eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 09:36 Uhr
23.03.2025
Museum Krypta der Neanderklinik Ilfeld/Harztor

Trendy Glaskunst europäischen Ranges

Sie zählen zu den beeindruckenden Kunstwerken in der Ilfelder Krypta der Neanderklinik. Heute eines der exklusivsten und ältesten Museen im Harz. Genauer gesagt im Nordthüringer Südharz des Landkreises Nordhausen, gelegen im Ort Ilfeld der Gemeinde Harztor...

Thorn-Prikker in der Ilfelder Krypta (Ausschnitt) (Foto: T.Schäfer) Thorn-Prikker in der Ilfelder Krypta (Ausschnitt) (Foto: T.Schäfer)

Von kunsthistorischem Wert europäischen Ranges sind die monumental und zugleich filigran wirkende Glasbilder. Es können drei Glasbildfenster mit sakralen Motiven des niederländischen Künstlers Johan Thorn-Prikker (1868 bis 1932) in der ehem. Klosterschule hier bestaunt werden. Thorn-Prikker ist als niederländischer Maler erst spät zur Glaskunst gekommen und gilt als einer der bedeutendsten Glaskünstler Europas des letzten Jahrhunderts. Seine Fenster sind gestaltet im Stil des modernen Expressionismus der 1920er Jahre. Das Werk rechts widmet sich der Ewigen Lampe von Ilfeld, als erstes sakrales Artefakt, welches sagenhaft mit einer längst vergangenen Zeit vor über 900 Jahren überliefert wird. Linkes Fenster: Links ist ein Querschnitt durch das alte Kloster Ilfeld der Heiligen Maria mit seinen Kreuzgängen dargestellt. Die Bücherrücken symbolisieren die Gelehrtenschule. Die Inschrift lautet, vgl. beigefügtes Detailbild: „Si Christum nescis, nihil est, si cetera discis." Deutsch: „Wenn Du Christus nicht verstehst, gibt es nichts, was Du sonst erkennen kannst.“ (empfunden nach Epheser 3, 19).
Das zentrale Fenster gibt einen Ecco Homo, den Christus mit einer Dornenkrone wieder. Dazu ist uns etwas besonders überliefert, nämlich die Meinung des Künstlers von 1927 selbst. „Ich will hier einen ganz abgehetzten Menschen mit verkrüppelten Gliedern darstellen. In der Hand einen Stab als Zepter, und über die Schultern einige rote Fetzen als Königsmantel. Auf dem Kopf eine große Dornenkrone. Er soll keinen schönen Menschen darstellen, sowie das in dem Ecce Homo leider zu häufig von Malern gemacht wird. Es soll eher ein Bild von Elend und Spott darstellen als einen schönen Menschen."
Diese Kunstwerke geben dem Raum besonders bei Tageslicht eine berührende Atmosphäre, die den geneigten Besuchern gleichzeitig den Atem der Geschichte visuell erleben lässt. Das widergespiegelte Licht der Kunstwerke wirkt wie ein Geschichts-flash.

Anzeige symplr (4)
Diese Fenster verwandeln den Raum durch das Tageslicht in ein lebendiges Wechselspiel aus filigraner Lichtstruktur und intensiver Symbolik. Zentral in den Darstellungen steht in der Krypta der ehemaligen Klosterschule Ilfeld der Christus mit der Dornenkrone – ein eindringliches und tiefgründiges Motiv, das sowohl Leiden als auch Erlösung verkörpert. Möchte sagen, es ist geprägt, fern jeder Idealisierung volksnah, von einer einzigartigen Verbindung aus spirituellen Themen und innovativen Gestaltungstechniken, die den Geist der europäischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts reflektieren. Die Werke in Ilfeld sind nicht nur von herausragender künstlerischer Qualität von europäischem Rang, sondern auch ein bedeutsames Zeugnis der Verschmelzung von religiöser Symbolik und avantgardistischer Kunst. Wenn die Jugend dies ansieht, dann wird es als absolut in „lit“, „fresh“ oder „trendy“ übersetzt. In eine moderne Ausdrucksform, die ebenso für diese Kunst weiter zutreffend ist.
Zum Mittelalterlichen Klosterfest der Neanderklinik Ilfeld am Samstag, dem 05. Juli ist eine Gelegenheit zur Besichtigung und Führung gegeben, dann wird auch ein Geheimnis gelüftet. Das Geheimnis des „Unbekannten Ritter“ in der Krypta.

Tim Schäfer
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (1)
Anzeige symplr (3)