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Mi, 12:30 Uhr
12.05.2010

Die Kaliindustrie im Südharz

Ein Vortrag im Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins beschäftigte sich mit der Kaliindustrie im Südharz. Als Referent konnte man den Bergbauexperten Hans-Jürgen Schmidt aus Sondershausen gewinnen, der den Lesern der nnz/kn schon aus etlichen Beiträgen bekannt sein dürfte...

Am 11. 5.2010 hatte der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein entsprechend des Jahresprogramms zum Vortrag zur Kaliindustrie eingeladen. Der Vortag fand im Thomas-Mann-Haus in der Wilhelm-Nebelung Straße statt. Es waren zirka 40 Mitglieder und Gäste erschienen. Wenn es auch zu Beginn einige Probleme mit der Technik gab, konnte der Referent seinen Vortrag mit Hilfe eines Beamers, der über 100 Fotos auf der Leinwand bannte, durchführen. Hans-Jürgen Schmidt hatte speziell an der Hand Geschichte des Kaliwerkes "Glückauf" Sondershausen den Wandel in der Kaliindustrie aufgezeigt.

Historische Bilder vor 1893 bis in die Gegenwart zeugten vom Fleiß der Bergleute. Wert wurde dabei die technologischen Veränderung seit 1893 gelegt. Dies wurde vor allem für den untertage Bereich dargelegt, so dass ein Mitglied des Geschichtsvereins, der ein Eisenbahnfan ist, bemerkte, dass es auch Ausführungen zu den Betriebsbahnen hätte geben müssen. Da der Vortrag von 19:30 Uhr bis 21:15 Uhr ging, ist es natürlich, dass nicht auf alle Dinge eingegangen werden konnte.

Der Vorsitzende Vereins, Hans-Jürgen Grönke (Bildergalerie), dankte am Ende den Referenten für einen interessanten Vortrag und überreichte als Dank zwei Bände der Buchreihe "Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen". Da das letzte Bild des Vortages sich auf den Schachtschnaps bezog, fehlte natürlich als Dank nicht ein echter Nordhäuser Doppelkorn.
Kn - nach Informationen des Referenten
Foto: Hans-Jürgen Schmidt
Geschichte der Kaliindustrie im Südharz (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Geschichte der Kaliindustrie im Südharz (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Geschichte der Kaliindustrie im Südharz (Foto: Hans-Jürgen Schmidt)
Autor: khh

Kommentare
aurell
13.05.2010, 14.17 Uhr
Für den Eisenbahnfreund
Für den Eisenbahnfreund ein paar Infos (ohne Gewähr)

Am 21. Juni 1912 bzw. am 28.Januar 1913 bestätigte die Prüfingenieure Marx, Vater und Beck von der Königlichen Eisenbahndirektion in Erfurt den Hallenser Projektierungsbüro Paul Schreck den Entwurf zur Herstellung eines Anschlussgleises für die Bergbaugewerkschaft „Glückauf“ in
Sondershausen.

Die Gleise verbanden die einzelnen Verladestellen mit den Gleisen der Königlich Preußischen Bahn, später Deutschen Reichsbahn.

In den 1980- ziger Jahren verfügte die werkseigene Bahn über eine Netz - bzw. Gleislänge von 27 Km mit 101 Weicheneinheiten.

Während am Anfang der Entwicklung noch Dampf- bzw. Dampfspeicherlocks fuhren wurden zu Beginn der 70-ziger Jahre Dieselloks eingesetzt. Erst die Baureihe T 334, eine tschechische Rangierlok, dann die bewährte V-60 aus DDR- Produktion.
Insgesamt verfügte das Werk über 5 - 6 Loks. In ständigen Schichteinsatz waren in der Regel
3 Loks.

2 Loks mussten einen täglichen Eingang und Ausgang von 180 Doppelachsen (Waggon 2,4 und 6 Achsen) zu den Verladestellen rangieren. Im Jahresdurchschnitt waren das ca. 11000 Waggon im Eingang unter anderen täglich ein Ganzzug Kohle für das betriebseigene Kraftwerk. Im Ausgang wurden ca. 32000 Waggon, ca. 870.000 Tonnen an Kali und Sole auf die Reise geschickt.

Eine weitere Lok mit ca. 9 -12 werkseigenen, so genannte Talbotwagen, war rund um die Uhr für den innerbetrieblichen Rohsalztransport von Schacht 5 zum Schacht 1 unterwegs.

Mitte der 80-ziger Jahre, die Energiepreise gingen damals richtig in die Höhe, sollten wieder 2 in Meiningen neugebauten Dampfspeicherloks zum Einsatz kommen. ETU -Beschluss des DDR Ministerrates - Energieträgerumstellung - im Volksmund Erichs teures Unternehmen genannt.

Im Schichteinsatz waren insgesamt ca. 34 Lokführer und Rangierer. Weitere 9-12 Männer versuchten die Gleisanlagen instand zu halten. Schlosser der Hauptwerkstatt waren mit der Instandhaltung und Durchsicht des Maschinen - und Waggonparks beschäftigt. An den Ver- und Entladestellen waren ca. 55 bis 60 so genannte geprüfte Rangierleiter für den Seilzug tätig.

Mit dankbaren Respekt denke ich noch an die Kollegen Neufert, Trost, Selig, Schumann, Tollkühn, Schmidt, Elm, Muschardt, Kalkoff, Tetzel, Schubert, Dörre u. v. A. die unter schwierigsten Bedingungen ihren Mann standen.

In diesem Sinne Grüße nach Sondershausen

Glück auf

M. Schulze
Anschlußbahnleiter
von 1982-1990 im Kaliwerk Sonderhausen
Georg66
13.05.2010, 23.28 Uhr
Vorbei!
Es sind sehr viele Arbeitsplätze in Nordthüringen im Bereich Kali,Bahn und im Maschinenbau usw. abgebaut worden. Der Kommentar von Herrn Schulze ist ein Einzelbeispiel, spiegelt aber die ganze Misere in Ostdeutschland nach der "Wende" wieder.

Ganz besonders möchte ich auch Herrn Verkehrsminister a.D. Wissmann nennen, welcher sich für Streckenstillegungen und Arbeitsplatzabbau bei der DBAG "eingesetzt" hat. Mit mehr Gütern von der Strasse auf die Schiene ist nicht viel geworden, aber dafür braucht kein Autofahrer auf der rechten Spur der Autobahn fahren, weil die gehört jetzt den LKW´s.
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