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Di, 07:01 Uhr
13.04.2010

Ein Schildermärchen

In Deutschland müssen in den kommenden Wochen - wo noch nicht getan - Verkehrsschilder ausgetauscht werden. Das kann kosten - auch in Nordhausen...


Deutschland - ein Schildermärchen. Die Straßenverkehrsordnung wurde geändert, die Übergangsfrist ist abgelaufen. Ein Auto darf nicht mehr lachen, das Männchen am Fußgängerüberweg trägt keinen Hut mehr. Das bringt ein Konjunkturprogramm für Schilderhersteller auf der einen, ein Minus den Kassen der Straßenbaulastträger, wie man es in diesem Land so schön ausdrücken kann.

Der Träger, der in diesem Fall die Last trägt, ist die Kommune. Die muss Schilder an den kommunalen Straßen austauschen lassen. In der Rolandstadt sind es fünf Prozent mehr als in der Planung sonst festgehalten. In Nordhausen ist das nicht so schlimm für die Stadtkasse, da in den vergangenen Jahren immer wieder neu aufgestellt wurde, weil viel gebaut, wie das Rathaus auf Anfrage der nnz mitteilt.

Viel mehr belaste den städtischen Haushalt der zwingende Ersatz von Verkehrszeichen und -einrichtungen, die durch Vandalismus, Zerstörungswut und nicht angezeigte Unfälle (Fahrerflucht) ausgetauscht werden müssen. Insbesondere nach den Wochenenden sind des öfteren durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofes Sondereinsätze zu fahren, um abgeknickte Rohrpfosten, zerstörte und entwendete Schilder oder -einrichtungen (Baustellenampeln) zu ersetzen.

Aktuelles Beispiel ist das zurückliegende Wochenende, an dem die komplette Baustellenbeschilderung in Krimderode an der B 4/Brückenbau über den Krebsbach teilweise außer Funktion, zerstört und entwendet worden ist. Hier werden Tatzeugen gesucht (siehe dazu auch im nnz-Archiv). "In den meisten Fällen bleiben die Täter leider unbekannt und manche Aktion wird als "Kavaliersdelikt" abgetan. Offenbar schauen auch so manche Zeugen dieser Taten - insbesonder in der Innenstadt - weg, um selbst nicht handeln zu müssen", teilt die Pressestelle des Rathauses mit.
Autor: nnz

Kommentare
O-1984
13.04.2010, 09.49 Uhr
Stadtverwaltung sollte sich verweigern
Unsere Stadtmütter und -väter sollten sofort bei der Stadt Leipzig nachfragen. Das Magazin FAKT vom mdr, das gestern über den Schildbürgerstreich aus dem Bundesverkehrsministerium berichtete, verwies auf die Leipziger. Die verweigern mit einem Hinweis auf den Einigungsvertrag schlicht den Austausch der Schilder. Nur weil in der Gesetzesnovelle der Hinweis darauf, dass alte Verkehrsschilder auch weiter gelten, vergessen wurde, kann man den Kommunen nicht Unsummen für blödsinniges Geld-zum-Fenster-Rausschmeißen abverlangen. Auch da hatte die Leipziger Dezernentin recht: Für die Sanierung der Winterschlaglöcher auf kommunalen Straßen ist das Geld eh wichtiger.
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