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Di, 19:21 Uhr
01.05.2012

Publikum begeistert

Kein Frühlingskonzert, dafür ein Novum: Angeregt von der Musik- und DG-Lehrerin Susanne Walter. Damit bot sie den Schülern die Möglichkeit, über den musikalischen Weg der Darbietungen hinaus interpretatorisch wirksam zu werden. Ein Bericht von Heike Roeder...

Interpretiert (Foto: H. Roeder) Interpretiert (Foto: H. Roeder)
Schüler der 10_4 interpretierten den Text Ein neuer AnfangUnd die Jungen und Mädchen der Klassenstufen 9, 10 und 11 wussten diese geschickt zu nutzen, um ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu offenbaren. Gerade im Zuge des pragmatischen Umgangs mit der Frage der Schulentwicklung in den letzten Monaten wurden sie als direkt Betroffene weniger gefragt. Genau diesem Aspekt widmete sich das Lied der Klasse 9/1, mit dem der Abend eingeleitet wurde. Die Gruppe versteht Veränderung als Herausforderung, als neue Chance sich freizulaufen; unterstreicht aber vor allem die Stärke der Gemeinschaft sowie des individuellen Anspruchs, der sich nicht in jeder Gruppe umsetzen lässt. Mit „Wir sind wir! Wir sind stark! Wir sind unzertrennlich!“ gestalteten die Schüler eine Hommage an den musisch-künstlerischen Zweig der Schule.

Schindhelm (Foto: H. Roeder) Schindhelm (Foto: H. Roeder) Michael Schindhelm

Nervosität und Stolz verrieten die Blicke der Schüler kurz vor 19.00 Uhr. Im Klassenverband etwas zu präsentieren, sei einfach und weniger spannungsgeladen, gerade wenn das Produkt im Prozess entstanden ist. Zahlreiche visualisierte und mit Musik ausgekleidete Gedichte nahmen sich unterschiedlicher Themen an. So nahmen sie die Anonymität der Menschen in der Großstadt auf und kritisierten poetisch das einnehmende Wesen des Mediums Internet. Auch ein Plädoyer für die Freundschaft bzw. die Offenbarung der Gefühlswelt vermittelten sie mit lyrischen Texten. Mehr noch: Die Schüler führten dem Publikum vor Augen, dass Liebesbekenntnisse genauso zum Leben gehören wie Einsamkeit, Enttäuschung und ein gebrochenes Herz.

Schüler der zehnten Klasse zeigten beispielhaft auf, wie literarische Figuren aus der Kommunikationslosigkeit und dem Einheitsgrau der Gesellschaft fanden, um die eigene Individualität ausleben zu können. Instrumentale Beiträge auf dem Klavier und der Trompete on Bach bis Brahms unterstützten das Anliegen der Gymnasiasten.

Mit Szenen aus Goethes Faust in originaler und modernisierter Fassung führten die Schülerinnen der Klassenstufe 11 einerseits Sprachvariationen und andererseits die innere Zerrissenheit dramatischer Figuren, die geradezu ein verbales Bekenntnis zu den Gefühlen fordern, vor Augen.

Damit standen an diesem Abend knapp sechzig Minuten lang Texte im Mittelpunkt, die Schüler mit der Art der Darstellung interpretierten. Sie ließen hören, sehen, medial und klanglich wirken. Auch die selbst geschriebenen oder fremden musikalischen Beiträge offenbarten, dass Musik kommentiert, Brücken baut, die Gedanken fließen lässt und Emotionalität vermittelt.

Eltern, Bekannte und Freunde waren begeistert von der Kreativität und genossen es, zudem einen Einblick in Unterrichtsprodukte zu erhalten. Der Tenor des Abends erwies sich als einhellig: Diese Art Öffnung von Schule sollte fortgesetzt und auf weitere Klassenstufen erweitert werden. Wenn eine unterhaltsame Stunde zudem noch so viel Stoff zum Nachdenken mitgeben kann, dann sei dies mehr als lobenswert, so ein begeisterter Vater nach der Vorstellung.
Heike Roeder
Autor: nnz

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