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Do, 14:18 Uhr
19.01.2012

Bündnisgrüne Pläne

Mit zwei jungen und kommunalpolitisch unbekannten Männern geht Bündnis90/Die GRÜNEN in die anstehenden Wahlen um regionale Spitzenämter. Heute stellten sie ihr Programm vor.


Christian Darr und John Dauert arbeiten beide als Referenten für ihre Partei und wollen in Stadt und Kreis Nordhausen einen politischen Wandel einleiten. Sehr wohltuend an beiden ist die Tatsache, dass sie nicht ständig den politischen Gegner ins Visier nehmen und ihm wulffen oder anderes unterstellen, sondern dass sie konzentriert auf ihre eigenen Visionen und mit vollem Engagement ins Rennen gehen.

grüne (Foto: okn) grüne (Foto: okn)

Landratskandidat John Dauert und OB-Kandidat Christian Darr: viel Gemeinsames für Stadt und Land

In vier Themenbereiche haben sie ihr Programm gegliedert, dem voran steht, dass weiter gedacht werden soll, was durchaus doppeldeutig ist. Kernpunkt ihres gemeinsamen Auftritts ist das Bestreben, mit neuen frischen Ideen alte Strukturen aufzubrechen und Interessen und zielgerichtete Arbeit zu bündeln.

In der Bildungspolitik wollen sie die Schulverwaltungen von Stadt und Kreis zusammenführen und in einer Behörde vereinen, Volkshochschule und Kreismusikschule als wichtige Bildungsträger stützen und einen weiteren Rückgang der Bildungsangebote verhindern. Die Absolventen der FH sollen in der Region gehalten werden, Firmen die das unterstützten würden sie fördern.

Kulturell bekennen sich beide Kandidaten bedingungslos zum Theater in der Kreisstadt, möchten aber auch anderen kulturellen Projekten Hilfestellungen geben. Besonders auf dem weiten Feld des Tourismus und seiner Beförderung sehen sie einen großes Nachholbedarf. Hier müssten bessere Angebote her, von Low-Budget-Tourismus war die Rede, aber auch von schlechter Vermarktung der Region und davon, dass es bereits seit Jahren gute Konzepte in ihrer Partei gäbe, die nur von den Entscheidungsträgern nicht in die Tat umgesetzt würden.

Eine "Zukunftswerkstatt 2020" wünschen sich Dauert und Darr, in der Möglichkeiten und Notwendigkeiten ermittelt und eine echte Tourismusphilosophie entwickelt werden kann. Ehrenamtsförderung sei hier von entscheidender Bedeutung, Anreize sind zu schaffen für Menschen, die sich aufopferungsvoll engagieren. Das angedachte Biosphärenreserrvat verstehen sie als Chance für Wirtschaft und Tourismus; dem Gewerbegebiet Goldene Aue stehen sie skeptisch gegenüber, weil es nichts von dem hält, was einst versprochen war. Auch hier wünschen sich die Jungpolitiker mehr Transparenz, mehr Mut zum Widerstand und gemeinsames Denken und Handeln über territoriale Grenzen hinaus.

Mehr Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges Grundanliegen grüner Politik, das beide öfter angewandt sehen möchten. Der OB-Kandidat Christian Darr spricht sich deutlich für ein Duchfahrtsverbot der Altstadt aus und denkt über Lösungen für die Anwohner nach. Der Landratskandidat Dauert hat nichts gegen Windparks, verlangt aber, dass die Projekte mit den beteiligten Anwohnern kommuniziert werden müssen. Auch zur Entwicklung des ÖPNV, dem Ausbau der Sportstätten, car-sharing in den Städten und Mietergärten haben sich die Bündnisgrünen eine klare Meinung gebildet, die nun im 26-seitigen Wahlprogramm "Weiter denken – grüne Impulse für den Südharz" nachzulesen sind.

Ein streitbares Papier, das sicher auch die eine oder andere Frage nach der Finanzierbarkeit aufwirft. Aber für Antworten stehen beide Kandidaten bereit, sich zu äußern oder Ansätze zu entwerfen. Und natürlich haben beide eine Internetseite und sind in facebook zu finden.
Autor: nnz

Kommentare
NDHler
19.01.2012, 16.25 Uhr
Nicht schlecht,
die Hochschulabsolventen im Landkreis halten aber ein Industriegebiet welches den Absolventen die notwendigen Arbeitsplätze bieten könnte dann doch lieber verhindern, gar vom Mut zum Widerstand ist mal wieder die Rede.

Hätte man hier formuliert, man wünscht sich ein Industriegebiet in dem z.B. die Absolventen des Studienganges „Erneuerbare Energien“ in entsprechenden Firmen Arbeit finden können, hätte die erste Aussage sicher mehr Sinn gemacht.

Denn irgendwo müssen sie ja auch Arbeit finden, die Absolventen der Hochschule.
bseplus
19.01.2012, 21.45 Uhr
Interessante Unternehmen
Nun, für gut qualifizierte Fachleute fallen mir gerade mal zwei Unternehmen ein, die schon jetzt auch zukunftsorientiert und ökologisch unterwegs sind: Sokratherm und Feuer Powertrain. Und die stehen beide nicht auf dem durchaus landwirtschaftlich nutzbaren Acker in der Goldenen Aue rum ...

Im Übrigen ist das vorgestellte Programm interessant, recht umfassend und dabei durchaus streitbar (Nutzung von nicht bebauten aber teuer erschlossenen Gewerbeflächen für Fotovoltaik, obwohl durchaus Mengen bisher nicht genutzter Dachflächen vorhanden sind) und ergänzbar ist.

Für mich durchaus wählbar.
pumpnC
20.01.2012, 02.22 Uhr
Tut mir leid,
aber das Wahlprogramm der Grünen ist komplett unrealistisch. Jeder halbwegs intelligente Mensch wird sich ier denken können, dass es sich nur um Wahlversprechen handelt, die schnell vergessen sind, wenn diese Leute an die Macht kommen.

Sollten sie es tun, dann wird hier wohl alles den Bach runter gehen. Niemand brauch die Grünen und ihre Blockierpolitik. Da wähle ich lieber de Piraten, die wissen wenigstens das ihr Programm unrealistisch ist, im Gegensatz zu den Grünen.
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