eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 11:41 Uhr
01.10.2008

Erster Masterabschluss

Mit einem heißen Eisen als Thema hat sich eine junge Frau ihren Masterabschluß an der Nordhäuser Fachhochschule erarbeitet: Der möglichen Landkreisreform in Thüringen. Die Absolventin ist damit auch die erste Master(in) am Weinberg...

Die erste (Foto: Schelenhaus) Die erste (Foto: Schelenhaus)
Der betreuende Professor Dr. Stefan Zahradnik mit Nordhausens erster Master-Absolventin Alexandra Rieger

Alexandra Rieger heißt die erste Absolventin der Fachhochschule Nordhausen, die den begehrten Mastergrad erworben hat. Ihre Abschlussarbeit im Studiengang Public Management & Governance schrieb sie über ein heißes Eisen in der Thüringer Landespolitik: eine mögliche Reform der Gebietsstruktur der Thüringer Landkreise.

Bereits zum zweiten Mal war die Absolventin der Fachhochschule Nordhausen die Erste und auch dieses Mal wieder mit einer „Eins“ vor dem Komma. Auch den Bachelorstudiengang Public Management beendete die junge Wissenschaftlerin als erste Absolventin dieses Studienganges überhaupt - und dies natürlich in der Regelstudienzeit. Für das Thema ihrer Masterarbeit scheute sie nicht die wissenschaftliche Aufarbeitung eines Themas mit politischem Sprengstoff wissenschaftlich zu bearbeiten: Die Vor- und Nachteile einer Gebietsreform für die Landkreise des Freistaates Thüringen.

Dabei liegen die Chancen und Risiken einer Landkreisreform eng beieinander. Größere Landkreise haben naturgemäß ein größeres politisches Gewicht. Auch kann langfristig mit einer Senkung der Verwaltungs- und Personalausgaben gerechnet werden, schließlich dürften zahlreiche Synergieeffekte infolge der Aufgabenzentrierung entstehen.

Allerdings gehen in großen Landkreisen mit der größeren Bürgerferne auch Identifikationsverluste bei den Bürgerinnen und Bürgern einher. Umstritten ist gleichfalls, ob die hohen Kosten, die bei der Zusammenlegung verschiedener Landkreise entstehen, in einem vertretbaren Verhältnis zu den erwarteten Einsparungen stehen.

Rieger fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen: „Die große Zahl kleiner Landkreise in Thüringen widerspricht meines Erachtens dem Gedanken einer effizienten Verwaltungsstruktur. Durch Bündelung der Ressourcen könnten zahlreiche Synergieeffekte erreicht werden, ohne beim Service für die Einwohner nennenswerte Abstriche machen zu müssen.“

Alleine steht die mittlerweile bei der Stadtverwaltung Nordhausen als Controllerin beschäftigte Verwaltungswissenschaftlerin nicht. Auch ihr Dienstherr sieht in einem schlagkräftigen Landkreis Nordthüringen die Zukunft für eine effiziente Verwaltungsstruktur. „Unter einem Dach könnten die Nordthüringer Landkreise viel mehr für die Bürgerinnen und Bürger bewegen“, wird Nordhausens Bürgermeister Matthias Jendricke nicht müde zu mahnen.

Prof. Dr. Stefan Zahradnik, Studiendekan des Masterstudiengangs Public Management & Governance der Fachhochschule Nordhausen, möchte sich in diese politische Diskussion nicht einmischen: „Wir Verwaltungswissenschaftler liefern Grundlagen für ein gutes Management der öffentlichen Hand – das ist auch unser Auftrag als Ausbildungsstätte für die Führungskräfte von morgen. Die meisten gravierenden Restrukturierungsmaßnahmen haben sowohl Vorteile, wie auch Nachteile. Wir zeigen diese auf. Es ist die Entscheidung der Politik, was sie daraus macht. An diesen Entscheidungen und deren Umsetzung wird Sie dann von den Bürgern gemessen.“
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr