eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 18:02 Uhr
20.12.2011

Häppel-Däppel

Munter wurde es im Nordhäuser Kreistag doch noch. In einigen Teilen der Sitzung hätte durchaus eine Vernügungssteuer eingenommen werden können...


Doch zuerst bat der Landrat den Kreistag um die Entlastung des Verwaltungsrates der Nordhäuser Kreissparkasse. Der Bitte folgte der Kreistag einstimmig. Das ging quasi im Minutentakt. So konnten die kommunalen Vertreter dieses Landkreises auch frisch, fromm, fröhlich und frei dem neuen – mehrfach diskutierten – Gesellschaftervertrag der Service Gesellschaft widmen.

Doch hier stoppt das Uhrwerk. Das Problem lag bei der Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrates. Fünf sollten es eigentlich sein, die SPD wollte jedoch sieben Mitglieder installiert wissen. SPD und CDU (20 Mitglieder) stimmten für sieben Aufsichtsräte, 18 stimmten gegen den SPD-Vorschlag. Hintergrund: SPD und CDU profitieren davon, sie haben zwei Mitglieder im Aufsichtsrat, die anderen Fraktionen entsenden jeweils ein Mitglied. Mit nahezu dem gleichen Ergebnis wurde dann der neue Gesellschaftervertrag zugestimmt. Dann wieder die rechnerische Ernüchterung: Auch die LINKE bekommt zwei Sitze, dafür müssen die Grünen auf einen Sitz verzichten. Alle sind baff, vor allem Dagmar Becker (SPD), die mit ihrem 7er-Vorschlag den Stein der Weisen in den Plenarsaal geschleppt sehen wollte.

Vor der weiteren Abstimmung noch die Idee von Klaus Hummitzsch, den Aufsichtsrat auf acht Personen aufzustocken, dann hätten auch die Grünen einen Sitz. Unbeeindruckt von dem Einwurf wollte Margot Kessler abstimmen lassen. Doch dazu kam es nicht, noch nicht. Es wurde gerechnet, geändert, diskutiert und letztlich machte die Frau Keßler von ihrem Recht Gebrauch, über die sieben Personen abstimmen zu lassen, obwohl das Matthias Jendricke völlig anders sah.

Nach einem Verfahrensgeplänkel zwischen Keßler und Jendricke wurde zur entschärfenden Auszeit geblasen, auch nicht ganz, denn es ging erst einmal um einen Änderungsantrag von Jendricke, der acht Mitglieder vorsieht. Ergebnis: Änderungsantrag abgelehnt. Danach wurde über die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsgremiums abgestimmt.

Stefan Nüßle erhielt 27 Ja-Stimmen, Dr. Ulrich Franke bekam 30 Ja-Stimmen, für Winfried Theuerkauf votierten 32 Kreistagsmitglieder, für Jens Schlichting bekam 29 Stimmen, Heike Umbach erhielt 36, Hannelore Haase bekam 33 Stimmen und Klaus-Dieter Drick kam auf 34 Stimmen, für Bärbele Herr stimmten 12 Mitglieder des Kreistages. Die bündnisgrüne Herr ist damit aus dem Rennen.

Das alles war kurz vor Weihnachten ein Lehrstück äußerst intellektueller Arbeit, die ihren Ausgangspunkt in akrobatischen Rechenkünsten der SPD-Fraktionsvorsitzenden hatte und deren Häppel-Däppel sich auf den Rest des Kreistages zu übertragen drohte. Am Ende bedauerte Dagmar Becker, dass man sich verrechnet hatte und entschuldigte sich fast bei den Grünen.
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr