eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 12:22 Uhr
18.08.2010

Wie damals?

Die Abrissarbeiten an der Flohburg sind im vollen Gange. Nun zeigt sich das fast 700 Jahre alte Gebäude so, wie es in seiner Grundstruktur Mitte des 14. Jahrhunderts ausgesehen haben könnte...

Wie einst (Foto: psv) Wie einst (Foto: psv)
Die “Flohburg“ zeigt sich derzeit im Ursprungszustand wie im Erbauungsjahr 1336

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der „Flohburg“ an der Blasiistraße in der Nordhäuser Altstadt ist jetzt von seinen Anbauten aus DDR-Zeiten befreit worden. In den letzten Tagen sind der Eingangsbereich, die Toiletten sowie die Büroräume abgerissen worden. Diese Anbauten stammten aus den 60-er Jahren. „Was man derzeit sehen kann, ist das ursprüngliche Gebäude aus dem Erbauungsjahr 1336“, sagte Jürgen Rennebach, der Leiter der städtischen Museen.

„Aktuell macht das Haus einen dramatischen Eindruck. Einerseits stimmt dieser Eindruck: Die `Flohburg´ war einsturzgefährdet. Das Gebäude hatte sich in Richtung Barfüßer Straße geneigt und wäre eines Tages nicht mehr zu retten gewesen. Allerdings ist andererseits das Gegenteil der Fall: Die Reduktion des Gebäudes auf seinen historischen Ursprung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass eines der wertvollsten und ältesten Gebäude der Stadt als stadthistorisches Museum in neuem Glanz wieder auferstehen kann.“

Im nächsten Schritt werde der frühere Gartenbereich aufgegraben für die Errichtung eines neuen Untergeschosses in nordöstlicher Richtung, das künftig Ausstellungsräume beherbergen- und auf dem der neue Anbau errichtet werden soll. „Dieser neue Anbau wird im März nächsten Jahres fertig sein, sodass wir das Museum 2012 eröffnen können – zum 1085. Geburtstag unserer schönen Heimatstadt“, berichtet Rennebach weiter.

Der im vergangenen Jahr bei archäologischen Grabungen gefundene historische Tiefenkeller werde in das Ensemble der neuen „Flohburg“ eingebunden. Erhalten bleibe auch der historische Dachstuhl. Darüber hinaus werde die Bohlenstube aus dem 15. Jahrhundert im oberen Bereich des Gebäudes nach historischem Vorbild komplettiert. Bei den Voruntersuchungen zum Umbau der „Flohburg“ war man auf Fragmente dieser seltenen Stube gestoßen.

Mit den laufenden Arbeiten ist Rennebach vollauf zufrieden. „Nicht nur, weil wir im Zeitplan liegen. Ich bin auch beeindruckt vom sauberen, gründlichen und vor allem sensiblen Arbeiten der Beschäftigten, die sich bewusst sind, dass sie an einem wertvollen Gebäude arbeiten“, so der Museumsleiter. Während der gesamten Arbeiten ist das Gebäude vollkommen abgesichert, sodass die historische Immobilie keinen Schaden nehmen kann. Dass das Baugeschehen ordnungsgemäß ablaufe, darüber wache auch die Denkmalschutzbehörde in Erfurt.

Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) betont die Wichtigkeit dieser denkmalbehördlichen Kontrolle. „Unserer Heimatstadt wurden im 2. Weltkrieg schwere Wunden zugefügt. Ein Großteil der prächtigen Bausubstanz ist damals unwiederbringlich in Schutt und Asche gefallen. Deshalb ist es umso wichtiger, die wenigen Zeugnisse der früheren Pracht zu erhalten und mit ihnen sorgsam umzugehen. Eines dieser Zeugnisse ist die `Flohburg´.“
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr