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Di, 12:51 Uhr
31.07.2012

Arbeitsmarkt-Reaktionen (2)

Thüringer Arbeitsmarkt bleibt robust, zu dieser Auffassung kommt die Erfurter Industrie- und Handelskammer angesichts der neuen Arbeitsmarktdaten, die wir am Vormittag veröffentlicht haben. Allerdings warnt die Kammer auch...

Arbeitslosenquote Juli 2012 (Foto: wirsinds) Arbeitslosenquote Juli 2012 (Foto: wirsinds)

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli gestiegen, allerdings weniger stark als im vergangenen Jahr. 95.044 Erwerbslose – 591 mehr als im Juni – meldete die Agentur für Arbeit für den Freistaat Thüringen. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,2 Prozent. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres (8,5 Prozent) ist die registrierte Arbeitslosigkeit um 5.126 Personen zurückgegangen.

„Die Thüringer Wirtschaft befindet sich weiterhin in guter Verfassung und stemmt sich erfolgreich gegen die weltweiten Turbulenzen“, analysiert Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Erfurter Industrie- und Handelskammer (IHK), die aktuellen Zahlen. Erstmals erreiche der Freistaat mit einer Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent das Niveau des westdeutschen Flächenlandes Nordrhein-Westfalen. Der leichte Anstieg bei der registrierten Arbeitslosigkeit ist für den Monat Juli normal. Zum einen sorgen Werksferien für eine Flaute bei Neueinstellungen, zum anderen melden sich Schulabgänger vor Ausbildungsaufnahme vorübergehend arbeitslos“, so der IHK-Chef.

Entgegen zahlreicher Unkenrufe halte die positive Entwicklung an. So wäre die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im 1. Vierteljahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um rund 11.600 Personen angestiegen. „Aber natürlich kann sich der Freistaat nicht von der aktuellen Finanz- und Schuldenkrise abkoppeln“, gibt Grusser zu bedenken. Thüringen sei keine „Insel der Glückseligkeit“ und die Geschäfte in der EU längst kein Selbstläufer mehr. Das schrumpfende Wachstum bei wichtigen Handelspartnern

dämpfe auch hierzulande die Nachfrage bei Exportgütern. Der Auftragseingang in den Thüringer Industriefirmen verliere an Dynamik. So wären von Januar bis Mai dieses Jahres die Aufträge ausländischer Kunden im Durchschnitt um acht Prozent zurückgegangen.

In den meisten Unternehmen seien die Kapazitäten allerdings noch gut ausgelastet. Erste negative Signale melde inzwischen aber die Fahrzeugbranche mit einem Umsatzverlust von zehn Prozent – besonders schmerzlich, handle es sich doch um den umsatzstärksten Wirtschaftszweig in Thüringen.

Demzufolge schaut der IHK-Chef auch realistisch auf die nächsten Monate und betont, dass der gegenwärtige Trend auf dem Arbeitsmarkt schnell kippen könne. Trotz aller Risiken warnt er jedoch vor Schwarzmalerei und Panikmache und bleibt bei seiner Prognose von einem Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr.
Autor: red

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