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Mi, 17:44 Uhr
08.12.2010

Das neue Duo

Gestern Aufsichtsratsitzung, heute morgen Gesellschafterversammlung, am Mittag zwei neue Geschäftsführer. Bei dieser Geschwindigkeit kann es sich eigentlich nur um die inneren Befindlichkeiten des Nordhäuser Südharz-Krankenhauses handeln...

Guido Hage (Vordergrund), Dr. Matthias Brucke (Foto: nnz) Guido Hage (Vordergrund), Dr. Matthias Brucke (Foto: nnz)

Und das war auch so: Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Heinrich Markgraf stellte heute der nnz die beiden "Neuen" an der Spitze der medizinischen Einrichtung vor. Guido Hage wird Geschäftsführer im kaufmännischen Bereich. Medizinischer Geschäftsführer wird Dr. Matthias Brucke. Eine Unternehmensberatung hatte dem Aufsichtsrat aus den vier Bewerbungen eine Empfehlung gegeben, die leitete das Gremium an die Gesellschafter weiter. Diese Empfehlung wurde so angenommen, einstimmig kam es dann zur Berufung von Brucke und Hage. Ab 1. Januar wird es die „neuen Gesichter“ dann in der Leitung des Hauses geben. „Nun sind die beiden Herren da und sie haben den Laden zu leiten“, so Prof. Markgraf in seiner trockenen Art.

Es gibt noch eine weitere Personalentscheidung. Der ärztliche Direktor wird von seiner Funktion zurücktreten. Das hat Prof. Dr. Uwe Klein bereits zuvor bekannt gegeben. Aus Sicht des Aufsichtsrates ein gewollter Übergang, kein Abgang. Klein wird dem Haus erhalten bleiben und sich ganz seiner Funktion als Chefarzt der Klinik für Anästhesie und operative Intensivtherapie widmen. Für Guido Hage ändert sich nicht allzu viel, der 36jährige hatte seit mehreren Jahren Einzelprokura und war Stellvertreter des entbundenen Geschäftsführers Antonius Pille.

Brucke (Foto: nnz) Brucke (Foto: nnz) Für den medizinischen Geschäftsführer hatten sich innerhalb der internen Ausschreibung vier Mediziner beworben. Dr. Brucke ist seit 1. März 2008 als Chefarzt der Neurochirurgie tätig. „Wichtig ist doch, dass gerade in dieser etwas komplizierten Phase jemand diesen Job übernimmt, der aus dem Haus ist. Ich bin noch nicht lange hier, ich habe vielleicht immer noch auch den Blick von etwas außen, auch war ich an der Uniklinik in Halle in leitenden Funktionen tätig“, gibt der 44jährige Brucke als Motiv für seine Bewerbung an. Vor mehr als zwei Jahren kam er von Halle an der Saale nach Nordhausen, lobte die hervorragende technische Ausstattung des Hauses in Nordhausen-Nord. Doch das sei die eine Seite der Medaille, die andere sind die Menschen, die hier täglich ihren Job machen. Neben seiner neuen Tätigkeit, wird er weiter als Chefarzt fungieren.

Hage (Foto: nnz) Hage (Foto: nnz) Wohin geht nun der Weg? Guido Hage ist froh, dass es eine schnelle personelle Entscheidung gegeben hat. Es soll ein sachliches Herangehen an Problemlösungen geben. Es wird ein kommunales Krankenhaus bleiben. Es werden keine Bereiche ausgegliedert, "aber wir werden mehr Leistungen erbringen müssen". Im Innern wird es viel zu tun geben, um die fast 2.000 Mitarbeiter zu beruhigen, damit wieder der Arbeit in vollem Umfang nachgegangen werden kann und Gerüchte nicht weiterhin für Unruhe sorgen.

Derzeit laufen tarifliche Verhandlungen mit dem Marburger Bund mit dem Ziel, Fach- und Assistenzärzte an das Haus zu binden, es für sie interessant zu machen und den fachmedizinischen Aderlass zu verhindern. Man wolle lieber vernünftige Tabellengehälter zahlen, als die Variable anderer sozialer Leistungen übermäßig zu betonen. Auch die Verhandlungen mit verdi werden wieder aufgenommen. Hage bietet weiterhin zwei Prozent mehr Gehalt für das Pflegepersonal an. Für die Ärzteschaft werde es nach Arztgruppen gehen, vor allem der Einstieg im Assistenzarzt- und im Facharztbereich soll attraktiver gestaltet werden.

Uwe Klein (Foto: nnz) Uwe Klein (Foto: nnz) Unterstützung gibt es dafür von Prof. Klein (Foto). Er sieht aus seiner Erfahrung zum Beispiel einen Bedarf von Chirurgen und der inneren Anästhesie. Hier könne er auf die sieben rumänischen Kollegen nicht verzichten. Er sieht Vorteile in der gleichen Augenhöhe zwischen den beiden Geschäftsführern, vor allem, weil der medizinische Geschäftsführer mehr Kompetenzen haben wird. Klein wird – nach acht Jahren als ärztlicher Direktor - weiterhin Chefarzt im Krankenhaus bleiben. 183 Ärzte, absolut ist die Zahl gut, doch es muss Verschiebungen geben. Es gibt Kliniken, wo es keinen Bedarf an Fachleuten gibt, wie HNO oder Urologie, dafür in Chirurgie, innerer Medizin oder Anästhesie. Ein Pneumologe muss dringend her. Das sind nur einige Beispiele.

Für das neue Führungsduo wird es nicht leicht, das aber wußten beide im Vorfeld, sie sind "Eigengewächse", sie kennen den "Geruch" an der Robert-Koch-Straße. Das jedoch muss es nicht einfacher machen. Sie haben eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, denn es sind nicht nur rund 2.000 Mitarbeiter, die ihnen ab dem 1. Januar 2010 vertrauen, es ist das Krankenhaus einer ganzen Region, dessen Mitarbeitern Hunderttausende Menschen ihre Gesundheit anvertrauen müssen. Insofern ist die heutige Berufung auch ein kollektiver Vertrauensvorschuss.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare
NDHler
08.12.2010, 21.28 Uhr
Ein glückliches Händchen...
...bei den anstehenden Entscheidungen wünsche ich dem neuen Duo. Es gibt sicher viel zu tun bei Nordhausens größtem Arbeitgeber. Wie sagt Brucke in dem Artikel: „Vor mehr als zwei Jahren kam er von Halle an der Saale nach Nordhausen, lobte die hervorragende technische Ausstattung des Hauses in Nordhausen-Nord. Doch das sei die eine Seite der Medaille, die andere sind die Menschen, die hier täglich ihren Job machen. …"
Da hat er Recht und einen wunden Punkt angesprochen. Also, Viel Erfolg!
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