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Mo, 16:36 Uhr
28.09.2009

Rückzug wäre moralisch

Einen Tag nach dem SPD-Debakel bei der Bundestagswahl kommt die Basis in Nordthüringen so richtig in Fahrt. Bestehende Gräben werden breiter. Den Genossen läuft die Zeit davon...


„Eigentlich haben wir bereits vier Wochen der Taktiererei verschenkt“, konstatiert Dagmar Becker, die nicht mehr Landtagsabgeordnete ist, dafür aber AWO-Kreisvorsitzende bleibt mit Blick auf die Gespräche zur Bildung einer neuen Landesregierung. Und so kann sie sich im Büro in der Oscar-Cohn-Straße weiter wohl fühlen.

In Richtung Thüringer SPD-Spitze ist es mit dem Wohlfühlen jedoch vorbei. Nach dem ihr Kollege Walter Pilger, immerhin Kreisvorsitzender im Unstrut-Hainich-Kreis, heute den Rücktritt von Christoph Matschie gefordert hatte, hakt Becker nach: „Matschie sollte sich jetzt zurücknehmen. Nicht als Vorsitzender seiner Partei, sondern als Anwärter auf den Posten des Ministerpräsidenten. Rot-Rot-Grün wäre dann möglich und was Neues. Warum soll es eigentlich nichts Neues in der Politik geben“, fragt Dagmar Becker.

In den kommenden zwei Tagen muss es mit den Grünen und der LINKEN richtig Verhandlungen geben, die Zeit der Scheinverhandlungen sei vorbei. Hier sei Matschie noch mal gefragt. Und: Ein Rückzug von Matschie hätte endlich auch mal eine moralische Tragweite, für Becker sei Moral schon längst auf der Strecke geblieben. Vor allem in der jetzigen SPD-Führung im Freistaat.

Hier müsse es langsam aber sicher eine Frischzellenkur geben. Das Sagen müssten jene Menschen haben, die wieder zu den Wurzeln der Sozialdemokratie zurückkehren können, die begeistern, die mitreißen können – Wähler und Mitglieder gleichermaßen. „Christoph Matschie ist von alldem weit entfernt“, so Becker abschließend.
Autor: nnz

Kommentare
altmeister
28.09.2009, 18.55 Uhr
Warum etwas wiederholen?
Ist der SPD nicht langsam klar, daß durch den Kampf gegen die demokratische Mitte und die Zuarbeit für die Linken sie ihre eigene Position immer weiter untergräbt? Durch die Hofierung der Linken verliert die SPD immer mehr ihr Gesicht!

Hatten wir in der Geschichte nicht schon einmal die Vereinnahme der SPD durch die KPD mit dem Ergebnis der Bildung der SED? Soll das wiederholt werden?
Sollte aus der Geschichte nicht gelernt werden und die alten Fehler vermieden werden? Denkt mal darüber nach liebe SPD-Mitglieder!
MCKenzie
29.09.2009, 09.36 Uhr
Denken und SPD?
das verträgt sich grad nicht, denn wenn die SPD - Genossen denken würden, dann würden Sie mitbekommen, das Ihnen der Sozialabbau nicht bekommt den Sie mit den Schwarzen veranstaltet haben. Und ein Hinweis: Die frisierten 3,5 Mille Arbeitslosen ( es sind ja jetzt schon 6 MIlle ) werden immer mehr, das heist auch noch mehr potenzielle
Linkswähler. Machen Sie nur weiter mit den Schwarzen gemeinsame Sache, dann landen Sie demnächst unter 10 Prozent.
Darauf freue ih mich jetzt schon. Oder Sie besinnen sich auf soziale Werte und koalieren mit Links und Grün, denn Sozial und Umwelt das passt schon.
brazil
29.09.2009, 12.50 Uhr
. . . über die Verwendung des Wortes "Mille"
. . . lateinisches Wort für "tausend".

Gerne zählen auch Rapper mal Geld in "Mille" und wenn da einer meint: "Ej, wo bleiben meine drei Mille?" Da meint der galtt dreitausend und nicht etwa drei Millionen.

Soviel Zeit für Inflation muss sein.

:-)
auletes
29.09.2009, 18.55 Uhr
links ist nicht gleich links
Ich verstehe mich als SPD-Mitglied durchaus als links wenngleich ich mit den Linken möglichst wenig zu tun haben will. Über ein mögliches Zusammengehn zwischen SPD und Linken wurde innerhalb der Thüringer SPD ausgiebig diskutiert. Dazu gab das Duell zwischen Matschie und seinem Widersacher Dewes ausgiebig Gelegenheit.

Der Ausgang war eindeutig. Eine Mehrheit sprach sich eindeutig gegen ein Zusammengehen mit den Linken unter deren Führung aus. Dafür gibt es trifftige Gründe. Wenn einige SPD-Mitglieder die Politik der Linken besser finden , so kann man denen doch eigentlich nur einen Übertritt zu dieser Partei empfehlen.

Die SPD sollte sich eindeutig von den Linken abgerenzen, um ihr eigenes Profil zu wahren. altmeister hat völlig recht: Diejenigen, die die SPD in die Arme der Linken treiben wollen müssen von SED-Geschichte wenig Ahnung haben. Ein Wähler der den populistischen Wunschvorstellungen der Linken auf den Leim geht wählt immer das Original und nicht Nachahmer in der SPD.

Die SPD sollte für eine reale Sozialpolitik stehen, die auch Chancen hat, wirklich umgesetzt zu werden. Darin unterscheidet sie sich von den Träumereien der Linken
Totaldemokrat
30.09.2009, 00.09 Uhr
GOOD BYE, BEBEL???
Sehr geehrter Kommentator/in auletes.
Die SPD hat den Sozialstaat mit dem umsetzen der Agenda 2010 entscheidend mitgeschlachtet.

Sie meinen: „Die SPD sollte für eine reale Sozialpolitik stehen, die auch Chancen hat, wirklich umgesetzt zu werden. Darin unterscheidet sie sich von den Träumereien der Linken“. Was meinen sie damit? Etwa die SPD/CDU Mehrwertsteuerlügerei 2005? "Real" heißt doch für sie, dem Arbeitnehmer knöpft man die Kohle ab, den großen BANKrotteuren schiebt man zusätzliches Geld noch in den Hintern. Das passt auch gleich in kleiner Abwandlung zum Nordhäuser Sozi Wahlkampf: „Das habt ihr (mit) gemacht“!!!

Wissen sie was, seien sie froh über die paar Prozente die ihre Partei noch bekommen hat. Beim übernächsten Mal können sie von Glück reden wenn die SPD über die 5 % Hürde kommt. Oder kommt das Megadesaster schon bei den nächsten Wahlen? Heißt es dann für sie: „GOOD BYE, BEBEL…?
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