Sa, 11:00 Uhr
29.03.2025
Premiere im Nordhäuser Theater
Besser geht nicht!
War das ein Rausch aus Tönen und Farben! Es war auf jeden Fall ein Erlebnis, das die Gäste der Premiere im Nordhäuser Theater mit vielen Sinnen genießen konnten. Eigentlich jedoch war das, was auf der Bühne des Anbaus geboten wurde, eine Anleitung für das Spinnen eines Netzes voller Intrigen…
Gefährliche Liebschaften (Foto: Tim Müller)
Doch zunächst zur Definition einer Intrige: Sie bezeichnet eine Handlungsstrategie, mit der einzelne oder Gruppen von Menschen versuchen, anderen Schaden zuzufügen oder sie gegeneinander aufzuhetzen. Der Macher hinter der Strategie wird als Intrigant bezeichnet.
Anhand dieser Definition könnte man denken, der Autor dieser Zeilen beobachtet immer noch berufsständisch das politische Geschehen von Stadtrat bis Bundestag. Das ist nicht allzu weit gefehlt, denn damals wie heute sind Intriganten Menschen wie sie und ich. Es kommt also auf Mensch und Umfeld an, eine zeitliche Begrenzung gibt es demzufolge nicht.
Und so spiegelt das Geschehen auf der Interims-Bühne des Nordhäuser Theaters in dem Musical Gefährliche Liebschaften” eine zeitlose Beziehung” von Mensch zu Mensch wider. Die literarische Grundlage des Musicals liefert ein Briefroman, der Ausgang des 18. Jahrhunderts in Frankreich erschien. Der damalige anonym gebliebene Herausgeber schreibt dazu: Man erweist der Sittlichkeit einen Dienst, wenn man die Mittel bekannt gibt, deren sich die Sittenlosen bedienen, um die Sittlichen zu verderben”.
Zur eigentlichen Handlung auf der Bühne hatten die Nordthüringer Online-Zeitungen bereits ausführlich berichtet. Außerdem wollen wir dem interessierten Leser nicht allzu viel dessen verraten, was sich auf der Bühne vor, hinter und zwischen verschiebbaren Kulissen im wahrsten Sinne des Wortes abspielt. Nur so viel sei von einem Beobachter wiedergegeben: es war ein Festival der Sinne, der Sinnlichkeiten, der Kunst und - vielleicht erst heute, also einen Tag später - eine Brücke zur Nachdenklichkeit über aktuelles Handeln.
Stehender Applaus für die Künstler (Foto: nnz)
War es in der Zeit der französischen Revolution der Adel, der da an den Bühnenpranger gestellt wurde, so könnten Handlungsstränge und Abläufe mühelos auf das politische Treiben der Heutzeit gespiegelt werden. Kleine Anmerkung: vielleicht angesichts der aktuellen Polit-Akteure nicht allzu oft in diversen Betten wie auf der Drehbühne im Theateranbau zu Nordhausen, sondern eher in Hinterzimmern oder Parteizentralen.
Das Musical von Marc Schubring (Musik) und Wolfgang Adenberg (Buch und Liedtexte) sowie dessen Umsetzung in Nordhausen sind es wert, dem Theater in Nordhausen einen Besuch abzustatten. Sie erleben sowohl eine Sternstunde künstlerischer Möglichkeiten, als auch den einen oder anderen Anleitungspfad für das Durchschauen politischer und damit menschlicher Handlungsabläufe.
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am morgigen Sonntag (18 Uhr), wo noch Restkarten zu erheischen sind. Weitere Aufführungen sind am 5. und 25. April im Theater-Kalender zu finden.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg
Doch zunächst zur Definition einer Intrige: Sie bezeichnet eine Handlungsstrategie, mit der einzelne oder Gruppen von Menschen versuchen, anderen Schaden zuzufügen oder sie gegeneinander aufzuhetzen. Der Macher hinter der Strategie wird als Intrigant bezeichnet.
Anhand dieser Definition könnte man denken, der Autor dieser Zeilen beobachtet immer noch berufsständisch das politische Geschehen von Stadtrat bis Bundestag. Das ist nicht allzu weit gefehlt, denn damals wie heute sind Intriganten Menschen wie sie und ich. Es kommt also auf Mensch und Umfeld an, eine zeitliche Begrenzung gibt es demzufolge nicht.
Und so spiegelt das Geschehen auf der Interims-Bühne des Nordhäuser Theaters in dem Musical Gefährliche Liebschaften” eine zeitlose Beziehung” von Mensch zu Mensch wider. Die literarische Grundlage des Musicals liefert ein Briefroman, der Ausgang des 18. Jahrhunderts in Frankreich erschien. Der damalige anonym gebliebene Herausgeber schreibt dazu: Man erweist der Sittlichkeit einen Dienst, wenn man die Mittel bekannt gibt, deren sich die Sittenlosen bedienen, um die Sittlichen zu verderben”.
Zur eigentlichen Handlung auf der Bühne hatten die Nordthüringer Online-Zeitungen bereits ausführlich berichtet. Außerdem wollen wir dem interessierten Leser nicht allzu viel dessen verraten, was sich auf der Bühne vor, hinter und zwischen verschiebbaren Kulissen im wahrsten Sinne des Wortes abspielt. Nur so viel sei von einem Beobachter wiedergegeben: es war ein Festival der Sinne, der Sinnlichkeiten, der Kunst und - vielleicht erst heute, also einen Tag später - eine Brücke zur Nachdenklichkeit über aktuelles Handeln.

War es in der Zeit der französischen Revolution der Adel, der da an den Bühnenpranger gestellt wurde, so könnten Handlungsstränge und Abläufe mühelos auf das politische Treiben der Heutzeit gespiegelt werden. Kleine Anmerkung: vielleicht angesichts der aktuellen Polit-Akteure nicht allzu oft in diversen Betten wie auf der Drehbühne im Theateranbau zu Nordhausen, sondern eher in Hinterzimmern oder Parteizentralen.
Das Musical von Marc Schubring (Musik) und Wolfgang Adenberg (Buch und Liedtexte) sowie dessen Umsetzung in Nordhausen sind es wert, dem Theater in Nordhausen einen Besuch abzustatten. Sie erleben sowohl eine Sternstunde künstlerischer Möglichkeiten, als auch den einen oder anderen Anleitungspfad für das Durchschauen politischer und damit menschlicher Handlungsabläufe.
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am morgigen Sonntag (18 Uhr), wo noch Restkarten zu erheischen sind. Weitere Aufführungen sind am 5. und 25. April im Theater-Kalender zu finden.
Peter-Stefan Greiner