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Mo, 13:15 Uhr
13.08.2007

Angekommen

Nordhausen (nnz). 135 Mitarbeiter, 14 Standorte in Deutschland, Beteiligungen an internationalen Unternehmen, acht Millionen Euro Jahresumsatz. Das liest sich wie eine Erfolgsgeschichte, mitten in Nordhausen. Die nnz mit einem Situationsbericht.


Der Firmenname HGN Hydrogeologie GmbH sagt es bereits: An der Grimmelallee, dort im ehemaligen RFT-Hochhaus, wo jetzt die drei blauen Buchstaben angebracht sind, dreht sich fast alles um Wasser. Grundwasser, Oberflächenwasser, Hochwasserschutz, Gutachten, planerische Konzepte, die Palette, die Dr. Volker Ermisch aufzählt ist für die Laien verwirrend.

Hier in Nordhausen, dem Stammsitz der HGN, arbeiten 45 Frauen und Männer. Der „Rest“ in 14 deutschen Standorten – von Greifswald bis Kassel. „HGN Baltic“ ist mittlerweile in Litauen ein Synonym für Ingenieurtechnische Leistung ebenso wie in Großbritannien, wo das Nordhäuser Unternehmen 50 Prozent an der „Ecoss HGN Ltd.“ hält.

Die „Wassermänner und –frauen“ aus Nordhausen sind aber auch in den deutschen Landen eine Nummer. Auf der Kundenreferenzliste stehen neben Landesregierungen auch solch Top-Unternehmen wie Siemens, BASF oder Volkswagen. Für die Bundesanstalt für Gewässerschutz haben die Ingenieure ein Geoinformationssystem für die Elbe und den Rhein entwickelt, das erstmals räumliche Daten mit Sachdaten vereinen kann. Nach dem erfolgreichen Abschluß soll nun die Bode von den Fachleuten „aufbereitet“ werden. Zur Zeit beteiligt sich die HGN im Norden Nigerias an einem Projekt zur Trinkwasserversorgung der Europäischen Union. Einsatzorte sind die Provinzen Yobe und Jigawa.

Für Dr. Volker Ermisch sind die Auslandsgeschäfte nicht nur ein Aushängeschild, sie werden immer wichtiger. „Sowohl bei den Projekten in Afrika, als auch zum Beispiel aktuell in Schottland und demnächst in Rumänien lassen sich wesentlich bessere Preise erzielen als in Deutschland. Wir können mit Stolz sagen, die HGN ist eines der führenden Ingenieurbüros im Bereich der Wasserwirtschaft“.

Damals, Anfang der 90er Jahre, sind die Nordhäuser einfach in den Westen gegangen, haben sich an Ausschreibungen beteiligt, haben bei vielen das Nachsehen gehabt, haben einige aber auch gewonnen. In eingefahrenen Strukturen „einzubrechen“ sei verdammt schwer gewesen. Viele der älteren Mitstreiter erinnern sich gleich an das Jahr 1990. Damals gab es den ersten Auftrag. Er kam vom Landesamt für Umwelt in Baden-Württemberg, 1993 dann ein Auftrag der hessischen Landesregierung. Aktuell macht das Unternehmen rund ein Drittel seines Umsatzes in den alten Bundesländern.

Mit 39 Jahren hat die HGN einen gesunden Altersdurchschnitt. Trotzdem muß an Nachwuchs gedacht werden. Den im ingenieurtechnischen Bereich zu finden ist alles andere als leicht. Wenn auch die gebotenen Gehälter durchaus dem Markt entsprechen: Nordhausen ist für junge Ingenieure nicht attraktiv genug. Da locken bei gleicher Bezahlung schon eher andere Kommunen. So hatte die Geschäftsleitung erst kürzlich Bewerber für Nordhausen in die sächsische Landeshauptstadt oder nach Braunschweig umlenken müssen, nur um die guten Leute nicht zu verlieren.

Um die Zukunft des Unternehmens aus Nordhausen ist der Chefetage sowie den Mitarbeitern nicht bange. Der Ruf ihrer Arbeit ist ausgezeichnet, die Referenzliste lang und ihr Expertenwissen gefragt. Hinzu kommt ein weiteres, in Nordhausen nicht zu beeinflussendes Moment: Das Klima und dessen Wandel. An der Grimmelallee sieht man all diesen Herausforderungen gut aufgestellt entgegen.
Autor: nnz

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