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Sa, 10:00 Uhr
06.07.2024
Verbraucherzentrale mahnt Rewe-Markt ab

Lebensmittel "aus der Region"

Wer im Supermarkt einkauft, sollte sich darauf verlassen können, was auf den Produkten und auf dem Preisschild steht. Bei einem Rewe-Markt im Wartburgkreis war dies nicht der Fall. Werben Erzeuger und Händler mit regionaler Herkunft, muss diese auch gegeben sein, mahnt die Verbraucherzentrale Thüringen...

Ob Äpfel, Brötchen, Milch, Käse oder Wurst – immer mehr Menschen liegt es am Herzen, Lebensmittel aus der näheren Umgebung zu kaufen. Wer sich für kurze Transportwege und saisonale Produkte entscheidet, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und unterstützt den Betrieb um die Ecke. Dass diese Ecke nicht unbedingt im eigenen Bundesland sein muss, ist unstrittig. Ein mehr als 4.000 Kilometer entferntes Anbaugebiet hingegen, sollte definitiv nicht mehr als „regional“ bezeichnet werden.

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So geschehen in einem Rewe-Markt im Wartburgkreis. Der Händler bewarb Kartoffeln aus Ägypten als „regional“. Auf dem Preisschild abgedruckt fand sich die Angabe „REWE Regional Speisekartoffeln“. Nur wer das Netz näher in Augenschein nahm, erfuhr, woher die Kartoffeln tatsächlich kamen. Die Verbraucherzentrale Thüringen hat dieses Verhalten abgemahnt.

Der Rewe-Markt unterzeichnete eine entsprechende Unterlassungserklärung. Bei einem erneuten Verstoß muss er mit einem Bußgeld rechnen.

Die Begriffe „Region“ und „regional“ sind nicht definiert. Anbieter können die Größe und die Grenzen einer Region selbst bestimmen. Die Gestaltung der Verpackung darf aber keinen irreführenden Eindruck vermitteln. „Erzeuger und Händler müssen hier sorgfältig handeln und fair bleiben“, fordert Dirk Weinsheimer, Jurist bei der Verbraucherzentrale Thüringen.

Erst kürzlich hat die Verbraucherzentrale Thüringen Aldi Nord abgemahnt. Der Discounter hatte in mehreren Filialen in Erfurt und Jena den Grundpreis bei verpacktem Obst- und Gemüse nicht angegeben. Der Preis pro Kilogramm ist wichtig, damit Verbraucher:innen die Kosten von Packungen unterschiedlichen Gewichts vergleichen können. Nachdem Aldi keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, wurde der Discounter durch das Landgericht Erfurt dazu verpflichtet, sein Verhalten abzustellen.

Regionale Lebensmittel erkennen
Die Begriffe „Region“ und „regional“ sind gesetzlich nicht definiert. Auch Claims wie „aus unserer Heimat“ oder „vor hier“ bieten keine echte Orientierung beim Einkauf. Auf was Verbraucher:innen achten können, erläutert Luise Hoffmann. Sie leitet den Fachbereich Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen.

  • Regionalfenster: Das blaue Regionalfenster gibt Auskunft über die Herkunftsregion, wo das Produkt verarbeitet wurde, wie viele regionale Zutaten dabei verwendet wurden sowie über die Kontrollstelle.
  • Geschützte Ursprungsbezeichnung: Das EU-Kennzeichen „geschützte Ursprungsbezeichnung“, oder abgekürzt (g.U.), gibt eindeutig Auskunft über die Herkunft. Diese Lebensmittel müssen im festgelegten Gebiet nach bestimmten Kriterien erzeugt, verarbeitet und hergestellt werden.
  • Teilweise geben Erzeuger oder Händler selbst eine klar abgegrenzte Region für den Ursprung der Lebensmittel an, vor allem bei Produkten aus nur einer Zutat wie etwa bei Milch, Mehl, Gemüse.
  • Eine gute Adresse für Lebensmittel aus der Region sind Hofläden, solidarische Landwirtschaften und Regionalautomaten. Dort können Verbraucher:innen teilweise direkt vom Erzeuger kaufen.
Autor: red

Kommentare
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06.07.2024, 11.08 Uhr
Die einzige Konsequenz :
nicht mehr bei diesem profitgierigen Konzern einkaufen !
Ich selbst habe REWE schon lange den Rücken gekehrt. Ebenso Aldi. Diesem "Westimport"
ging es von Anfang an nur darum, den Bürgern im "Osten", die ja sowieso als naiv und dumm eingestuft wurden, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Viele , vorwiegend arme Menschen,
sind darauf reingefallen.
Kauft regionale Produkte - auch wenn diese etwas teurer sind. Ihr helft damit den vielen kleinen Händlern, den das Wasser sowieso bis zum Halse steht. Und vor allem: lasst euch nicht durch Dreckimporte, die z.T. noch kontaminiert sind, vergiften !
Paul
06.07.2024, 20.37 Uhr
Wenn ich...
immer diesen Regionalen "Käse" höre wird nicht nur mir schlecht. DAS interessiert doch schon lange Keinen mehr. Die Leute (jedenfalls die Meisten) interessiert nur der Preis, wo das Zeug her kommt ist völlig unwesentlich, und DAS war im Westen schon IMMER so!
Die Leute müssen ja Anhand der imensen Verteuerung nur noch auf den Preis sehen damit am Monatsende überhaupt noch Geld da ist zum Einkaufen!!!
Kobold2
07.07.2024, 07.33 Uhr
Mir wir auch schlecht
Wenn ich lesen muß, mit welcher Gleichgültigkeit man zweifelhafte Geschäftsmodelle am Laufen hält und wie wenig man sich über die Tragweite seines Handelns Gedanken macht. Dabei hatte man vor Kurzem noch sooo viel Verständnis für die Bauernproteste, aber es ging dann wohl doch nur darum hauptsächlich gegen die Regierung zu wettern.
Das so etwas mit höheren gesamtgesellschaftlichen Folgekosten einher geht, ist dann wohl auch nicht mehr zu vermitteln.
Aber man kann ja weiter jammern, was denn alles so schief läuft und sich über die vielen LKW's auf den Straßen beschweren, die den Kram kreuz und quer durch die Gegend karren. Regionen, die regionaler denken, stehen i.d.R wirtschaftlich besser da und sind weniger anfällig gegen überregionale Schwankungen.
( ich hoffe, das war jetzt nicht zu undemokratisch, oder belehrend, oder bevormundend)
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