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Fr, 07:52 Uhr
16.07.2010

nnz/kn-Forum: Plötzlich ohne...

Vor ein paar Wochen verkündete das Präsidium des Dritt-Bundesligisten FC Rot-Weiß Erfurt mit großer Freude, dass sich soeben das Fußballtalent Carsten Kammlott mit wesentlich verbesserten Konditionen bis 2012 an seinen Erfurter Verein gebunden hat. Dazu das Statement eines nnz-Lesers...


Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Fans, die aus allen Winkeln Thüringens (vielleicht nur nicht aus dem Umfeld von Jena) oftmals nicht nur bei den Heimspielen  ihrem Traditionsverein die Treue halten. Doch leider war der Treueschwur des wohl auffälligsten und erfolgreichsten Spielers der Rot-Weißen in den letzten Monaten nur von kurzer Dauer. Das Prekäre an der Sache war, dass er sich nur wenige Stunden vor der Präsentation auf dem alljährlichen Mannschaftsfoto vor jeder Saison mit ablichten ließ, um wenig später bereits bei der Vorstellung bei seinem neuen Arbeitsgeber, der Mannschaft von Red Bull Leipzig anwesend zu sein. Zur gleichen Zeit bezogen seine ehemaligen Sportkollegen ihr Trainingslagerquartier In Weißensee! 

Alle Sportanhänger und sogenannten Experten wussten genau, wie umworben er von höherklassigen Vereinen war. Man räumte ihm aber ein, wenigstens sich an seiner alten Ausbildungsstätte noch zu beweisen, damit er mit reinem Gewissen später höhere sportliche Ziele angehen kann. Diese Meinung vertrat auch immer wieder die Führungsebene des Clubs in Erfurt, zumindest nach Außen.
 
Überall hat es gegenwärtig herumgesprochen, dass das Fußballspielen längst nicht mehr die schönste Nebensache der Welt ist, sondern – wenn ab einer bestimmten Klasse damit Geld verdient werden kann – ein brutaler finanzieller Kampf um das Überleben eines jeden Vereins geworden ist. 

Nun hat der in jüngster Vergangenheit ohnehin durch seine gewagten Personalentscheidungen schwer in die Kritik geratene Präsident Rombach den nächsten, allerdings riesengroßen, Bock geschossen. Waren schon vorherige Personalverkäufe nicht immer von einer Gemeinsamkeit getragen, so erkennen die Fans seine von ihm immer ausgegebene Zielrichtung nicht mehr, ob es in erster Linie um den längst fälligen und aus Finanzgründen äußerst wichtigen Aufstieg mit allen legalen Mitteln in die 2. Bundesliga gehen soll oder durch Verkauf von überdurchschnittlichen Spielern eher die Löcher in der immer klammen Haushaltkasse zu stopfen sind. Nach der fürchterlich schlechten letzten Saison waren wenigstens die Einzelauftritte eben dieses Kammlott und Co. ein paar Lichtblicke, um überhaupt noch in das Steigerwaldstadion zu gehen oder die Mannschaft auswärts zu begleiten. 
 
Nun hat die scheinbar strategielose Verhaltensweise des Alleinunterhalters R.R. in der Clubleitung das wohl letzte Sahnehäutchen einfach verhökert. Welche Anteile bei dem Geschäft dabei sein erst von ihm geadelter und nach ein paar Wochen ausgemusteter Trainer und Manager in einer Person R. Hörgl hatte, ist z.Z. noch nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass dieser in seiner neuen Funktion als Geschäftsführer tätige Bayer bei den Fans immer noch nicht beliebt zu sein scheint. 

Das Talent und Erfurter Eigengewächs Kammlott und seine Hintermänner folgten den scheinbar üppig vorhandenen Banknoten des millionenschweren Getränkemittelherstellers aus Österreich als wichtigster Sponsor. Für ihn persönlich wäre eine Bestätigung seiner bisher gezeigten sportlichen Leistungen in der 3. Bundesliga mit einer Option für einen angesagten zeitgemäßen Wechsel zu RB Leipzig die wohl bessere Lösung für beide Seiten gewesen.

Klappt es aber mit dem schon jetzt gefühlten Aufstieg der eigentlichen Rand-Leipziger nicht, wird dort auch seine sportliche Perspektive trotz eines erhaltenen Vier-Jahresvertrages infrage gestellt. Bei einem sportlichen Scheitern könnte ihm auch sein neu entdecktes Heimatgefühl, näher bei seinem Elternhaus zu sein, was aber nicht ganz stimmen dürfte, nur wenig nützen. 

Seine getroffene Entscheidung von heute auf morgen – sie erinnert an die „Flucht“ von Ex-Trainer P. Dotchev nach Paderborn während der Erfolg versprechenden Saison vor drei Jahren – seinen ehemaligen Verein, der ihm viel Unterstützung gab sowie die Fans einfach zurückzulassen, wirft auf C.Kammlott und auf die Vereinsführung der Erfurter einen großen Schatten. Dieser Verlust war bekanntlich nicht der erste. Er wird aber bestimmt etwas länger spürbar bleiben. 
 
Natürlich hat der junge Mann neben dem nun noch praller gefüllten Konto mit dem Blitzwechsel einen weiteren persönlichen Vorteil erreicht. Mit der Rücken-Nr. 9 auf seinem Dress wird er endlich in einem schönen Heimatstadion auflaufen können, das in Erfurt seit Monaten nur auf dem Papier der Planer vorhanden ist. Das ehemalige traditionsverbundene Zentralstadion ist ab dem 1. Juli 2010 in die „Red-Bull-Arena“ umbenannt worden. Der Betreiber, M. Kölmel, der vor Jahren seine eigene insolvente Firma mit Unterstützung eines wichtigen Entscheidungsträgers in der Politik und einer Leipziger Bank für einen Bruchteil der eigentlichen Gläubigeranteile zurückkaufen durfte und zwischenzeitlich auch den heutigen FC Rot-Weiß-Pressesprecher W. Mohren beschäftigte(!), wird sich neben den Einnahmen u.a. langfristiger Darlehensrückzahlungsverpflichtungen finanziell schwach gestellter Traditionsvereine aus Ost und West mit dem zusätzlichen neuen Mietvertrag, der weitere Optionen offen lässt, auch anfreunden dürfen…

C. Kammlott hätte lediglich im Erfurter Stadion an ein paar Wochenenden im Winter einen etwas wärmeren Boden unter seinen Fußballstollen spüren können, weil derzeit dort eine neue Rasenheizung installiert wird. Laut Präsident R. Rombach „wird der Zug, der am Tag der Entscheidung für einen Erfurter Stadion-Neubau mit den Geldgebern vor ein paar Monaten auf die Gleise gestellt wurde, nicht mehr zu stoppen sein“, tatsächlich mit unbekanntem Ziel weiterrollen! 
HUKL, Name ist der Redaktion bekannt
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Retupmoc
16.07.2010, 09.44 Uhr
Goldener Westen
Was will uns der Verfasser damit sagen? Kurz zusammengefasst: Kammlott macht genau das, was einem Ostdeutschen seit 20 Jahren eingetrichtert wird. Nimm den Ellenbogen, sei skrupellos, renne dem Geld hinterher...und verrate dafür deine Freunde, deine Fans und den Rest der Welt.

Die Zuständigen für den Blödsinn der bei RWE zur Zeit verzapft wird, lesen das hier sowieso nicht.

Trotzdem:

Es wird Zeit das dieser Präsi (Rombach) und der Möchtegern-Trainer und arrogante Bayer Hörgl Ihre Hüte nehmen und dahin verschwinden, wo sie hingehören.

Und Herrn Kammlott wünsche ich einen raschen Aufstieg in die 3. Liga...man sieht sich bekanntlicherweise zweimal im Leben und dann anschließend für die restlichen 3 Jahre viel Spaß auf der Ersatzbank bei Matschitz`s Pleiteklub.
Flitzpiepe
16.07.2010, 13.27 Uhr
RWE - Wer oder was ist das?
Ich verstehe nicht, warum die Redaktion hier in der NNZ Beiträge über Erfurt/RWE reinstellt. Das ist doch hier keine NEZ. Nach dem skandalösen Pokalauftritt vom letzten Jahr sollte für RWE hier keine Plattform mehr geboten werden. Die haben ihre eigenen Foren, wo die sich mit ihrem 'Verein' auseinandersetzen können.
pumpnC
16.07.2010, 16.57 Uhr
Genau!
Ich seh das genau so wie die Flitzpiepe. In Nordhausen wird es ohnehin nur eine handvoll RWE-Sympatisanten geben, wenn überhaupt. Wem interessiert es bitte schön, was der Bonzenverein aus unserer geliebten Landshauptstadt für Personalprobleme hat. Von mir aus können sie den Laden dicht machen. Die steigen sowieso nie wieder auf.
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