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Di, 07:44 Uhr
22.03.2011

Tierische Attraktionen in der Aue

Die Zoodirektoren Lutz und Heinz Heck erwarben sich große Verdienste. Ihnen gelang es, dem Auerochsen ähnliche bzw. gleiche Rinder zu züchten. Sie nennen sich Heck-Rinder und sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Rückzüchtung. Der Tarpan, ein Urpferd, ist ebenfalls längst ausgestorben. Die Koniks, zoologisch gesehen, sind Nachfahren des Tarpans und als Unterart anerkannt. Herden dieser tierischen Attraktionen weiden in der Goldenen Aue zwischen Auleben und dem Stausee im Osten. Ein nnz-Bericht von Kurt Frank.

Seltene Pferde (Foto: K. Frank) Seltene Pferde (Foto: K. Frank)
Theo Bakker liebt seine Konik-Pferde, eine Mischform zwischen dem legendären ausgestorbenen Tarpan und dem Hauspferd.

Es sind robuste Rinder, sagt ihr Besitzer Theo Bakker. Dank guter natürlicher Instinkte bleiben sie das ganze Jahr über im Freien. Nur im Winter werde dreimal in der Woche zugefüttert, versichert der Landwirt. Ohne menschliche Hilfe und Tierarzt bringen die Kühe ihre Kälber zur Welt. Wie vor Jahrhunderten ihre Urahnen. Putzmunter ist das erst vor wenigen Tagen geborene Kälbchen. Was bei der Geburt nicht überlebt, bleibt liegen. Wird das Neugeborene nicht vorher von Füchsen oder Vögeln gefressen, entsorgt man es. Vorausgesetzt, man findet den Tierkörper irgendwo im Gelände.

Oberhaupt der Herde ist ein stattlicher Bulle. Mit einer Widerristhöhe von knapp 1,60 Meter bringt er es auf fast 900 Kilogramm. Zwischen den Rindern fühlen sich Konik-Pferde wohl. Es sind Nachfahren des Tarpans, eine Mischform zwischen reinerbigen ausgestorbenen Tarpan und Hauspferd. Das Urpferd, der Tarpan, erklärt Bakker, lebte einst in den Sümpfen, Steppen und Wäldern Polens und Weißrusslands. Die Koniks, übersetzt „kleines Pferd“, überlebten. Ihr Stockmaß liegt zwischen 1,30 und 1,40 Meter. Die Pferde, versichert der Züchter, sind noch anspruchsloser als die Rinder und kennen ebenfalls keinen Stall.

Theo Bakker ist Niederländer. Mit seinem Bruder führte er einen landwirtschaftlichen Betrieb. Vor 20 Jahren kam er nach Auleben. Über ein Inserat in einer holländischen Fachzeitschrift und einem Makler, der Interessenten eine neue Perspektive in der Landwirtschaft der neuen Bundesländer schmackhaft machte. Der Niederländer wollte helfen. Theo Bakker übernahm den vor dem Konkurs stehenden Betrieb der ehemaligen LPG und begann mit der Milchproduktion als den Haupterwerbszweig. Heute hat der Geschäftsführer der Auleber Landwirtschafts GmbH 360 Milchkühe im Stall stehen.

Heck-Rinder und Konik-Pferde sind nur sein Hobby. Geld verdient er damit nicht. Dem Naturschutz und der Landschaft zuliebe pflegt er es. Die Tiere beugen auf den weitläufigen Weiden derVergrasung vor, fressen das Schilf weg und schaffen Luft für das Gedeihen seltener Salzpflanzen. Mit einem Hengst und zwei Stuten, einem Bullen und vier Kühen begann Theo Bakker vor fünf Jahren mit dem Hobby. Gegenwärtig fühlen sich auf dem Terrain 13 Pferde und 20 Rinder wohl. Eine von Wanderern viel bestaunte Attraktion.

Bakker bekommt für seine Landschaftspflege Fördergelder. Blieben die aus, könnte er die Urtiere nicht mehr halten. Auch mit deren Vermarktung sei es kompliziert. Der 56-Jährige vermisst verbindliche Richtlinien. Nur über eine Hausschlachtung könne er die Jung-Bullen vermarkten. Die Kühe, sagt er, blieben außen vor. Würde ein Tier sterben, müsste es von der Weide entsorgt werden. Bisher habe es einen solchen Fall noch nicht gegeben. Auch bei den Pferden nicht. Auch hier könne nur über eine Hausschlachtung vermarktet werden.
Kurt Frank
Autor: nnz

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