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Mi, 14:34 Uhr
08.12.2010

Konzertmeister als Solist

Normalerweise erleben Konzertbesucher des Loh-Orchesters ihn in der vordersten Reihe der 1. Geigengruppe. Im 3. Sinfoniekonzert am kommenden Wochenende in Sondershausen und Nordhausen jedoch wird er nicht im Orchester spielen, sondern an exponierter Stelle als Solist auf der Bühne stehen: der Konzertmeister Marek Adam Smentek...

Links im Bild (Foto: I. Kühn) Links im Bild (Foto: I. Kühn)

Seit dem Sommer 2002 ist der 1971 in Polen geborene Musiker als Konzertmeister beim Loh-Orchester beschäftigt und immer mal wieder in einem Solokonzert zu hören. Im Sinfoniekonzert am kommenden Samstag im Haus der Kunst Sondershausen und am Sonntag im Theater Nordhausen spielt er Sergej Prokofjews 1. Violinkonzert. Es ist ein Debüt für Marek Adam Smentek (links im Bild), denn er hat dieses äußerst anspruchsvolle Solokonzert für diesen Auftritt mit dem Loh-Orchester extra einstudiert. Das Konzert sei zwar „kein Paganini, aber es hat andere Schwierigkeiten“. Für ihn ist es ein Werk, in dem sich die Atmosphäre der Entstehungszeit widerspiegelt, Prokofjew schrieb es in den Jahren unmittelbar vor der Oktoberrevolution 1917. Aber auch viel von Prokofjews Kindheit sei darin.

„Ich empfinde die Musik insgesamt als sehr impressionistisch. Besonders ist vor allem der 3. Satz, der endet wie in einem Nirvana.“ Auch viel Witz sei darin, im 2. Satz hört der Geiger etwa den Schalk Till Eulenspiegels.

Marek Adam Smentek kam mit sechs Jahren durch seine Mutter, die ebenfalls Geigern ist, zu seinem Instrument. Dass er die Geige auch zu seinem Beruf machen würde, war aber nicht von vorneherein klar, auch die Mathematik reizte ihn. Aber die Musik übte letztlich doch eine größere Faszination aus. 1989 begann er in Katowice mit dem Studium, das er 1994 an der Musikhochschule Warschau abschloss. Nach seinem Diplom entschied er sich für ein Aufbaustudium bei der polnischen Geigerin Wanda Wiłkomirska in Mannheim. Das war der Anlass für Smentek, 1995 nach Deutschland zu kommen.

Als er 1997 dann das Angebot des Theaters Erfurt bekam, dort als Stellvertretender Konzertmeister zu arbeiten, war klar: Er würde erst einmal in Deutschland bleiben. 2002 nutzte er die Chance, um als Konzertmeister beim Loh-Orchester zu arbeiten, in einer Position, die ihm auch die Gelegenheit bietet, ab und an als Solist aufzutreten.

Neben Prokofjews 1. Violinkonzert ist in diesem Sinfoniekonzert, das unter dem Motto „Erstlinge“ steht, die 1. Sinfonie des 17-jährigen Georges Bizet zu hören. Das Werk voller Frische und Überschwang lässt bereits den Komponisten der „Carmen“ erkennen. Zum Auftakt erklingt die stimmungsvolle Ouvertüre „Nachklänge von Ossian“ des dänischen Komponisten Niels W. Gade. Es ist sein Opus 1, das ihn in den 1840er Jahren berühmt machte.

Karten für das 3. Sinfoniekonzert gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH
Autor: nnz

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