Do, 11:08 Uhr
30.06.2011
Niedrigster Stand seit 20 Jahren
Die Statistik belegt es eindeutig. Der Aufschwung in der Wirtschaft kommt auch in Nordthüringen verstärkt an. Zumindest wird das mit dem Blick auf die heute vorgestellten Zahlen der Nordhäuser Arbeitsagentur deutlich. Hier die wichtigsten Eckwerte - auch die des Ausbildungsmarktes...
Daten bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen
Zum Ende des ersten Halbjahres waren 13.494 Menschen in Nordthüringen arbeitslos gemeldet, über 600 weniger als im Mai und rund 1.500 weniger als vor einem Jahr. Damit wurde der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit im Juni seit 20 Jahren erreicht. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank gegenüber Mai um 0,4 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent und bleibt damit im einstelligen Bereich. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 10,3 Prozent. Wir haben eine stabile positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, beurteilt Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung die aktuelle Situation.
Rund 5.500 Personen wurden im Juni durch die Arbeitsförderung unterstützt, knapp 2.100 weniger als vor einem Jahr. Zählt man die Zahl der Förderungen und der Arbeitslosen zusammen, ergibt sich eine Unterbeschäftigung von 19.025. Vor einem Jahr betrug die Unterbeschäftigung noch 22.633. Die Quote sank um 2,3 Prozentpunkte auf 13 Prozent.
Mit dem Fachkräftebedarf der Unternehmen öffnen sich für junge Leute Türen, die vor Jahren noch verschlossen waren. Die Unternehmen in Nordthüringen bieten gute berufliche Perspektiven. Zudem haben Jugendliche heute ein deutlich geringeres Risiko arbeitslos zu werden. Die Zahl der unter 25 jährigen Arbeitslosen konnte in den letzten zwei Jahren halbiert werden und betrug im Juni 1.041. Vor einem Monat waren noch 84 Jugendliche mehr auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent.
Zur Deckung des Fachkräftebedarfs nutzen immer mehr Arbeitgeber die Potentiale von Frauen. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen ist im Vergleich zum Vorjahr im Juni um rund zehn Prozent gesunken. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist damit identisch mit der allgemeinen Entwicklung der Männer. Die Qualität der Abschlüsse junger Frauen hat die ihrer männlichen Altersgenossen bereits überholt und das Ausbildungs- und Qualifikationsniveau von Frauen steigt stetig. Die Agentur für Arbeit bietet passgenaue Unterstützungsangebote für Wiedereinsteigerinnen, die nach der Familienphase in das Berufsleben zurückkehren möchten.
Im ersten Halbjahr wurden durch die Unternehmen Nordthüringens 3.376 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, fast 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010. Die Arbeitskräftenachfrage kam aus allen Wirtschaftsbereichen, insbesondere aber aus der Metall- und Elektroindustrie. Hier ging in einzelnen Metallberufen die Nachfrage seit Jahresbeginn gegenüber 2010 um über 80 Prozent nach oben.
Im Zeitraum von Oktober 2010 bis Juni 2011 wurden der Arbeitsagentur 1.423 Ausbildungsstellen gemeldet, 33 mehr als im Vorjahreszeitraum. 1.487 Bewerber haben die Berufsberatung zur Unterstützung bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, knapp 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die demografisch bedingte rückläufige Schülerzahl hat sich in der Zahl der Bewerber um eine Ausbildungsstelle auch im Juni fortgesetzt.
Jugendliche richten verstärkt ihre Berufswünsche am Arbeitsmarkt aus. So ging beispielsweise die Zahl derer, die den Beruf des Bäckers erlernen möchten, um über 50 Prozent nach oben. Auch in Metallberufen und bei den Mechanikern wird dieser positive Trend von den Beratungsfachkräften wahr genommen. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist für Bewerber so günstig wie noch nie. Es ist mir wichtig, dass junge Leute die Potentiale der Region erkennen, so der Agenturchef. Die Chancen im Metall- und Elektrobereich, in Industrie und Handwerk dürfen nicht ungenutzt bleiben.
Auf 100 Ausbildungsstellen kommen derzeit 104 Bewerber. Berufsberatung und Arbeitgeber-Service raten Schulabgängern, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, sich bei der Agentur für Arbeit zu melden. Diesen Bewerbern werden kurzfristig geeignete Ausbildungsstellen angeboten, um den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 312 auf 4.543 Personen verringert. Das waren 392 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 10,1%; vor einem Jahr belief sie sich auf 10,8%. Dabei meldeten sich 902 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 311 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.206 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-288).
Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.954 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 1.058 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.872 Abmeldungen von Arbeitslosen (-1.778). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 16 Stellen auf 279 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 49 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 197 neue Arbeitsstellen, 2 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.102 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 216.
Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 172 auf 5.219 Personen verringert. Das waren 577 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 12,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 13,6%. Dabei meldeten sich 828 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 299 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 996 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-396). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 7.010 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 1.308 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 7.210 Abmeldungen von Arbeitslosen (-1.532).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 23 Stellen auf 372 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 85 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 193 neue Arbeitsstellen, 41 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 989 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 152.
Autor: nnzDaten bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen
Zum Ende des ersten Halbjahres waren 13.494 Menschen in Nordthüringen arbeitslos gemeldet, über 600 weniger als im Mai und rund 1.500 weniger als vor einem Jahr. Damit wurde der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit im Juni seit 20 Jahren erreicht. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank gegenüber Mai um 0,4 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent und bleibt damit im einstelligen Bereich. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 10,3 Prozent. Wir haben eine stabile positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, beurteilt Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung die aktuelle Situation.
Rund 5.500 Personen wurden im Juni durch die Arbeitsförderung unterstützt, knapp 2.100 weniger als vor einem Jahr. Zählt man die Zahl der Förderungen und der Arbeitslosen zusammen, ergibt sich eine Unterbeschäftigung von 19.025. Vor einem Jahr betrug die Unterbeschäftigung noch 22.633. Die Quote sank um 2,3 Prozentpunkte auf 13 Prozent.
Mit dem Fachkräftebedarf der Unternehmen öffnen sich für junge Leute Türen, die vor Jahren noch verschlossen waren. Die Unternehmen in Nordthüringen bieten gute berufliche Perspektiven. Zudem haben Jugendliche heute ein deutlich geringeres Risiko arbeitslos zu werden. Die Zahl der unter 25 jährigen Arbeitslosen konnte in den letzten zwei Jahren halbiert werden und betrug im Juni 1.041. Vor einem Monat waren noch 84 Jugendliche mehr auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent.
Zur Deckung des Fachkräftebedarfs nutzen immer mehr Arbeitgeber die Potentiale von Frauen. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen ist im Vergleich zum Vorjahr im Juni um rund zehn Prozent gesunken. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist damit identisch mit der allgemeinen Entwicklung der Männer. Die Qualität der Abschlüsse junger Frauen hat die ihrer männlichen Altersgenossen bereits überholt und das Ausbildungs- und Qualifikationsniveau von Frauen steigt stetig. Die Agentur für Arbeit bietet passgenaue Unterstützungsangebote für Wiedereinsteigerinnen, die nach der Familienphase in das Berufsleben zurückkehren möchten.
Im ersten Halbjahr wurden durch die Unternehmen Nordthüringens 3.376 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, fast 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010. Die Arbeitskräftenachfrage kam aus allen Wirtschaftsbereichen, insbesondere aber aus der Metall- und Elektroindustrie. Hier ging in einzelnen Metallberufen die Nachfrage seit Jahresbeginn gegenüber 2010 um über 80 Prozent nach oben.
Im Zeitraum von Oktober 2010 bis Juni 2011 wurden der Arbeitsagentur 1.423 Ausbildungsstellen gemeldet, 33 mehr als im Vorjahreszeitraum. 1.487 Bewerber haben die Berufsberatung zur Unterstützung bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, knapp 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die demografisch bedingte rückläufige Schülerzahl hat sich in der Zahl der Bewerber um eine Ausbildungsstelle auch im Juni fortgesetzt.
Jugendliche richten verstärkt ihre Berufswünsche am Arbeitsmarkt aus. So ging beispielsweise die Zahl derer, die den Beruf des Bäckers erlernen möchten, um über 50 Prozent nach oben. Auch in Metallberufen und bei den Mechanikern wird dieser positive Trend von den Beratungsfachkräften wahr genommen. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist für Bewerber so günstig wie noch nie. Es ist mir wichtig, dass junge Leute die Potentiale der Region erkennen, so der Agenturchef. Die Chancen im Metall- und Elektrobereich, in Industrie und Handwerk dürfen nicht ungenutzt bleiben.
Auf 100 Ausbildungsstellen kommen derzeit 104 Bewerber. Berufsberatung und Arbeitgeber-Service raten Schulabgängern, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, sich bei der Agentur für Arbeit zu melden. Diesen Bewerbern werden kurzfristig geeignete Ausbildungsstellen angeboten, um den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.
Der Blick in die Landkreise
Landkreis NordhausenDie Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 312 auf 4.543 Personen verringert. Das waren 392 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 10,1%; vor einem Jahr belief sie sich auf 10,8%. Dabei meldeten sich 902 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 311 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.206 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-288).
Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.954 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 1.058 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.872 Abmeldungen von Arbeitslosen (-1.778). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 16 Stellen auf 279 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 49 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 197 neue Arbeitsstellen, 2 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.102 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 216.
Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 172 auf 5.219 Personen verringert. Das waren 577 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 12,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 13,6%. Dabei meldeten sich 828 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 299 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 996 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-396). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 7.010 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 1.308 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 7.210 Abmeldungen von Arbeitslosen (-1.532).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 23 Stellen auf 372 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 85 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 193 neue Arbeitsstellen, 41 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 989 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 152.
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