigen aller Probleme bei einer Tasse Kaffee an! Wir kennen uns ganz sicher, deshalb erwarte ich einen Vorschlag von Ihnen...
Thomas Fichtner
07.09.2012, 17.55 Uhr
Aufsichtsräte - schönes Stichwort!
Ich finde es wäre auf allen politischen Ebenen an der Zeit, die Nebeneinkünfte und "Neben"-Beschäftigungen unserer Volksvertreter endlich - wie in wirklich demokratischen Staaten üblich - offen zu legen.

Dann kann sich jeder Bürger ein Bild machen, wessen Interessen die jeweiligen Abgeordneten *wirklich* vertreten.

Man könnte auf kommunaler Ebene ja mit gutem Beispiel vorangehen, oder?

Und dann gibts da noch so etwas wie ein Antikorruptionsabkommen - das Deutschland zwar unterschrieben, aber immer noch nicht ratifiziert hat.

Die Karte unter: http://www.dgvn.de/uncac.html zeigt da ein schönes Bild der Lage dazu.
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