eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 20:54 Uhr
30.08.2009

nnz-Betrachtung: Unbekanntes Wesen

Er ist immer noch das scheinbar unbekannte Wesen – der Wähler. Doch der hat mehr Gespür für Veränderung, er kann vermutlich besser einschätzen als Demoskopen und vor allem: Als die Parteien...


In dieser Betrachtung wollen wir das Landesergebnis außer Acht lassen, das werden viele andere Medien beurteilen. Die nnz bleibt auf dem regionalen Boden. Heute haben wir bewusst auch die Statements der Personen verzichtet, die sonst immer was zu sagen haben.

Was zeigt uns diese Wahl? Die Reihefolge – CDU, LINKE, SPD – bleibt bestehen. Doch es wird für die Christdemokraten verdammt knapp. Da trennen einen Minister und intensiven Lottomittelverteiler der CDU nur noch 2,2 Prozentpunkte von einem „nur“ Sprecher der LINKEN, von Rainer Bachmann. Zugelegt hat sich die SPD und deren Kandidat Andreas Wieninger. Das kann teilweise befriedigen, doch für eine angebliche Volkspartei ist das schlicht und ergreifend zu wenig. Über sechs Prozent der Stimmen heimsten auch die Bündnisgrünen und die FDP ein. Hier kann es wohl nur der Sog der FDP bundesweit gewesen sein, der das Ergebnis möglich gemacht hat, ähnlich ist es für die Bündnisgrünen zu konstatieren. Nordhäuser können sich wohl kaum von einem Mann aus Kleinbodungen (FDP) und einem Studenten aus dem Kyffhäuserkreis (B90/Grüne) vertreten fühlen.

Der Blick in den Landkreis. Auch hier die bewährte Reihenfolge und auch die Abstände sind geschmolzen, zumindest zwischen CDU und LINKE. Egon Primas macht hauchzart das Rennen vor Birgit Keller und Dagmar Becker. Für letztere geht damit eine Karriere in der Landespolitik zu Ende. Es sei denn, die Versorgungswerke von SPD und Arbeiterwohlfahrt sind aufeinander abgestimmt und vielleicht – eine eher unwahrscheinliche Konstellation vorausgesetzt – könnte auch das eine oder andere Pöstchen in den Ministerien abfallen. Aber: die Frau hat wenigstens gekämpft.

Das Wichtigste jedoch ist der Umstand, dass die Menschen im Landkreis Nordhausen – und ich meine damit auch die Kreisstadt – der braunen NPD diesmal eine Abfuhr erteilt haben.

Das Zweitwichtigste ist eher negativ besetzt: Nur noch knapp die Hälfte der Wahlberechtigten interessieren sich für Landespolitik und sind an diesem Sonntag zur Wahl gegangen. Am Wetter kann es doch nun wirklich nicht gelegen haben.

Zum Schluss doch noch der Blick nach Erfurt. Hier wird sich zeigen, wie ernst es SPD-Chef Matschie, der am Abend Dieter Althaus zum Wahlsieger erklärte, mit der Aussage ist, das System Althaus abzuwählen. Vermutlich wird ihm der Vizeministerpräsident genehmer sein als alles andere. Ob die SPD-Wähler dafür ihre Stimme abgegeben haben?
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr