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Di, 13:46 Uhr
07.08.2012

Im Namen des Käfers

Mit bis zu 80 mm Länge sind Hirschkäfer die größten unter den heimischen Käferarten. Um mehr über die Verbreitung in Thüringen zu erfahren, rufen der NABU Thüringen und die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) zur Hirschkäfersuche auf. Und Sie, liebe Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen, können mitsuchen...

Das Männchen (Foto: privat) Das Männchen (Foto: privat)

Der Hirschkäfer ist Insekt des Jahres 2012. Damit wurde eine Art gewählt, die in Deutschland sehr selten geworden und in Thüringen stark gefährdet ist. Seinen Namen verdankt er den großen geweihähnlichen Oberkiefern, die man auch Mandiblen nennt. Hirschkäfer finden sich in Eichen- und Eichen-Hainbuchenwäldern mit einem hohen Anteil an morschem und totem Holz. Aber auch Gärten und Parks mit altem Baumbestand eignen sich wunderbar als Lebensraum. Er ernährt sich dort von ausfließenden Säften "blutender Bäume". Deshalb ist auch der Erhalt von alten Bäumen und die Belassung von Totholz in der Landschaft so wichtig.

Aufgrund der besonderen Entwicklungsbedingungen ist es schwierig, den Hirschkäfer überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Denn das Larvenstadium kann bis zu sieben Jahre dauern. Dabei werden sie im letzten Stadium bis zu 12 Zentimeter groß, um sich danach in einem selbstgebauten, etwa hühnereigroßen Kokon, der sogenannten "Puppenwiege", in der Erde zu verpuppen. Der fertige Käfer schlüpft zwar bereits im Herbst, überwintert aber noch in diesem Kokon. Erst im Frühjahr graben sie sich nach oben und leben dort nur wenige Wochen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Hirschkäfer also unter der Erde.

Das Weibchen (Foto: privat) Das Weibchen (Foto: privat)

Deshalb ist die Auswertung von Zufallsfunden eine wichtige Grundlage für die Ausweisung der Verbreitungsgebiete, beziehungsweise Bewertung der Vorkommen. Denn er ist eine der wenigen Käferarten, für die als Art der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie europaweit Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Wer sich auf die Suche machen will, der kann Hirschkäfer am besten in der Dämmerungen in alten Wäldern oder in Waldnähe beobachten. In seltenen Fällen werden Hirschkäfer aber auch tagsüber gesichtet. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Tiere in Ruhe gelassen werden. Der NABU und die TLUG sind an allen Beobachtungen interessiert, dabei können auch Meldungen aus früheren Jahren sehr interessant sein. Fehlen dürfen nicht Angaben wie Ort, Beobachtungsdatum und Anzahl der Tiere, aber auch Angaben zu möglichen Beeinträchtigungen oder sonstige Beobachtungen zum Lebensraum. Nähre Infos erhalten Sie beim NABU Thüringen unter www.NABU-Thueringen.de.
Autor: red

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