eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 14:17 Uhr
30.03.2012

"Versuche, mein Bestes zu geben"

Mein Name ist Caspar, Sebastian Caspar – vorstellen muss sich der gebürtige Weimarer eigentlich nicht mehr. Auf den Thüringer Fußballplätzen ist sein Name wohl jedem ein Begriff, auch wegen seiner Unberechenbarkeit vor dem Gehäuse. Er hat sie einfach, die Lizenz zum Toreschießen. Mit ihm sprach Sandra Arm vor dm Derby...

Caspar (Foto: privat) Caspar (Foto: privat) In dieser Saison zählt das Torkonto des Stürmers des Fußball-Verbandsligisten BSV Eintracht Sondershausen bereits 17 Treffer. Aufstocken will er es am Sonntag, wenn er mit seiner Mannschaft beim Spitzenreiter FSV Wacker 90 Nordhausen gastiert. Sandra Arm sprach mit dem 31-Jährigen über Anreize und seine Unberechenbarkeit.

nnz/kn: Herr Caspar, wie lebt es sich eigentlich mit den Spitznamen Torgespenst, Strafraumgespenst oder Goalgetter?

Sebastian Caspar: Es lebt sich ganz gut damit. Man bekommt die Namen schließlich nicht umsonst verliehen. Bei unserem Sport kommt es aber nicht nur auf den Einzelnen an, Fußball ist ein Mannschaftssport, bei dem jeder wichtig ist.

nnz/kn: Was macht Sie so unberechenbar vor dem Gehäuse?

Caspar: So richtig kann ich das nicht erklären. Die anderen sagen, dass mir der Ball immer vor den Fuß springt. Dazu stehe ich meist richtig, ziehe einfach ab und treffe. Das ist dann Instinkt, ich bin ein Instinkt-Fußballer.

nnz/kn: Werden Sie denn nie tormüde?

Caspar: (lacht) Nein, ich versuche schon in jedem Spiel mein Bestes zu geben. Der Rest ergibt sich dann. Ich nehme mit jetzt aber nicht vor, dass ich so und so viele Tore schießen will. Im Vordergrund steht für mich immer der Erfolg der Mannschaft.

nnz/kn: Ihre Qualitäten stellten Sie zuletzt mit zwei Treffern beim Heimspiel gegen den SV Schott Jena unter Beweis. War das vielleicht schon so eine Art Fingerzeig, in welche Richtung es am Sonntag gehen soll?

Caspar: Nein, das hat damit nichts zu tun. Wir haben in den vergangenen Wochen wie zuletzt beim Auswärtsspiel in Rudolstadt nicht gut ausgesehen und zu Recht verloren. Beim Heimspiel gegen Jena wollten wir zeigen, dass wir es besser können. Das ist uns gelungen, aber ohne einen Hintergedanken auf das Spiels am Sonntag zu verschwenden. Wir denken nur von Spiel zu Spiel.

nnz/kn: Für Sonntag haben Sie sich auch einiges vorgenommen, wollen Ihr Torkonto auf 19 Treffer ausbauen?

Caspar: Sicher, ich versuche einfach; so viel Tore wie möglich zu schießen. Es funktioniert aber nicht immer. Es gehört viel Glück dazu und es hängt auch viel von der Tagesform ab.

nnz/kn: Derzeit führen Sie mit 17 Treffern die Torschützenliste an. Wäre die Torjägerkanone ein Anreiz?

Caspar: Ja, ich würde sie gern mitnehmen. Sie würde gut in meine bisherige Sammlung passen. Es dürften wohl bereits zwischen 20 und 25 Auszeichnungen sein, die ich seit der Jugendzeit erhalten habe. In den sieben Jahren, in denen ich für Sondershausen in der Thüringenliga aktiv bin, wäre es mein vierter Titel.

nnz/kn: Welchen Stellenwert hat für Sie das Spiel am Sonntag in Nordhausen?

Caspar: Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere auch. Die Rivalität ist wohl mehr unter den Fans gegeben als unter den Spielern, denn untereinander verstehen wir uns gut. Dennoch wird es auf dem Platz hitzig zur Sache gehen.

nnz/kn: Bereitet man sich auf so ein Derby anders vor?

Caspar: Nein, eigentlich nicht. Wir bereiten uns so vor, wie auf jedes andere Spiel auch. Im Training ist eine gewisse Lockerheit zu spüren, wir reden auch über das Spiel am Sonntag, aber erst bei der Abfahrt in Sondershausen wird der Puls höher als sonst sein.

nnz/kn: Das Hinspiel endete 1:1 unentschieden. Was ist im Rückspiel von der Mannschaft zu erwarten?

Caspar: Wir fahren nicht nach Nordhausen, um zu verlieren. Dennoch sind für mich die Nordhäuser Favorit. Nordhausen hat angesichts seines zahlungskräftigen Sponsors einfach andere Möglichkeiten als wir. Wir setzen vorrangig auf Spieler aus der Region.

nnz/kn: Die Formkurve zeigt für die Mannschaft nach gutem Saisonstart, einer Talfahrt, nun wieder nach oben. Wie erklären Sie sich diese Schwankungen?

Caspar: In den ersten sieben Spielen konnten wir noch auf den gesamten Kader, der mit 15, 16 Spielern nicht besonders groß ist, zurückgreifen. Wenn dann aber drei, vier Akteure ausfallen, dann sieht es schon wieder ganz anders aus. Dann verliert man mal Partien unglücklich. Wir hatten die Chancen und die Gegner schießen die Tore. In die Rückrunde sind wir mit einem 1:1-Unentschieden in Gera und einem 1:0-Sieg gegen Weimar ganz gut gestartet. Vieles hängt einfach auch von der Tagesform ab.

nnz/kn: Spielt bei der neugewonnenen Sicherheit auch die Rückkehr von Keeper Lars Greschke eine Rolle?

Caspar: Es kommt sicherlich hinzu, dass wir mit Christoph Sternadel einen noch sehr jungen Tormann mit nicht soviel Erfahrung zwischen den Pfosten stehen hatten, der sich aber durch ein starkes Stellungsspiel auf der Linie ausgezeichnet hat. Mit Lars haben wir nun einen Keeper mit mehr Erfahrung, er kann die Mannschaft mitreißen und leiten. Das macht schon ein paar Prozente aus. Noch dazu, wenn die Mannschaft von Beginn an 100 Prozent gibt, dann sind wir gleich mit oben dran. 90 Prozent wie im Spiel in Rudolstadt reichen nicht aus.

nnz/kn: Wie viel Prozent müsste die Mannschaft am Sonntag geben?

Caspar: Jeder müsste zu den 100 Prozent noch zehn Prozent drauflegen. Wir wollen versuchen, sicher zu stehen und lange die Null hinten halten. Frei nach dem Motto: „Hinten zu Null und vorne hilft der liebe Gott.“ (lacht)

nnz/kn: Ein Sieg im Derby wäre ...

Caspar: sehr schön. Noch dazu in Nordhausen und das vor vielleicht 1000 bis 1200 Zuschauern.

nnz/kn: Ihr Tipp, wie endet die Partie?

Caspar: Ich möchte mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und tippe auf ein Unentschieden.
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr