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Di, 13:42 Uhr
07.09.2010

nnz-Forum: „Post zum Autohof“

Die Bürgerinitative in Sundhausen, die sich gegen die ortsnahe Ansiedlung eines Autohofes wehrt, ist weiter sehr agil. Deren Mitglieder hatten in den vergangenen Tagen und Wochen viele Fragen an den Ortsteilbürgermeister und an die Stadtverwaltung gestellt. Jetzt bekamen sie Antworten, wie Thorsten Hering im Forum der nnz schreibt...


Dankeswerter Weise erhielt ich in der letzten Woche Antworten auf meine Anfragen, die ich der 2. Beigeordneten Frau Klaan und dem Ortsteilbürgermeister von Sundhausen, Herrn Peter gestellt habe. Ich stellte meine Anfragen mit dem Ziel, welche Mitteilungen zum Projekt Bebauungsplan Nr. 88 veröffentlicht wurden und welche Kenntnisse der Ortschaftsrat Sundhausen bei seinen Entscheidungen hatte, vor allem auch welche Zeit dem Ortschaftsrat zur Entscheidungsfindung gegeben wurde, des weiteren war für mich interessant, welche Referenzobjekte der Projektentwickler Herr Hasebrink vorzuweisen hatte.

Frau Klaan hat mir in ihrer Antwort auf meine Anfrage bestätigt, dass nach der Veröffentlichung im Jahr 2002 bis zum 16.06.2010 im Amtsblatt keine weitere Veröffentlichung erfolgt ist, im Jahr 2002 gab es ihr zufolge auch noch keine Angaben zu Lkw-Standplätzen und Restaurantplätzen, es stand lediglich der Standort fest. Nun möchte ich hinzufügen, es gab 2002 noch einen Bebauungsplan Nr. 86 für den Ortsteil Steinbrücken und es wurde in der Stadtratssitzung vom 22.02.2006 auch ein Autohof Hesserode behandelt.

Das bedeutet, dass die Sundhäuser Bürger erst am 16.06.2010 davon erfahren haben, dass Sundhausen als Standort ausgewählt wurde und welche Dimension der Autohof haben soll. Frau Klaan teilte mir weiter mit, dass ihr nicht bekannt ist, welche Autohöfe Herr Hasebrink bisher entwickelt hat, ich denke es sollte bei einem solch großen Projekt selbstverständlich sein, dass ein Geschäftspartner Referenzobjekte vorweist. Durch die Stadt Nordhausen wurde außerdem keine fachgerechte Bedarfsermittlung für das Projekt AH durchgeführt, obwohl es Zahlen dazu gab, denn das Bundesverkehrsministerium hat die benötigten Lkw-Stellplätze an BAB im Jahr 2008 ermittelt.

Mir liegen Informationen vor, dass in der Stadt Waltrop, dort hat Herr Hasebrink ein Gewerbegebiet entwickelt, folgende Investitionen geplant aber vorerst nicht gebaut werden: Ein Fastfoodrestaurant, eine Physiotherapiepraxis, ein Fitnessstudio und eine Werbepylone, ich führe das an, weil diese Dinge auch im Entwurf für den Autohof Sundhausen aufgeführt sind. In Waltrop tritt die Fa. Nutrilab als Käufer der Gewerbeflächen auf, die sie dann an Investoren zur Erschließung (Bau Straßen und Parkflächen) und zum Bau von Gebäuden weiterveräußert, sie tragen also ausdrücklich kein finanzielles Risiko. Das macht auch verständlich, warum hier in Sundhausen mit 222 Bus- und Lkw-Stellplätzen geplant wurde, wo der Bedarf an der BAB 38 in Thüringen doch nur 25 Lkw-Stellplätze beträgt.

In der Folge heißt das, dass nur geringfügig Arbeitsplätze entstehen würden, ich kann nur davor warnen, darauf zu hoffen. Durch den Ortsteilbürgermeister von Sundhausen, Herrn Peter, habe ich nach einer Anfrage erfahren, dass der Ortschaftsrat von Sundhausen erst in der Himmelfahrtswoche von dem entgültigen Entschluss der Stadt Nordhausen erfahren hat, den Autohof am Standort Sundhausen in dieser Dimension bauen zu wollen, eine Empfehlung musste bis zum 18.05.10, also in weniger als einer Woche abgegeben werden, ich halte es für unmöglich, dass ein Ortschaftsrat eines Ortsteils der Stadt Nordhausen bei einem solchen Projekt unter Zeitdruck entscheiden muss.

Die Empfehlung wurde mit der Forderung von einigen Änderungen am Projekt gegeben. Zur Erläuterung : Die Ortschaftsräte, auch anderer Ortsteile können nicht entscheiden, sie können laut Satzung nur empfehlen oder nicht empfehlen, die Entscheidung trifft dann die Oberbürgermeisterin bzw. die Stadträte. Ich weiß nicht, wie man in der Stadt Nordhausen entscheiden würde, wenn eine Spedition mit 200 Lkw im Tag- und Nachtbetrieb vorhätte, sich 80 Meter von einer Wohnbebauung z.B. der Wohngebiete Kirschweg anzusiedeln, ich denke, dann würde dagegen entschieden.

So fühlt man sich als Bürger der Ortsteile als Mensch 2. Klasse, vielleicht ist es ja gewünscht, dass man sich einem der umliegenden Kommunalverbände anschließt? Wir Sundhäuser sind nicht grundsätzlich gegen einen Autohof, der natürlich dem Bedarf entsprechen sollte, wir bleiben aber dabei, unser Umfeld soll nicht weiter verbaut werden und dieser Standort ist aufgrund seiner Ortsnähe dafür nicht geeignet.

Es wäre wünschenswert, dass die Stadt endlich mit dem Landkreis zusammenarbeitet, um einen Autohof in sinnvoller Größe an einer der weiteren AS Heringen, Werther, Großwechsungen oder Bleicherode zu errichten, dafür braucht man auch keinen Glücksritter aus dem Westen, das können auch einheimische Unternehmer stemmen und die Steuereinnahmen bleiben in der Region. Vorraussetzung sollte allerdings sein, das vorher mit den Anwohnern gesprochen wird, nicht so wie im Fall Sundhausen.

Übrigens hat sich der Landkreis Nordhausen im Flächennutzungsplan der Stadt auch gegen das Gewerbegebiet bei Sundhausen ausgesprochen und gefordert, dass es als Ackerfläche verbleibt, das wurde aber von der Stadt negiert.
Thorsten Hering, Sundhausen
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
NDHler
07.09.2010, 15.44 Uhr
Na wenn ich das hier richtig deute...
...läuft in Waltrop alles nach Plan!
http://www.dattelner-morgenpost.de/lokales/waltrop/Start-mit-Fast-Food-und-Discounter;art1010,165942
Totofino
07.09.2010, 18.31 Uhr
Falsch gedeutet NDHler
und bitte richtig lesen,

diese Ankündigung einer Investition ist vom 18.3.2010 !,

es gibt noch einen Link,

http://www.dattelner-morgenpost.de/lokales/waltrop/Asphalt-fuer-die-neuen-Strassen;art1010,237594

wo schon deutlich wird, das es nicht nach Plan vorangeht. Herr Hering hat, soviel ich weiß, relativ aktuelle Informationen, dass die in Ihrem Artikel zitierten Vorhaben nicht realisiert wurden oder werden.

Es gibt auch einen Artikel aus der Dattelner Morgenpost von heute, wo von Herrn Hasebrink nicht mehr die Rede ist, sondern von einer Stadtentwicklungsgesellschaft, es ensteht zur Zeit ein Aldimarkt und ein Gastrozulieferer wird gebaut, mehr nicht.

MfG
NDHler
07.09.2010, 20.15 Uhr
Fisch 63
Ja, die Arbeiten laufen doch! Der Hochbau hat noch nicht begonnen, solche Verzögerungen sind aber völlig normal. Hier steht keine Bauruine oder ähnliches. Das wird schon! Alles was sich innerhalb eines Jahres abspielt ist normal!
Luftikus
07.09.2010, 20.18 Uhr
Mehr Stellplätze für LKW
Ich bewundere die sachliche Arbeit der Sundhäuser Bürgerinitiative und wünsche auch eine gütliche Lösung. Momentan sind vielleicht 220 Stellplätze zu viel, aber 25 deutlich zu wenig. Ich war auf dem Parkplatz Feuerkuppe und habe hier die LKW gezählt, die die PKW Stellplätze blokieren und auf der gesamten Auf- und Abfahrt parkten. In den 15 Minuten die ich dort war, fuhren 8 LKW auf den Parkplatz auf und fuhren durch, da Sie keinen Platz fanden. Ich habe einige LKW-Fahrer befragt, was Sie von einen Autohof hier halten und ob Sie diesen nutzen würden.

Sie teilten mir mit, dass Sie einen Widerstand nicht verstehen, die Parkplätze seien viel zu wenig an dieser Strecke. Die 10 oder 15 Euro Stellplatzgebühren (die die Fahrer selbst tragen müßen und im Autohof verzehren können) würden nur 4 der 10 LKW zahlen, jedoch kostet Ihnen einen Strafe wegen Lenkzeitenüberziehung mehr Strafe. Oft überziehen die Fahrer bis zu 20 Minuten Ihre Lenkzeiten, weil keine Stellplätze vorhanden sind, dann fahren Sie irgendwo ab und parken. Aber mittlerweile wird auch das PArken bestraft, so dass die Kraftfahrer in einen Kreislauf geraten, egal was Sie tun, Sie müßen Zahlen, da muß man sich fürs kleiner Übel entscheiden.

Übrigens waren von den 10 LKW 3 Ausländer und 2 mit Kühlsystem. Die wiederum sagten, dass das laufen lassen der Motoren verboten sei und auch bestraft wird, die Autohöfe jedoch Stellplätze mit Stromanbindung für die Kühlung haben.
Na ja, soviel dazu.
Sissi
08.09.2010, 11.36 Uhr
Zu viel LKWs auf den Strassen
Ich sags ja, es sind viel zu viel LKWs auf den Strassen und Autobahnen, was man wie früher wieder auf die Schiene verlagern könnte.
nicih
08.09.2010, 13.20 Uhr
Behelfsparkplatz Gewerbegebiet an der Helme
Ist von denen die hier ständig gegen den geplanten Standort intervenieren, schon mal jemand frühmorgens oder nachts durch das Gewerbegebiet Sundhausen gefahren?

Dann hätten Sie ja mal zählen können, wieviele LKW´s hier jede Nacht parken müssen, mangels LKW Stellplätze. Hier wird ja wohl klar der Bedarf des Autohofs in der Nähe des Gewerbegebietes deutlich.
Ich habe hier bereits schon einmal verdeutlicht, dass sich die Planungen nicht auf eine Bedarfsermittlung von 2008 oder früher stützen können, da der Bedarf ständig wächst.

Außerdem verstehe ich nicht, was Sie jetzt noch an dem Gewerbegebiet auszusetzen haben. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Ackerland, welches jeden Frühjahr und Herbst mit stinkender Gülle vollgekippt wird und dem Gewerbegebiet, wo seit deren Errichtung hunderte Arbeitsplätze entstanden sind, dann würde ich mich für letzteres entscheiden.

Ich versteh auch nicht was es mit Solidarität zu tun hat wenn man das „Problem“ Autohof an einen anderen Standort verlagert. Da wären doch die Probleme dieselben. Aber da müssen sich ja dann andere mit befassten… Das ist mir zu egoistisch gedacht.
diphileo
08.09.2010, 15.32 Uhr
Nein, nicht egoistisch ...
...denn wenn der Autohof z.Bsp. in Bleicherode entstehen würde, so wäre dieser 1km und nicht 100m vom Wohnort entfernt. Somit entfällt Lärm- und Abgasbelästigung für die Einwohner. Trotzdem müssten die natürlich auch bei so einem Projekt gefragt werden.
Zu den parkenden LKW's im Gewerbegebiet kann ich nur sagen, daß es diese auch mit Autohof geben wird, da es sich meist um LKW- fahrer aus Nordhausen und Umgebung handelt und die parken bestimmt nicht auf dem Autohof.
Totofino
08.09.2010, 18.05 Uhr
Hallo Luntemann
schön, dass Du einen auch einen sachlichen Kommentar abgegeben hast. Die Bedarfsermittlung für die Lkw-Rastplätze vom Bundesverkehrs-ministerium ist von 2008 (wie auch Nicih bestätigt) und sagt über den Bedarf aus, dass 25 Lkw-Stellplätze an der BAB 38 nur für den Raum Thüringen benötigt werden, es müssen aber allein schon eine Mindestzahl von 50 Plätzen geschaffen werden, um als offizieller AH anerkannt zu werden also schon das doppelte dieser Zahl. Die Bedingungen für AH sind übrigens auf Wikipedia sehr schön erläutert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Autohof

Dort kann man z. B. auch lesen, was die StVO aussagt,
"Die Straßenverbindung ist für den Anliegerverkehr baulich und unter Berücksichtigung der Anliegerinteressen Dritter geeignet."

Ich denke, dass in Sundhausen baulich kein Problem besteht (es handelt sich um die ehemalige B 4),
aber der zweite Teil ist nicht erfüllt, da die Anliegerinteressen der Sundhäuser (Dritter) nicht erfüllt sind,

der AH würde also gegen die StVO verstoßen.

Ich habe mich auch mit einigen LKW-Fahrern unterhalten und die waren auch der Meinung, dass osteuropäische Fahrer sich eine Anfahrt zu einem AH, der vieleicht 10 € kostet nicht leisten können (oder nicht oft), da sie aber durch die elektronischen Fahrtenschreiber gezwungen sind Pause zu machen ist zu befürchten, dass sie bei der Nähe zum Ort den Ort zum Parken anfahren werden, obwohl man ihnen eigentlich dafür keinen Vorwurf machen kann.
Von den Sundhäusern aber nicht hinnehmbar.

Heute gab es einen Artikel in der TA, dass geprüft wird den AH in Bleicherode unterhalb der Feuerwache zu bauen, die Stelle ist ziemlich geschützt und vieleicht geeignet, aber aus eigener leidvoller Erfahrung (s.o.) muß das natürlich im Vorfeld mit den Anwohnern abgeklärt werden.

Um es zum Schluß noch einmal zu bekräftigen, wir brauchen einen AH, aber der Standort Sundhausen ist nicht geeignet.

MfG
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