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Mo, 11:09 Uhr
28.09.2009

Was ist übrig geblieben?

In diesem Jahr blicken wir auf „20 Jahre friedliche Revolution“ in der ehemaligen DDR zurück. Der Jahrestag markiert ein Ereignis von zeitgeschichtlicher Bedeutung für unser Land. Dazu wird Ende Oktober ein Mann in Nordhausen sprechen, der im Herbst vor 20 Jahren eine der zentralen Figuren der Wende war...


Die friedliche Revolution war Voraussetzung sowohl für die deutsche Wiedervereinigung als auch die weitere europäische Integration. Die Kreissparkasse Nordhausen konnte zu diesem Anlass den ehemaligen Pfarrer der Nikolaikirche in Leipzig, Christian Führer, gewinnen. Sein Vortrag „Die friedliche Revolution 1989 – Impuls für Mut und Hoffnung in der Gegenwart“ findet am Mittwoch, dem 28. Oktober 2009, um 19 Uhr im Theater Nordhausen statt.

Zwanzig Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung spricht Pfarrer Führer, der Initiator der Friedensgebete, die zu den Montagsdemonstrationen in Leipzig führten, über die Ereignisse um den 9. Oktober 1989, den Tag, der zum Sinnbild für die friedliche Revolution in der DDR wurde. Dem Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche gelang es auch mit Hilfe der Leipziger Sechs, zu denen der Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur zählte, die Eskalation mit der Polizei und Staatssicherheit zu verhindern. 70.000 Menschen demonstrierten friedlich vor der Kirche und riefen „Wir sind das Volk“.

Seit den frühen achtziger Jahren hatte Pfarrer Führer zu den Friedensgebeten in seine Kirche geladen, bei denen es um die drängenden Fragen der Zeit ging. Er sprach mit Ausreisewilligen, Wehrdienstverweigerern oder Umwelt- und Friedensaktivisten. Er fragte nicht nach ihrem Glauben, denn Pfarrer Führers Ansinnen war: „Nikolaikirche – offen für alle“. Die in dieser Zeit erlangte Popularität nutzte Führer auch nach der Vereinigung und widmete sich den Problemen der neuen Zeit.

Er gründete eine Erwerbsloseninitiative, verhinderte Aufmärsche von Neonazis oder protestierte gegen die Schließung traditioneller Unternehmen. Christian Führer erzählt von Begegnungen, die für ihn wichtig waren, etwas mit Michail Gorbatschow oder mit Erzbischof Desmond Tutu. Er erinnert sich an seine Visionen zur Wendezeit und resümiert, was heute davon geblieben ist.

Christian Führer, geboren 1943 in Leipzig, war fast 30 Jahre lang Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig. Seit der Wende setzt sich Pfarrer Führer besonders für Arbeitslose ein. 2005 erhielt er zusammen mit Michail Gorbatschow den Augsburger Friedenspreis.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, einen Zeitzeugen der Wende persönlich zu erleben. Die Theaterkarten für die Festveranstaltung gibt es im Vorverkauf zum Preis von fünf Euro in allen Filialen der Kreissparkasse Nordhausen. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Aktion „Schülerspeisung“ zugute.
Autor: nnz

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