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Sa, 18:01 Uhr
23.07.2011

Bilderbriefe aus dem Kunsthaus (1)

Seit dem 16. Juli läuft im Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen eine Sonderausstellung, die 135 originale Kunstwerke von der Frühromantik über die Hochromantik bis zum Biedermeier zeigt. Um einer Vielzahl von Lesern Lust auf diese Bilderschau zu machen, wird es bis zu deren Ende am 2. Oktober in der nnz „Bilder-Briefe aus dem Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen“ geben...


Die Kunstwerke - das sind Ölgemälde, Pastelle, Aquarelle, Druckgrafiken, Zeichnungen und eine Plastik. Eine solche Werkschau von 17 Künstlerinnen und Künstlern ist nichts Alltägliches, denn Kunstwerke lieben das Wandern von Ausstellungsort zu Ausstellungsort nicht sonderlich, weil sie möglichst lange von der Kunstfertigkeit ihrer Schöpfer künden wollen.

Johan Christian Dahl (1788-1857)

Norwegische Landschaft, 1835
Öl/Pappe, 31,5 x 37,5 cm
© Anhaltische Gemäldegalerie Dessau


Dahl, Norwegische Landschaft (Foto: privat) Dahl, Norwegische Landschaft (Foto: privat)

Der Norweger Johan Christian Dahl wurde in Bergen geboren und starb in Dresden, wo er die meiste Zeit seines Lebens als Landschaftsmaler wirkte. Nach einer Dekorationslehre in seiner Geburtsstadt, studierte er seit 1811 an der Kunstakademie in Kopenhagen, wo auch Caspar David Friedrich von 1794 an seine Kunstausbildung erhalten hatte. 1818 zog Dahl nach Dresden.

Ludwig Richter hat in seinen „Lebenserinnerungen eines deutschen Malers“ über Dahls Wirkung bei seinem Eintreffen geschrieben: Es war jetzt ein junger Norweger nach Dresden gekommen, welcher unter den Studierenden große Sensation erregte ... Eine große norwegische Gebirgslandschaft von ihm auf der Kunstausstellung machte das ungeheuerste Aufsehen wegen schlagender Naturwahrheit. Die von anderen Künstlern ausgestellten Gemälde hinterließen dagegen einen schattenhaften, leblosen und maniervollen Eindruck. Nur Dahls Freund Friedrich machte eine Ausnahme mit seinen ganz originellen, poetisch gedachten und tief melancholischen Landschaftsbildern.

Dahl wurde bald nach seinem Eintreffen in Dresden Mitglied, dann 1824 außerordentlicher Professor mit Gehalt an der Kunstakademie der Stadt wie Friedrich auch. Sie konnten Malschüler, wenn diese es wünschten, in ihren Ateliers ausbilden.

Der Künstler besuchte die Alpen, fuhr nach Italien, wo er in Rom dem Kreis um den Dänen Bertel Thorvaldsen angehörte. Seit 1823 wohnte er in dem Haus An der Elbe 33 in der vierten und fünften Etage, in dem Friedrich mit seiner Familie seit 1820 im dritten Stock lebte. Ihre Freundschaft währte bis zu Friedrichs Tod 1840 und darüber hinaus. In einem Nekrolog auf den Freund schrieb er: Caspar David Friedrich ist keineswegs ein Liebling des Glücks gewesen, und es erging ihm, wie es oft den tiefsten Naturen in ihrem Leben ergeht, sie werden von wenigen richtig verstanden und von den Meisten falsch.

Weil das Bild der norwegischen Landschaft in ihm zu verblassen drohte, reiste Dahl, da er es sich nun finanziell leisten konnte, 1826 dorthin. Eine zweite Reise verzögert sich durch mehrere Todesfälle in seiner Familie. Aber 1834 war er wieder dort, es folgten weitere Aufenthalte 1839, 1844 und 1850.

Johan Christian Dahl war künstlerischer Lehrmeister von Georg Heinrich Crola und Ernst Helbig, die mit mehreren Landschaftsbildern in der Nordhäuser Ausstellung zu sehen sind.
Heidelore Kneffel
Autor: nnz

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