Do, 14:57 Uhr
05.09.2024
Partner- und Kundentag beim Schachtbau
125 Jahre Schachtbau, 70 Jahre Ausbildung
Nach fünf Jahren Pause wurden heute bei Schachtbau Nordhausen wieder Partner und Kunden zum großen Stelldichein geladen. Im Fokus des Tages standen die Ausbildungstradition und neue Projekte…
Der großen Firmenchronik nach feiert man bei Schachtbau dieser Tage das 125jährige Bestehen. Nach fünf ereignisreichen Jahren lud man dazu heute wieder zum Treffpunkt SBN, dem Kunden- und Partnertreff der Schachtbauer.
Die finden sich in den vier Hauptgeschäftsfeldern Bergbau, Anlagentechnik, Stahl- und Maschinenbau und kennen mitunter nur den Teil des Schachtbau-Portfolios, der sie selbst betrifft. Der heutige Tag solle denn auch dazu dienen, das Unternehmen in seiner Breite vorzustellen und auf aktuelle Projekte zu blicken.
Man habe sich trotz der turbulenten Zeiten Pragmatismus und Anpassungsfähigkeit bewahrt und verfolge weiter das Credo, miteinander und nicht aneinander Geld zu verdienen, sagte Geschäftsführer Thomas Stäter, der Betrieb stehe grundsolide da.
Das gilt auch für den Ausbildungsbereich, insgesamt 13 Berufe lehrt man beim Schachtbau heutzutage. Angefangen hat man vor über 100 Jahren mit ein oder zwei Lehrlingen, deren Aufgaben noch etwas anders aussahen, als das heute der Fall ist, führt Thomas Gottwald aus, seines Zeichens selber Ausbildungsleiter und seit Anfang der 90er im Unternehmen. Den ersten namentlich erwähnten Azubi notiert die Chronik für das Jahr 1922, die Karriereleiter führte den jungen Mann damals erst zum Prokuristen und schließlich zum Direktor.
1954 wird die Lehrlingswerkstatt Alfred Sobik auf der Bleiche eingerichtet, Gottwald, durfte sie noch kennen lernen. Das Datum markiert für Schachtbau den eigentlichen Beginn der regelmäßigen Ausbildung im Betrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Schachtbauer rund 400 Lehrlinge ausgebildet, zwischen 1954 und heute kommt man auf 3615 junge Menschen, die ihre ersten beruflichen Schritte im Unternehmen genommen haben, darunter 1750 Metaller, 500 Fachleute für Bergbau, 450 im Bauwesen und 20 Köche.
70 Jahre sind ein guter Anfang, sagt Gottwald, in Zukunft soll es so weitergehen wie bisher, sodass man sich in 30 Jahren wieder hier treffen könne. Genutzt wurde die Gelegenheit heute auch, um alte und alteingesessne Ausbilder und Ausbilderinnen für ihr Engagement auszuzeichnen - mit individuellen Stahlstatuetten, versteht sich.
Was man mit einer Ausbildung bei Schachtbau alles machen kann, das wurde in der Folge am praktischen Beispiel ausgeführt. Seit 2020 sind die Schachtbauer verschiedener Disziplinen dabei, den Förderturm für den Schacht Konrad zu planen und umzusetzen. An sich ist der 42 Meter Turm erst einmal nur üblicher Industrie-Hochbau, wäre da nicht das kleine Detail, dass es sich beim Schacht Konrad um das zukünftige atomare Endlager der Bundesrepublik handelt. Schwach strahlender Atommüll - aus der Kernenergie, dem Rückbau der Kraftwerke aber auch der medizinischen Alltagstechnik - soll hier auf Jahrtausende sicher verwahrt werden.
Entsprechend hoch sind die Sicherheitsanforderungen, auch an die Planer beim Schachtbau. Im 3D-Modell wurde der Turm bis zur letzten Schraube modelliert, berechnet und gegen Unwägbarkeiten wie Brände und Erdbeben abgesichert.
Das Gebilde aus 1.300 Stahl ist aber nur eines von vielen Projekten, wo und wie in Nordhausen an den Vorhaben gearbeitet wird, davon konnten sich die Gäste im Laufe des Tages selber überzeugen.
Angelo Glashagel
Autor: red
Zum ersten Partnertag nach fünf Jahren nutzte man die Gelegenheit, um altverdiente Schachtbau-Ausbilder zu ehren (Foto: agl)
Der großen Firmenchronik nach feiert man bei Schachtbau dieser Tage das 125jährige Bestehen. Nach fünf ereignisreichen Jahren lud man dazu heute wieder zum Treffpunkt SBN, dem Kunden- und Partnertreff der Schachtbauer.
Die finden sich in den vier Hauptgeschäftsfeldern Bergbau, Anlagentechnik, Stahl- und Maschinenbau und kennen mitunter nur den Teil des Schachtbau-Portfolios, der sie selbst betrifft. Der heutige Tag solle denn auch dazu dienen, das Unternehmen in seiner Breite vorzustellen und auf aktuelle Projekte zu blicken.
Man habe sich trotz der turbulenten Zeiten Pragmatismus und Anpassungsfähigkeit bewahrt und verfolge weiter das Credo, miteinander und nicht aneinander Geld zu verdienen, sagte Geschäftsführer Thomas Stäter, der Betrieb stehe grundsolide da.
Das gilt auch für den Ausbildungsbereich, insgesamt 13 Berufe lehrt man beim Schachtbau heutzutage. Angefangen hat man vor über 100 Jahren mit ein oder zwei Lehrlingen, deren Aufgaben noch etwas anders aussahen, als das heute der Fall ist, führt Thomas Gottwald aus, seines Zeichens selber Ausbildungsleiter und seit Anfang der 90er im Unternehmen. Den ersten namentlich erwähnten Azubi notiert die Chronik für das Jahr 1922, die Karriereleiter führte den jungen Mann damals erst zum Prokuristen und schließlich zum Direktor.
1954 wird die Lehrlingswerkstatt Alfred Sobik auf der Bleiche eingerichtet, Gottwald, durfte sie noch kennen lernen. Das Datum markiert für Schachtbau den eigentlichen Beginn der regelmäßigen Ausbildung im Betrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Schachtbauer rund 400 Lehrlinge ausgebildet, zwischen 1954 und heute kommt man auf 3615 junge Menschen, die ihre ersten beruflichen Schritte im Unternehmen genommen haben, darunter 1750 Metaller, 500 Fachleute für Bergbau, 450 im Bauwesen und 20 Köche.
70 Jahre sind ein guter Anfang, sagt Gottwald, in Zukunft soll es so weitergehen wie bisher, sodass man sich in 30 Jahren wieder hier treffen könne. Genutzt wurde die Gelegenheit heute auch, um alte und alteingesessne Ausbilder und Ausbilderinnen für ihr Engagement auszuzeichnen - mit individuellen Stahlstatuetten, versteht sich.
Was man mit einer Ausbildung bei Schachtbau alles machen kann, das wurde in der Folge am praktischen Beispiel ausgeführt. Seit 2020 sind die Schachtbauer verschiedener Disziplinen dabei, den Förderturm für den Schacht Konrad zu planen und umzusetzen. An sich ist der 42 Meter Turm erst einmal nur üblicher Industrie-Hochbau, wäre da nicht das kleine Detail, dass es sich beim Schacht Konrad um das zukünftige atomare Endlager der Bundesrepublik handelt. Schwach strahlender Atommüll - aus der Kernenergie, dem Rückbau der Kraftwerke aber auch der medizinischen Alltagstechnik - soll hier auf Jahrtausende sicher verwahrt werden.
Entsprechend hoch sind die Sicherheitsanforderungen, auch an die Planer beim Schachtbau. Im 3D-Modell wurde der Turm bis zur letzten Schraube modelliert, berechnet und gegen Unwägbarkeiten wie Brände und Erdbeben abgesichert.
Das Gebilde aus 1.300 Stahl ist aber nur eines von vielen Projekten, wo und wie in Nordhausen an den Vorhaben gearbeitet wird, davon konnten sich die Gäste im Laufe des Tages selber überzeugen.
Angelo Glashagel
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