eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 11:42 Uhr
10.01.2012

nnz-Interview: Faszination Hallenfußball

Am Samstag wird es in der Wiedisgburghalle in Nordhausen eine neue Auflage des nunmehr schon zur Tradition gewordenen Hallenfußball-Turniers um den Telefun-Cup geben. Sandra Arm sprach jetzt mit einem der Organisatoren des Budenzaubers...

Während der Pressekonferenz, 2. von rechts (Foto: Klaus Verkouter) Während der Pressekonferenz, 2. von rechts (Foto: Klaus Verkouter)

Viel unterwegs war Ulrich Mappes (2. von rechts) in den vergangenen Tagen. Leipzig, Halle und Erfurt hießen nur drei seiner Stationen, in denen der Geschäftsführer der TOP-SPORT-Werbeagentur für einige Stunden weilte. Allerdings nicht für einen ausgiebigen Stadtbummel, sondern für Hallenfußball. Gemeinsam mit seinem Bruder Frank zeichnet er sich für die Organisation der Turniere wie beispielsweise den Ur-Krostitzer-Cup (Leipzig) oder den Halplus-Cup (Halle) verantwortlich. Ebenso wie für den „Echten Nordhäuser Fußballnachmittag“, dem traditionellen Hallenfußballturnier des FSV Wacker 90 Nordhausen um den Telefun-Cup, der am Sonnabend, den 14. Januar, um 13.30 Uhr in der Wiedigsburghalle in Nordhausen angepfiffen wird.

nnz: Herr Mappes, was verstehen Sie unter einem „Echten Nordhäuser Fußballnachmittag“?

Ulrich Mappes: „Echter Nordhäuser“ ist zunächst die Marke eines Getränks. Doch es gibt neben diesem Sponsor noch einen weiteren Hauptsponsor. Das Turnier heißt eigentlich: „Echter Nordhäuser Fußballnachmittag – Traditionelles Hallenfußballturnier des FSV Wacker 90 Nordhausen um den Telefun-Cup“. So haben wir zwischen beiden Partnern einen Kompromiss geschaffen. Das Spezielle bei diesem Turnier ist, dass der elfte, 22., 33., 44. usw. Treffer mit einer Spezialität honoriert wird. Da bekommt das Wort „Schnapszahl“ eine neue Bedeutung (lacht).

nnz: Was darf für Sie an diesem Nachmittag auf gar keinen Fall fehlen?

Mappes: Das sind natürlich die vielen Tore. Der besondere Reiz des Turniers ist es doch, dass höherklassige und Mannschaften aus unteren Ligen gegeneinander spielen und nicht klar ist, wer der Favorit ist. Das ist auch unsere Philosophie, die wir vertreten. Wir haben in den vergangenen Tagen schon viele Überraschungen erlebt und natürlich zahlreiche Treffer gesehen.

nnz: Die Zuschauer dürfen ebenfalls nicht fehlen. Wie war bisher die Resonanz?

Mappes: Die Zuschauerzahlen in den bisherigen Hallenturnieren waren überdurchschnittlich gut. Das lag wohl auch daran, dass wir keinen strengen Winter wie in den vergangenen Jahren hatten und so die Anreisemöglichkeiten besser waren. In einer Veranstaltung ohne Zuschauer würden die Emotionen fehlen. Das ergänzt sich gegenseitig, denn fallen viele Treffer, dann motiviert das auch die Zuschauer, ihre Emotionen zu zeigen.

nnz: Wie lief bisher der Kartenvorverkauf für das Turnier in Nordhausen?

Mappes: Bisher sieht es ganz gut aus. Wir haben erstmals eine Kombikarte in Verbindung mit dem „Tag der Legenden“ angeboten. Die Resonanz beim „Tag der Legenden“ war sehr gut, so dass wir sehr optimistisch sind, dass sich einige dieser Zuschauer den zweiten Teil ebenfalls nicht entgehen lassen.

nnz: Was fasziniert Sie am Hallenfußball?

Mappes: Das Spiel ist aufgrund des kleineren Feldes und der Bandenbegrenzung schneller, es ist kurzweiliger und es fallen viele Tore. Die durchschnittliche Anzahl liegt bei fünf, sechs Treffern pro Spiel. Zudem sind die Partien nicht so sehr von Taktik geprägt.

nnz: Sie organisieren Turniere in Leipzig, Halle oder Sömmerda. Was ist das Besondere an Nordhausen?

Mappes: Nordhausen verfügt über eine lange Tradition. Die Voraussetzungen mit der Halle, in der sich Tribünen auf allen Seiten befinden, sind prima. Zudem ist die Verbindung nach Nordhausen sehr familiär. Wir arbeiten mit dem FSV Wacker 90 Nordhausen, speziell mit dem aktuellen Präsidium, und den Sponsoren sehr eng zusammen. Es macht einfach Spaß.

nnz: Was verbinden Sie persönlich mit der Südharzstadt?

Mappes: Es leben besonders viele nette Menschen in Nordhausen, zu denen ich seit Jahren gute Kontakte pflege. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich vor der Wende ein Jahr in Nordhausen gelebt und zu dieser Zeit als Fußballer für die BSG Motor Nordhausen aufgelaufen bin. Ich bin eigentlich gebürtiger Hallenser und kam mit 13 Jahren an die Kinder- und Jugendsportschule nach Leipzig. So war ich unter anderem für den 1. FC Lok Leipzig und die BSG Robotron Sömmerda aktiv.

nnz: Für welchen Fußballverein schlägt ihr Herz?

Mappes: Für den FC Bayern München. Besonders fasziniert mich, wie in diesem Verein die wirtschaftlichen und fußballerischen Aspekte geklärt werden. Ich bin ein richtiger Fußball-Enthusiast, richte sogar meinen Urlaub danach aus, wo ich ein Fußballspiel sehen kann. Zudem bin ich seit elf Jahren für die UEFA als Matchagent relativ viel unterwegs. Durchschnittlich schaue ich mir in der Woche drei Livespiele in Deutschland oder Europa an.

nnz: Wenn Sie an Nordhausen denken, was fällt Ihnen zuerst ein?

Mappes: Der Albert-Kuntz-Sportpark, der über eines der schönsten Stadien in der DDR-Liga und über den besten Rasen verfügte. Unabhängig davon, der Nordhäuser Doppelkorn und natürlich der Brocken, der nicht weit weg ist.

nnz: Im vergangenen Jahr entführte der 1. FC Magdeburg den Siegerpokal in die Elbestadt. Wer sind Ihre Favoriten für die Neuauflage?

Mappes: Mein Geheimfavorit ist der FSV Wacker 90 Nordhausen. Aufgrund des Heimvorteils, der sportlichen Qualität und des derzeitigen Tabellenstandes ist das Team für mich auf jeden Fall konkurrenzfähig. Der 1. FC Magdeburg, VfB Germania Halberstadt oder Eintracht Braunschweig werden ebenfalls eine gute Rolle spielen.
Erstmals wurde der siebente Teilnehmer in einem Qualifikationsturnier im Rahmen des „Tages der Legenden“ ausgespielt. Die SG Bischleben/Möbisburg setzte sich knapp durch. Was können wir vom Landesklasseteam erwarten?

Mappes: Das Team kommt aus einem kleinen Ort am Rande von Erfurt. Es ist bekannt, das zeigte es bereits beim Qualifikationsturnier, dass dieser Verein vor allem ein enthusiastisches Publikum hinter sich hat. Die Mannschaft wird auf jeden Fall wieder viele Zuschauer mitbringen. Sie können für eine Überraschung sorgen.

nnz: Überraschungen hat es bereits in anderen Turnieren gegeben.

Mappes: Ja, mit dem Qualifikationssieger Nietlebener SV Askania 09 (Landesliga), der beim Halplus-Cup in Halle antrat. Er trennte sich zuerst 3:3 vom Verbandsligisten BSV Halle-Ammendorf und setzte sich anschließend gegen den 1. FC Magdeburg (Regionalliga) mit 3:1 durch. Für solche Mannschaften sind die Siege gegen höherklassige Teams natürlich der Höhepunkt, auch weil sie mit besonderem Ehrgeiz in die Spiele gehen und vielleicht von diesen Gegnern unterschätzt werden. Am Ende fehlten ihnen wohl sichtlich die physischen Mittel, um die weiteren Partien erfolgreich zu gestalten.

nnz: Beim Nordhäuser Turnier treffen in der letzten Partie der 1. FC Magdeburg und der FSV Wacker 90 Nordhausen aufeinander. Diese Ansetzung kann doch kein Zufall sein, oder?

Mappes: Beide Mannschaften sind meine Favoriten auf den Cupsieg. Ich hoffe, dass sich der Turniersieg im letzten Spiel entscheidet. Wir wollen schließlich die Spannung bis zur letzten Begegnung aufrechterhalten. Natürlich birgt der Modus „Jeder gegen Jeden“ die Gefahr, dass der Sieger bereits nach 15 Partien feststeht. Das wäre natürlich nicht so schön.

nnz: Vielen Dank für das Gespräch
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr