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Mo, 19:00 Uhr
06.09.2010

Ein Stempel für jede Kirche

104 Kirchen gibt es allein im Kirchenkreis Südharz. Ob Gemeindemitglied oder nicht, meistens kennt man lediglich die Sakralbauten vor der eigenen Haustür, das kirchliche Kleinod auf dem Lande oder in der Nachbarstadt jedoch nicht. Um das zu ändern hat sich der Kirchenkreis eine besondere Aktion ausgedacht...


Alle 2 Jahre organisiert der Kirchenkreis einen besonderen gemeinsamen Gottesdienst. Am kommenden Sonntag um zehn Uhr werden zum dritten Mal alle 104 Kirchen des Kirchenkreises Südharz zur selben Zeit einen Gottesdienst abhalten. Erstmalig wird die Aktion am Tag des offenen Denkmals stattfinden, zu dem man mit rund 2500 Besuchern rechnet. Zum einem kann man so zeigen, das Kirchen nicht nur bewahrenswerte historische Bauwerke sind, sondern das sie auch nach wie vor mit Leben und Gebet gefüllt werden. Zum anderen will man die Aktion mit einem neuem Projekt verknüpfen: dem "Kirchenstempel".

Am kommenden Sonntag wird jede der über hundert Gemeinden einen eigenen Stempel samt Stempelkissen erhalten. Die Idee funktioniert ähnlich wie ein Sammelheft. Jeder Interessierte kann ein Kirchenstempelheft erhalten, in dem er oder sie Stempel für besuchte Kirchen sammelt. Wer als erster alle 104 Stempel gesammelt hat, gewinnt ein Wochenende für zwei Personen in der Lutherstadt Wittenberg. Bei dem Projekt sollen die Preise und der Wettkampf aber eher Nebensache sein, und vor allem als Ansporn dienen.

Zum einem bezwecken die Organisatoren mit der Aktion das die vielen verschiedenen, teils großen, teils kleinen Kirchen bekannter werden, und der eifrige Kirchgänger wie auch der Kultur- und Bauhistorisch gesinnte Zeitgenosse seinen Horizont auch lokal etwas erweitern kann. Des weiteren hofft man, auch die einzelnen Gemeinden und ihre Mitglieder einander näher zu bringen.

Da die meisten Kirchen unter der Woche nur unverbindlich geöffnet haben, ist es für Gläubige am sinnvollsten, die jeweils "fremde" Gemeinde genau dann zu besuchen wenn sie mit Sicherheit geöffnet hat: am Sonntag. Besucht man den Gottesdienst der anderen Gemeinden, und feiert zusammen mit den Gemeindemitgliedern, so kommen sich die Menschen wieder näher, hofft der Superintendent des Kirchenkreises Südharz, Michael Bornschein.

Mit der Aktion könnte man außerdem die Initiative "Offene Kirchen" indirekt unterstützen, die darauf abzielt das Kirchen auch unter der Woche öfter verbindlich, und auch ohne Aufsicht, geöffnet werden. Die Stempel sollen ein Anlass sein, die Pforten der Gotteshäuser auch für Besucher zu öffnen, die eben nicht zur Sonntagsandacht kommen, sondern die leeren Stellen ihres Stempelheftes unter der Woche füllen wollen.

Bereits in den Vorjahren hatte man rund um den Kirchenkreis Gottesdienst kleinere Aktionen geplant. So erhielten die Gemeinden zum ersten gleichzeitigen Gottesdienst eine Altarkerze mit ihrem Namen. Zwei Jahre später wählte man je zwei Gemeinden per Zufallsprinzip aus, die sich gegenseitig Briefe schreiben mussten, eine Idee die einige Gemeinden auch heute noch praktizieren. Das Projekt "Kirchenstempel" ist aber die mit Abstand umfassendste Aktion, die der Kirchenkreis in diesem Rahmen ins Leben gerufen hat. Und auch wenn es schon nächsten Sonntag losgehen wird, soll das Projekt über die nächsten Jahre noch wachsen. So wird über kleinere Preise für 52 gesammelte Stempel und andere Ideen, etwa einen Nachhaltigkeitspräsent in Zusammenarbeit mit dem Weltladen, nachgedacht.

Damit auch jede Gemeinde ihren Stempel erhält, wird am Vorabend einen musikalischer Aussendungsgottesdienst stattfinden, bei dem die Pröpstin a.D. Elfriede Begrich aus Erfurt vor den Vertretern der jeweiligen Gemeinden predigen wird, bevor diese dann ihren ganz persönliches Gemeindestempel-Set erhalten.
Autor: agl

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