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Fr, 15:08 Uhr
03.09.2010

Neue Ideen auf Fachmesse

Die Debatte um Thilo Sarrazin und seine fragwürdigen Thesen hat ein Gutes: Kommentatoren wie Politiker scheinen sich dieser Tage einig zu sein, dass man mehr für die Integration von Migranten tun muss. In Nordhausen ist diese Erkenntnis bereits lange vor der aktuellen Diskussion gereift zu sein. Um Ideen zu sammeln, Kräfte zu bündeln und neue Wege für erfolgreiche Integrationsarbeit aufzuzeigen, plant man bereits seit Beginn des Jahres eine Fachmesse rund um die Integration von Migranten. Ende Oktober ist es dann soweit...

Die Debatte um die Integration von Migranten, angestoßen durch die äußerst umstrittenen Thesen des noch Bundesbankvorstandes Thilo Sarrazin, hat dieser Tage wieder an Fahrt aufgenommen. Das mediale Dauerfeuer rund um die Causa Sarrazin hat, abseits aller kruden Theorien, verbalen Entgleisungen, Anschuldigungen und Personalfragen, vor allem erreicht, dass man sich auch auf sachlicher Ebene wieder mehr mit dem Thema Integration und Integrationsarbeit befassen will. Die rund fünfzehn Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die derzeit in Deutschland leben, sind mehr als ein reiner volkswirtschaftlicher Kostenfaktor, und stellen eher eine Bereicherung für die Gesellschaft als eine Gefahr dar. Migranten haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten wesentlich zur kulturellen Vielfalt und wirtschaftlichen Kraft dieses Landes beigetragen, und bieten Potenziale die den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen Deutschlands dienen können, sofern es denn gelingt diese auch zu aktivieren. Das kann nur über erfolgreiche Integrationsarbeit gelingen.

Wie diese Aussehen kann und soll, ist jedoch im besten Falle umstritten. Da die Probleme in der Integrationsarbeit so vielfältig und individuell sein können wie ihre möglichen Lösungsansätze, plant die Nordhäuser Lift gGmbH, in Zusammenarbeit mit PROJob Nordthüringen und dem Integrationsbeirat des Landkreises Nordhausen, eine Fachmesse, die sich speziell mit dem Thema Integration in den neuen Bundesländern befasst, und es verschiedensten Akteuren aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ermöglichen soll gegenseitig Erfahrungen auszutauschen, Netzwerke zu bilden und somit Synergieeffekte nutzbar zu machen.

Die Fachmesse „Perspektiven für die Integration in den neuen Bundesländern“ wird am 23. Oktober 2010 in der Nordhäuser Wiedigsburghalle stattfinden und soll zwischen 50 und 80 Teilnehmer versammeln. Neben dem Messebetrieb sollen Vorträge und Workshops den inhaltlichen Rahmen der Veranstaltung bilden. Behandelt werden verschieden Themen. So wird etwa diskutiert werden wie man die politische Partizipation von Migranten fördern kann, wie Integration durch Bildungsangebote unterstützt wird, wie man den Zugang für Migranten zum Arbeitsmarkt verbessern kann oder auch wie verschiedene kommunale Integrationskonzepte arbeiten. Die Ergebnisse der Workshops sollen von Studenten dokumentiert und zusammengefasst werden, sodass sie nach dem Ende der Messe der Öffentlichkeit via Internet vorgestellt werden können.

Patentlösungen anzubieten wird nicht Ziel der Messe sein. „Wir wollen vor allem dafür sorgen, dass es zu einem Austausch zwischen den einzelnen Akteuren aus dem Bereich der Integrationsarbeit kommt und verschiedene Ansätze für erfolgreiche Integrationsarbeit aufzeigen“ sagte Phillip Egbune, einer der Organisatoren der Fachmesse. In Nordhausen hat es bereits einmal eine ähnliche Veranstaltung gegeben, die aber in ihrem Umfang kleiner und Ortsbezogener war als die geplante Fachmesse.

Die Idee für die Messe wurde im übrigen lange vor den aktuellen Provokationen eines Herren Sarrazin geboren, und auch die Planung läuft bereits seit Beginn des Jahres. Die Fachmesse wird außerdem eines der letzten „Vielfalt tut gut“- Projekte sein, die im Landkreis Nordhausen umgesetzt werden, da das Bundesprogramm, das Teil des lokalen Aktionsplanes (LAP) ist, Ende Oktober ausläuft. Bisher ist noch nicht klar, ob das Programm, unter dessen Motto „gegen Rechtsextremismus für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ zahlreiche Projekte in der Rolandsstadt realisiert wurden, doch noch einmal fortgeführt werden soll, oder von neuen Initiativen ersetzt werden wird.
Für dieses Jahr konnten die Initiatoren der Fachmesse die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert, als Schirmherrin gewinnen. Und auch wenn die „Vielfalt tut gut“- Programme ihrem Ende entgegen gehen sollten, heißt das nicht das die Integrative Messe die letzte Veranstaltung ihrer Art in Nordhausen sein wird. Sollte die Idee angenommen, und durch entsprechend viele Teilnehmer ein positives Ergebnis erzielt werden, will man im Zwei-Jahres-Turnus wieder nach Nordhausen zum Ideen- und Erfahrungsaustausch laden.

Autor: agl

Kommentare
Ostdeutscher
03.09.2010, 20.42 Uhr
THILO SARRAZIN
Ich bin der Meinung das Thilo Sarrazin vollkommen recht hat. Das was viele Leute denken hat er ausgesprochen,und das ist gut so.
Retupmoc
04.09.2010, 10.10 Uhr
Fachmesse?
Da werden wieder die Migrantentruppen die in Weiterbildungseinrichtungen sind zwangsweise durch die Halle getrieben und alle reiben sich die Hände , wie toll Sie doch sind. Mittlerweile leben ganze Industriezweige davon wie man die Leute eingliedert.

Teilweise mit so tollen Erfolgen, das es in Nordhausen Leute gibt, die seit 10 Jahren hier wohnen und nicht in der Lage sind einen Satz fehlerfrei in deutsch zu sagen, obwohl sie schon in 8 Deutschkursen geparkt waren und dem Steuerzahler auf der Tasche liegen, H4- kassieren und sich in Ost vor der Kaufhalle ein fröhliches Dasein machen.

Daumen hoch Herr Sarrazin, bis auf eine Einschränkung: Nicht alle sind so, nicht alle Ausländer sind integrationsunwillig, nicht alle Arbeitslosen sind faul usw. Wenn Sie differenzieren könnten, wäre Ihnen sehr geholfen.
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