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Mo, 14:15 Uhr
25.07.2011

Nummer 2000

Im „Hotel Zumnorde“ in Erfurt wurde jetzt der 2.000 Ausbildungsvertrag im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt abgeschlossen – immerhin ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch wird es vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung immer schwieriger, alle betrieblichen Lehrstellen mit geeigneten Auszubildenden zu besetzen...


„Das positive Zwischenergebnis zeigt deutlich, dass sich die Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs so früh wie möglich sichern wollen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Die meisten Firmen hätten erkannt, dass sie in diesem Jahr ihre Anstrengungen bei der Bewerbersuche verstärken müssten, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen.

„Im Zuge sinkender Schulabgängerzahlen wird es für die Unternehmen immer wichtiger, das Bewerberverhalten der Jugendlichen genau zu analysieren und sich gezielt darauf einzustellen“, so Grusser.

Vor allem der Rat der Eltern und betriebliche Praktika stellten in der Phase der Berufsorientierung wichtige Wegweiser für junge Menschen dar. Dies belege nicht zuletzt auch eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIB).

Danach wäre die Familie für zwei Drittel der jungen Menschen prägend bei der endgültigen Entscheidung. So suche der moderne Bewerber seinen Traumjob zwar in Eigeninitiative, aber immer in Rücksprache mit den Eltern. „Dies ist jedoch nicht immer ganz unproblematisch. Häufig sind sich Mütter und Väter unsicher, wie sie den Nachwuchs unterstützen können“, sagt Grusser. Die eigene Ausbildung oder das Studium würden meist lange zurückliegen. Jahre, in denen sich die Berufslandschaft und damit die Berufsanforderungen stark verändert hätten.

„Aber auch Erfahrungen in Form von Praktika oder Ferienjobs sind trotz zahlreicher Internetbörsen nach wie vor nicht mit Gold aufzuwiegen“, betont der IHK-Chef. Selbst ein erfolgloses Praktikum könne die positive Erkenntnis bringen, dass man für diesen Beruf nicht geeignet ist oder andere Vorstellungen hatte. Und das wäre allemal besser, als ein späterer Ausbildungsabbruch mit all seinen Folgen.

Inzwischen sehen 75 Prozent der Jugendlichen das betriebliche Praktikum als Hauptinformation bei der Auswahl des Berufes, gefolgt vom Internet (64 Prozent) und kurzen Betriebsbesichtigungen (48 Prozent).

In Zeiten eines überall verfügbaren Internetzugangs gewinne dieser Orientierungsweg zwar weiter an Bedeutung, könne aber den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. „Obwohl sich Berufsinformationsplattformen oder soziale Netzwerke wachsender Beliebtheit erfreuen, ist das praktische Erleben oder Ausprobieren vor Ort wichtig“, unterstreicht Grusser.

Aber gerade im Bereich der Praktika bestünde noch erhebliches Potential in der Wirtschaft. „Lediglich jedes fünfte Ausbildungsunternehmen nutzt bisher diese Möglichkeit, um frühzeitig Jugendliche für die betriebliche Lehre zu interessieren“, verweist Grusser auf die jüngste IHK-Umfrage. Doch inzwischen habe auch hier ein Umdenken eingesetzt und würden immer mehr Unternehmen gezielt Kooperationsverträge mit Schulen eingehen.
Autor: nnz

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