Der NSV scheiterte in der Halbfinalbegegnung um den Thüringer Vereinspokal gegen den HBV Jena knapp mit 26:27. Hier der ausführliche Bericht von Frank Ollech...


Bei den Männern des NSV kommt zur Zeit alles zusammen. Die spielerische Unbeschwertheit vom Saisonbeginn ist verflogen, Unsicherheit beherrscht derzeit das Spiel. Hinzu kommt die Verletzungsmisere, die die Mannschaft zurzeit richtig aus dem Rhythmus bringt. Die Folge: Eine Halbzeit Top und die Zweite wird dann ein Flopp. So auch im Halbfinale gegen den HBV Jena.

Der Landesligist kegelte im Vorfeld schon eine Landesligisten, zwei Vertreter der Thüringenliga und einen der mitteldeutschen Oberliga aus dem Wettbewerb. Somit war Vorsicht geboten, der Pokalschreck im Stimmungshoch und mit voller Kapelle angereist.

Bei den Südharzern sah das schon etwas anders aus. Wegen beruflicher Verpflichtungen mussten Marco Holznagel und Andre Elster passen. Da auch Kai Näther und verletzungsbedingt Martin Stritzel im Vorfeld die Segel streichen mussten, sollte Nachwuchstalent Tristan Schuhmann die Lücke auf dem Feld schließen. Ein zweiter Torhüter konnte nicht nach nominiert werden, da im Pokal, anders wie im Punktspielbetrieb, die Spieler nicht Wechsel dürfen.

Als dann auch noch Schuhmann ausfiel und Stefan Fuhrmann schon im Vorfeld an seiner alten Verletzung laborierte wurden die Sorgenfalten im Nordhäuser Lager immer größer.

Anfänglich zogen sie sich gut aus der Affäre. Sie erwischten den HBV gleich zu Beginn eiskalt und konnten mit 3:0 in Führung gehen. Schön war die Begegnung im Weiteren nicht anzuschauen. Beide Mannschaften kämpften mit stumpfen und rostigen Waffen, ein System kaum erkennbar. Der NSV behauptete die Führung gegen die immer stärker werden Jenaer bis zum 9:8, ehe sie den Schlussspurt der ersten Halbzeit klar für sich entscheiden konnten. Beim 15:9 wurden die Seiten gewechselt.

Vielleicht lag es gerade daran das Jena aus einem zwischenzeitlichen Rückstand von sieben Treffern (11:18) eine 19:18 Führung zauberte. Die spielerische Unsicherheit war in die Reihen der Nordhäuser zurück gekehrt. Die Begegnung drohte nicht nur zu kippen, sie kippte. Die Nordhäuser mit dem Rücken zur Wand aber nicht Chancenlos, ließen diese aber ungenutzt. Der Pokalschreck hingegen schöpfte aus dem Vollen. Mit frischen Kräften erzwangen sie sich eine Führung mit drei Toren (23:20).

Die Nordhäuser warfen nochmals alles was sie hatten in die Waagschale, um den Spielrausch des HBV Einhalt zu gebieten. Beim 23:23 waren sie dann wieder dran und beim 26:25 konnten sie die Führung wieder übernehmen. Was folgte war ein Krimi der unnötigen Art. Mathias Thiele wurde rüde am Torwurf gehindert, sah aber den freistehenden Kreisläufer Michael Spieß und konnte diesen anspielen. Anstatt den Wurf abzuwarten, pfiffen die Schiedsrichter, gaben dem Gegenspieler eine Strafzeit und setzten die Partie mit einem Freiwurf fort. Zu diesem Zeitpunkt waren noch weniger als zwei Minuten zu spielen.

Die weiteren Angriffsbemühungen liefen ins leere und eröffneten dem HBV sogar eine Kontermöglichkeit. Dem stellte sich ein NSV Spieler in den Weg. Anstatt Stürmerfoul gab es den Siegestreffer für den HBV Jena. Der Pokalschreck hatte wieder zugeschlagen und das nicht einmal unverdient. Die Nordhäuser ließen in 58. Spielminuten zu viele Chancen ungenutzt, als dass man die letzten zwei Minuten für spielentscheidend ansehen sollte, jedoch ärgerlich waren sie allemal.

Sören Ahlert/ Stefan Fuhrmann/ Christian Müller 2/ Andreas Ramonat 1/ Thomas Riemekasten 7/ Sebastian Kreutz 3/ Christian Flötling 2/ Matthias Thiele 6/ Michael Spieß 3/ Marcel Effenberger 2