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Do, 15:50 Uhr
19.01.2012

sicherer als der Bundesschnitt

Immer wieder machen schwere Unfälle an Aufzugsanlagen mit teilweise tödlichem Ausgang von sich reden. Auf der einen Seite fährt bei Aufzügen immer die Angst mit, stecken zu bleiben oder gar abzustürzen, anderseits zählen moderne Aufzüge zu den sichersten Transportmitteln schlecht hin. Auch in Thüringen...


Aufzugsanlagen müssen rund um die Uhr funktionieren. Sie sind kinderleicht zu bedienen, einfach Rufknopf drücken, warten bis der Aufzug da ist, einsteigen, gewünschte Etage drücken und ohne Mühe am Ziel aussteigen. Die hochkomplexen technischen Hebevorrichtungen werden in der Regel von Personen bedient, die keinerlei technische Befähigung dazu haben. Die Benutzung setzt ein hohes Technikvertrauen voraus.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, sagt der Volksmund und so ist es auch nachvollziehbar, dass Aufzüge einer wiederkehrenden jährlichen Prüfung unterliegen. Diese werden in Deutschland durch die Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) wie zum Beispiel des TÜV Thüringen durchgeführt. Der Betreiber der Anlage ist für die Einhaltung der Wartungs- und Prüfinterwalle verantwortlich und somit letztlich für die Sicherheit seines Aufzuges.

Trotzdem stellen die Sachverständigen der ZÜS jährlich an Aufzugsanlagen Mängel fest. Laut Mängelstatistik 2010 des Verband der TÜV e.V. wiesen 58,7 Prozent der Aufzugsanlagen in Deutschland Mängel auf. 16,3 Prozent fielen mit sicherheitserheblichen beziehungsweise gefährlichen Mängeln bei der TÜV-Prüfung auf. In Thüringen hingegen sind die Aufzüge besser in Schuss. Hier besteht jeder zweite Aufzug die Prüfung ohne Beanstandung, weiß Peter Zake, Fachgebietsleiter Fördertechnik beim TÜV Thüringen.

„Bei den durch unsere Sachverständigen geprüften Aufzugsanlagen kamen 38,9 Prozent mit geringfügigen Mängeln ans Licht. An zirka jedem zehnten Aufzug (10,8 Prozent) mussten wir allerdings auch sicherheitserhebliche oder gefährliche Mängel feststellen“, so Zake. Das können beispielsweise ein nicht funktionierender Notruf, falsch schließende Türen oder Defekte an Seilen oder Umlenkrollen sein.

Die Sicherheit an Aufzügen ist insbesondere dann nicht mehr all umfänglich gegeben, wenn zum Beispiel Wartungszeiträume durch den Betreiber Übergebühr verlängert werden, notwendige Reparaturmaßnahmen nicht durchgeführt oder sogar Prüfungen durch die ZÜS vom Betreiber nicht beauftragt werden.

Aber auch Fehlbedienungen oder Missbrauch durch Nutzer können zu Unfällen an Aufzugsanlagen führen. Erfahrungen aus den wenigen Unfällen der vergangenen Jahre in Deutschland zeigen, dass die hauptsächliche Gefahr für Benutzer im Bereich der Türen besteht.

Bewegt sich die Aufzugskabine bei geöffneten Türen zum Beispiel durch eine defekte Bremse von der Etage weg, können sich Personen, die sich in diesem Bereich aufhalten, schwerste Verletzungen zuziehen. Experten raten daher, dass sich Fahrgäste nicht unnötig lange im Einstiegsbereich aufhalten. Auch dem Stolpern und Fallen an Aufzügen, die nicht exakt in der Etage halten, wenn also der Kabinen- und Etagenboden einen kleinen Absatz bilden, kann man durch aufmerksames Betreten beziehungsweise Verlassen des Aufzuges vorbeugen.

Durch das regelmäßige Prüfen der Aufzüge durch die Zugelassenen Überwachungsstellen werden Mängel rechtzeitig erkannt, Gefahren gemindert und die Sicherheit für die Benutzer erhöht. Benutzern von Aufzügen empfiehlt Peter Zake auf das Prüfsiegel der ZÜS der im Fahrkorbinneren zu achten.

„Ordnungsgemäß geprüfte Aufzüge erhalten zum Beispiel eine Prüfplakette des TÜV Thüringen auf der die nächste turnusmäßige Prüfung angegeben ist“, so der Aufzugsexperte.
Autor: nnz

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