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Di, 10:54 Uhr
28.02.2012

„Zukunft Metall“

Der Nordthüringer Wirtschaft gehen langsam aber sicher nicht nur die Fachkräfte aus, sondern auch der Nachwuchs. Vor allem in der Metall- und Elektroindustrie scheint die Not so groß zu sein, dass nun um Hilfe gerufen wird. In Richtung Politik und sich selbst...

Unterschrieben (Foto: nnz) Unterschrieben (Foto: nnz)

Und so versammelte sich denn in der Nordhäuser Arbeitsagentur eine illustre Runde aus Vertretern der Wirtschaft, den Kammern und der öffentlichen Verwaltung. Sie alle bekamen noch einmal gebeamt, dass die jungen Menschen immer weniger werden. Im Jahr 1995 waren noch 4.336 Mädchen und Jungen als Schulabgänger in den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld sowie im Kyffhäuserkreis registriert. Im vergangenen Jahr waren es noch 1.988. Noch vor sieben Jahren kamen auf 217 Bewerber 100 Ausbildungsstellen. Aktuell gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber.

Für junge Menschen ist das eine Chance, für die Unternehmen ein zunehmendes Problem, vor allem wenn man sich die Altersstruktur in den Betrieben der neuen Bundesländer ansieht. Die Chance der jungen Menschen auf einen guten „Job“ ist auch deshalb so rosig, weil die derzeitige Arbeitslosenquote zum Beispiel bei Elektrikern bei 5,9 Prozent, in der Metallbearbeitung bei 3,8 Prozent liegt.

Die Macher (Foto: nnz) Die Macher (Foto: nnz) Also, jetzt heißt es symbolisch: 450 – das ist das Ziel der künftig abzuschließenden Ausbildungsverträge in den nächsten Jahren. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden 343 Verträge abgeschlossen. Um all das zu erreichen, ist nun eine Vereinbarung innerhalb eines Netzwerkes erarbeitet und heute unterzeichnet worden.

Oliver Wönnmann von Feuer Powertrain warb mit attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplätzen in der Branche, die in der Region durchaus zur Verfügung stehen. Gleichzeitig könne den Besten eine Perspektive aufgezeigt werden, die auch durch die hiesige Fachhochschule bereichert wird.

Für Ulrich Schlegel, den IHK-Vizepräsidenten und Nordhäuser Unternehmer, ist die Situation so schlimm, dass eventuell künftig auch Arbeitskräfte aus dem osteuropäischen Ausland hergeholt werden müssen. Das will Schlegel auch auf Ausbildungsplätze verstanden wissen und verweist auf eine Initiative der Kammer mit jungen Leute aus Ungarn.

Wönnmann verweist darauf, dass die Rahmenbedingungen in Nordthüringen verbessert werden müssen, was die entsprechende Bezahlung in Ausbildung und Job betrifft. Feuer Powertrain sei dafür ein Beispiel wie es funktioniere. Denn: Kein junger Mensch wird von Niedersachsen nach Nordthüringen kommen, um hier eine geringere Vergütung zu erhalten.

Seitens des Worbiser Schulamtes habe sich die Situation gravierend geändert. Junge Menschen seien in den zurückliegenden Jahren nicht genügend motiviert worden, um in einem interessanten Beruf eine Zukunft für sich zu finden. Die Zeit sei vorbei, wo Schulabgänger nach einer Ausbilung in die Arbeitslosigkeit entlassen wurden. Andererseits müssen sowohl die jungen Menschen als auch deren Eltern für eine Ausbildung in der Region motiviert werden.

Rund dreieinhalb Jahre – so lange dauert eine Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie in der Regel – haben die Akteure nun Zeit, um das Ziel „450“ zu erreichen. Dabei jedoch wird ihnen kaum jemand helfen können. Sie selbst sind also gefragt.
Autor: nnz

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