Do, 12:30 Uhr
11.04.2024
Hoher Besuch zum Humboldt-Jubiläum
Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit
Vor 500 Jahre legte Johannes Spangenberg in Nordhausen mit der Gründung seiner Lateinschule den Grundstein für eine lange Tradition, die vom Humboldt-Gymnasium bis heute fortgetragen wird. Einen ersten Aufschlag zum großen Jubiläum tat man gestern mit diplomatischen Besuch aus Berlin und Kiew…
Zwei Dinge waren den alten Nordhäusern Bürgern immer wichtig: ihre Unabhängigkeit und die Bildung ihrer Kinder. Den Grundstein für die freie Lehre legte Johannes Spangenberg anno Domini 1524 mit der Gründung der ersten privaten Schule der Stadt. Am gleichen Ort, an denen Spangenberg das Momentum der Reformation nutzen konnte, um, den unruhigen Zeiten zum Trotze, den Grundstein für das Bildungsbürgertum Nordhausens zu legen, kam man gestern zusammen, um ein halbes Jahrtausend Geschichte zu feiern.
Die Stadt und ihre Bürger haben in den vergangenen 500 Jahren manches durchstanden und wie schon während der frühen Reformationsjahre, war man in den Wogen des Weltgeschehens oft ein kleiner, sicherer Hafen für manche Seele. Und manches mal brachen die Wellen über der Stadt und ihren Menschen zusammen. In lebhafter Erinnerungen bleiben die Zerstörungen des Weltkrieges, derer man dieser Tage wieder gedenkt. Die Stadt hat sich seitdem aus ihrer Asche erhoben, doch um sie herum toben neue Stürme und wieder ist man Hafen und Zuflucht.
Das große Weltgeschehen hat seinen Niederschlag in Nordhausen zu allen Zeiten gefunden, der Puls der Geschichte war immer zu spüren. Und so verwundert es wenig, dass der Auftakt der Feierlichkeiten zum großen Schuljubiläum kein Akt der Nordhäuser Nabelschau sein sollte, sondern die Stadt und ihre Schüler in Raum und Zeit der Gegenwart verortete.
Drei Nationen kamen gestern in der Blasii-Kirche zusammen, deren Schicksale in diesen Tagen eng miteinander verwoben sind: Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Ukraine. Aus Berlin reiste Woodward Clark Price, der Charge d’Affairés der USA an, der zweite Mann der US-Botschaft in Deutschland. Aus Leipzig folgte Generalkonsul John R. Crosby und mit ihm das Kyiv Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigent Vitalii Protasov. Die Musiker finden seit Kriegsausbruch Zuflucht in Gera und halten von hier aus als musikalische Botschafter die Kultur ihrer angegriffenen Heimat am Leben. Am Humboldt-Gymnasium pflegt man seit mehreren Jahren gute Kontakte zum Konsulat und das Orchester wollte man schon länger einmal nach Nordhausen holen. Die Jubiläumsfeierlichkeiten gaben nun den passenden Anlass, beides miteinander zu verbinden. Mit im Boot war auch die Stadtverwaltung, die in Erinnerung an die Befreiung der Stadt und des Lagers Dora ihr Ehrenbuch öffnete.
Das Ende des Weltkrieges für Nordhausen und die Befreiung durch amerikanische Truppen, der neue Krieg nicht weit vor den Toren des Landes und die Sorgen und Schicksale die damit einhergehen, Trotz und Widerstand, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, Aufklärung und Verantwortung - es kommt viel Zusammen in dieser Feierstunde. Oberbürgermeister Kai Buchmann spricht von der Verantwortung, die Freiheit und Erinnerung mit sich bringen, unterstreicht den Umstand dass man rund 1.500 Kriegsflüchtigen Unterkunft, Schutz, Arbeit und Bildung bietet. Generalkonsul Crosby pocht auf den Wert kulturellen des Erbes eines Volkes und die Notwendigkeit, diese Wurzeln auch unter dem Feuer des Krieges zu bewahren. Das Orchester tut das, was es am besten kann, es spielt Musik. Das Klänge geraten zur emotionalen Achterbahnfahrt, eine Interpretation des ausgewählten Stücke dürfte dem Publikum nicht schwer gefallen sein, mal braust man auf, wird hier melancholisch, da verzerrt, geradehin verstörend und schwingt sich letztlich noch einmal auf, kraftvoll, widerständig, hoffnungsvoll, mutig. Die Sorgen und Hoffnungen eines ganzes Volkes mitreißend in Töne gegossen.
Der stellvertretende Botschafter der USA Price findet die für den Diplomaten passende Worte, das Dargebotene sei mehr als ein Konzert gewesen und unterstreiche die Verbindungen und kulturellen Werte freier Gesellschaften, in denen man frei reden und frei Musik machen könne. In der Ukraine werde unser aller Kampf ausgetragen und die freie und offene Weltordnung verteidigt. Deutschland und die Ukraine seien beide Staaten deren Souveränität von Russland in Frage gestellt werde, die aber ihre Wege in die Zukunft selber frei wählten. Zusammen könne und werde man sich Putins Russland entgegen stellen und die Werte der Humanität und auch das kulturelle Erbe verteidigen. Die Verbindung und Allianz zwischen den USA und Europa werde stark bleiben. Die Schülerinnen und Schüler ermutigte der Diplomat zu Zivilcourage und Einsatz, everything we do makes a difference and everything we do not do makes a difference - alles was wir tun, macht einen Unterschied und auch das was wir nicht tun macht einen Unterschied.
Auf den Säulen von Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit sieht sich auch das Gymnasium ruhen und das will man in diesem Jahr nicht nur einmal feiern. Mit dem kurzen Schuljahr sei die Organisation einer ganzen Festwoche nicht möglich gewesen, war von Schulleiter Volker Vogt am Rande zu erfahren, dafür hat man im August einen zentralen Festakt und eine ordentliche Party geplant. Noch im April will man die Lage des Oberstufengebäudes außerdem für ein visuelles Ausrufezeichen zum runden Geburtstag nutzen.
Angelo Glashagel
Autor: red
In der Blasiikirche kamen gestern auf Einladung des Humboldt-Gymnasiums drei Nationen zusammen (Foto: agl)
Zwei Dinge waren den alten Nordhäusern Bürgern immer wichtig: ihre Unabhängigkeit und die Bildung ihrer Kinder. Den Grundstein für die freie Lehre legte Johannes Spangenberg anno Domini 1524 mit der Gründung der ersten privaten Schule der Stadt. Am gleichen Ort, an denen Spangenberg das Momentum der Reformation nutzen konnte, um, den unruhigen Zeiten zum Trotze, den Grundstein für das Bildungsbürgertum Nordhausens zu legen, kam man gestern zusammen, um ein halbes Jahrtausend Geschichte zu feiern.
Die Stadt und ihre Bürger haben in den vergangenen 500 Jahren manches durchstanden und wie schon während der frühen Reformationsjahre, war man in den Wogen des Weltgeschehens oft ein kleiner, sicherer Hafen für manche Seele. Und manches mal brachen die Wellen über der Stadt und ihren Menschen zusammen. In lebhafter Erinnerungen bleiben die Zerstörungen des Weltkrieges, derer man dieser Tage wieder gedenkt. Die Stadt hat sich seitdem aus ihrer Asche erhoben, doch um sie herum toben neue Stürme und wieder ist man Hafen und Zuflucht.
Der Chargé d'Affaires der amerikanischen Botschaft, Woodward Clark Price, konnte sich in das Ehrenbuch der Stadt Nordhausen eintragen (Foto: agl)
Das große Weltgeschehen hat seinen Niederschlag in Nordhausen zu allen Zeiten gefunden, der Puls der Geschichte war immer zu spüren. Und so verwundert es wenig, dass der Auftakt der Feierlichkeiten zum großen Schuljubiläum kein Akt der Nordhäuser Nabelschau sein sollte, sondern die Stadt und ihre Schüler in Raum und Zeit der Gegenwart verortete.
Drei Nationen kamen gestern in der Blasii-Kirche zusammen, deren Schicksale in diesen Tagen eng miteinander verwoben sind: Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Ukraine. Aus Berlin reiste Woodward Clark Price, der Charge d’Affairés der USA an, der zweite Mann der US-Botschaft in Deutschland. Aus Leipzig folgte Generalkonsul John R. Crosby und mit ihm das Kyiv Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigent Vitalii Protasov. Die Musiker finden seit Kriegsausbruch Zuflucht in Gera und halten von hier aus als musikalische Botschafter die Kultur ihrer angegriffenen Heimat am Leben. Am Humboldt-Gymnasium pflegt man seit mehreren Jahren gute Kontakte zum Konsulat und das Orchester wollte man schon länger einmal nach Nordhausen holen. Die Jubiläumsfeierlichkeiten gaben nun den passenden Anlass, beides miteinander zu verbinden. Mit im Boot war auch die Stadtverwaltung, die in Erinnerung an die Befreiung der Stadt und des Lagers Dora ihr Ehrenbuch öffnete.
Das Ende des Weltkrieges für Nordhausen und die Befreiung durch amerikanische Truppen, der neue Krieg nicht weit vor den Toren des Landes und die Sorgen und Schicksale die damit einhergehen, Trotz und Widerstand, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, Aufklärung und Verantwortung - es kommt viel Zusammen in dieser Feierstunde. Oberbürgermeister Kai Buchmann spricht von der Verantwortung, die Freiheit und Erinnerung mit sich bringen, unterstreicht den Umstand dass man rund 1.500 Kriegsflüchtigen Unterkunft, Schutz, Arbeit und Bildung bietet. Generalkonsul Crosby pocht auf den Wert kulturellen des Erbes eines Volkes und die Notwendigkeit, diese Wurzeln auch unter dem Feuer des Krieges zu bewahren. Das Orchester tut das, was es am besten kann, es spielt Musik. Das Klänge geraten zur emotionalen Achterbahnfahrt, eine Interpretation des ausgewählten Stücke dürfte dem Publikum nicht schwer gefallen sein, mal braust man auf, wird hier melancholisch, da verzerrt, geradehin verstörend und schwingt sich letztlich noch einmal auf, kraftvoll, widerständig, hoffnungsvoll, mutig. Die Sorgen und Hoffnungen eines ganzes Volkes mitreißend in Töne gegossen.
Der stellvertretende Botschafter der USA Price findet die für den Diplomaten passende Worte, das Dargebotene sei mehr als ein Konzert gewesen und unterstreiche die Verbindungen und kulturellen Werte freier Gesellschaften, in denen man frei reden und frei Musik machen könne. In der Ukraine werde unser aller Kampf ausgetragen und die freie und offene Weltordnung verteidigt. Deutschland und die Ukraine seien beide Staaten deren Souveränität von Russland in Frage gestellt werde, die aber ihre Wege in die Zukunft selber frei wählten. Zusammen könne und werde man sich Putins Russland entgegen stellen und die Werte der Humanität und auch das kulturelle Erbe verteidigen. Die Verbindung und Allianz zwischen den USA und Europa werde stark bleiben. Die Schülerinnen und Schüler ermutigte der Diplomat zu Zivilcourage und Einsatz, everything we do makes a difference and everything we do not do makes a difference - alles was wir tun, macht einen Unterschied und auch das was wir nicht tun macht einen Unterschied.
Auf den Säulen von Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit sieht sich auch das Gymnasium ruhen und das will man in diesem Jahr nicht nur einmal feiern. Mit dem kurzen Schuljahr sei die Organisation einer ganzen Festwoche nicht möglich gewesen, war von Schulleiter Volker Vogt am Rande zu erfahren, dafür hat man im August einen zentralen Festakt und eine ordentliche Party geplant. Noch im April will man die Lage des Oberstufengebäudes außerdem für ein visuelles Ausrufezeichen zum runden Geburtstag nutzen.
Angelo Glashagel
Kommentare
Filzstift und Lineal
11.04.2024, 13.04 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Verzichten Sie auf Schmähkritik.
harzwj
11.04.2024, 17.45 Uhr
Ein historischer "Geburtstag", herzlichen Glückwunsch. Aber,...
alles hat eine Vorgeschichte und "unter der Sonne gibt es nichts Neues", auch das sollte an einer Bildungseinrichtung, egal an welcher möglichst ohne Vorbehalt gelehrt werden. Einseitige und polarisierte Lehrpläne habe schon immer ihren Sinn nach "Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit" verfehlt.
W. Jörgens
W. Jörgens
9
2
Login für Vote
Irrenhaus
11.04.2024, 20.09 Uhr
Kommentar
Wo ist denn der erste Kommentar hin und alle anderen deaktiviert .Das ist sehr komisch ich dachte wir haben Meinungsfreiheit.
8
3
Login für Vote
Anmerkung techn. Support:
Da feiern Menschen ein wirklich schönes Ereignis, ein Redakteur schreibt einen guten Artikel und manche haben nichts besseres zu tun als sich anonym darüber zu erregen.
Am Ende muss ich für diese anonyme »Erregung« meinen Kopf hin halten. Da habe ich manchmal einfache keine Lust drauf. Sorry.
Ja, wir haben Meinungsfreiheit. Als privates Projekt müssen wir diese »Meinung« aber nicht zwingend veröffentlichen. In diesem Land kann man fast jeden Mist sagen.
Machen Sie das bei Facebook oder X und versuchen Sie bitte bei nnz wenigstens im Ansatz »konstruktiv« zu sein.
Ist heute einfach nicht mein Tag.
Da feiern Menschen ein wirklich schönes Ereignis, ein Redakteur schreibt einen guten Artikel und manche haben nichts besseres zu tun als sich anonym darüber zu erregen.
Am Ende muss ich für diese anonyme »Erregung« meinen Kopf hin halten. Da habe ich manchmal einfache keine Lust drauf. Sorry.
Ja, wir haben Meinungsfreiheit. Als privates Projekt müssen wir diese »Meinung« aber nicht zwingend veröffentlichen. In diesem Land kann man fast jeden Mist sagen.
Machen Sie das bei Facebook oder X und versuchen Sie bitte bei nnz wenigstens im Ansatz »konstruktiv« zu sein.
Ist heute einfach nicht mein Tag.
geloescht.20240908
11.04.2024, 20.33 Uhr
Techn Support Schmähkritik?
Habe von der Annemiesprunger die Schmähkritik gelesen.Ich muss doch echt lachen was ihr so für Begriffe erfindet um eine normale Meinungseusserung abzuschmettern.Sicher ist in einem Forum lt. AGB ein Kommentar nicht erwünschenswert wenn die AGB verletzt wird.Aber sowas!!? Verletzt keine AGB
Das Ganze hat ein "Geschmäckle" und wirft bei den mindestens 20 Leuten die es gelesen haben kein gutes Licht auf eine "integere " NNZ.
Sicher könnt ihr machen was ihr für richtig haltet.Macht ihr auch.Aber überlegt oder lest mal nach was Meinungsfreiheit überhaupt heisst und was Rücksichten auf Politik für eine gute Zeitung bedeuten.Ihr degradiert euch und macht euch klein.
Das Ganze hat ein "Geschmäckle" und wirft bei den mindestens 20 Leuten die es gelesen haben kein gutes Licht auf eine "integere " NNZ.
Sicher könnt ihr machen was ihr für richtig haltet.Macht ihr auch.Aber überlegt oder lest mal nach was Meinungsfreiheit überhaupt heisst und was Rücksichten auf Politik für eine gute Zeitung bedeuten.Ihr degradiert euch und macht euch klein.
8
3
Login für Vote
Anmerkung techn. Support:
Ja, mag sein. Vielleicht war es nicht ganz das richtige Wort. Erfunden haben wir es allerdings nicht. Es war meine Entscheidung, die ich nach Abwägung der Argumente getroffen habe.
Es gab nachvollziehbare Kritik an dem Kommentar von anderen Teilnehmern der Veranstaltung und ich habe beschlossen das zu respektieren und hier nicht auszudiskutieren.
Ja, mag sein. Vielleicht war es nicht ganz das richtige Wort. Erfunden haben wir es allerdings nicht. Es war meine Entscheidung, die ich nach Abwägung der Argumente getroffen habe.
Es gab nachvollziehbare Kritik an dem Kommentar von anderen Teilnehmern der Veranstaltung und ich habe beschlossen das zu respektieren und hier nicht auszudiskutieren.
Leser X
11.04.2024, 20.36 Uhr
Also ich mache mir Sorgen..
... wenn bei sensiblen Themen künftig der Kommentar-Rotstift angesetzt wird. Das wäre nicht mehr die nnz, wie sie bisher war.
8
5
Login für Vote
Anmerkung techn. Support:
Es ist hier wirklich leicht, sich unsensibel und anonym zu äußern.
Bei sensiblen Themen sollte man aber vielleicht trotzdem etwas sensibel sein.
Es ist hier wirklich leicht, sich unsensibel und anonym zu äußern.
Bei sensiblen Themen sollte man aber vielleicht trotzdem etwas sensibel sein.
nur_mal_so
12.04.2024, 08.42 Uhr
Feuer frei für Daumen runter,
aber auch ich würde gern eine Lanze für das Einschreitend es technischen Supports brechen wollen.
Auch ich las den mittlerweile gelöschten Eingangskommentar und hatte überlegt, ob ich was dazu schreibe, aber man wird ja inzwischen etwas müde, wenn es um Diskussionen mit Mitkommentatoren geht - zum Nachdenken bringt man ohnehin niemanden, jeder, der anderer Meinung ist, wird in bester schwarz-weiß-Manier nur noch als Feind angesehen und nicht als Partner für Meinungsaustausch, von den Leuten, die ihre Meinung nur noch über "Daumen hoch/runter" bilden und bilden lassen gar nicht mehr zu reden.
Dass Fans des russischen Angriffskrieges vieles des bei der Feierstunde Gesagten nicht passt ist klar, doch selbst dafür fand ich den Eingangskommentar viel zu überzogen.
Auch ich las den mittlerweile gelöschten Eingangskommentar und hatte überlegt, ob ich was dazu schreibe, aber man wird ja inzwischen etwas müde, wenn es um Diskussionen mit Mitkommentatoren geht - zum Nachdenken bringt man ohnehin niemanden, jeder, der anderer Meinung ist, wird in bester schwarz-weiß-Manier nur noch als Feind angesehen und nicht als Partner für Meinungsaustausch, von den Leuten, die ihre Meinung nur noch über "Daumen hoch/runter" bilden und bilden lassen gar nicht mehr zu reden.
Dass Fans des russischen Angriffskrieges vieles des bei der Feierstunde Gesagten nicht passt ist klar, doch selbst dafür fand ich den Eingangskommentar viel zu überzogen.
4
11
Login für Vote
geloescht.20240908
12.04.2024, 10.52 Uhr
nur_mal_so hier gehts ganz einfach nur um eine lange Tradition, die vom Humboldt-Gymnasium
und wenn nun mal jemand meint hier wird eine Veranstaltung pol.misbraucht so ist das eben eine demokratische Meinung.Die sollte man auch so belassen.Wenn sie der Meinung sind der Krieg gegen die Ukraine ist schlecht so ist das halt ihre Meinung.Hier meint aber Jemand man sollte 500 Jahre Tradition nicht mit Politik verknüpfen.
Darum die ganze Aufregung und eine Löschung einer Meinung.
Die NNZ kann selbst entscheiden wie sie was macht.Inwiefern sowas richtig ist zeigt sich an der Anzahl der Leserschaftund alles was so eine online Zeitung ausmacht.Annoncen ......Kommentare sind jedenfalls das Salz in der Suppe.Ob sie schlecht ,dumm oder schlau sind.Meinungen sind halt vielfältig und unterschiedlich.Sowas weiss sicherlich auch eine NNZ.
Darum die ganze Aufregung und eine Löschung einer Meinung.
Die NNZ kann selbst entscheiden wie sie was macht.Inwiefern sowas richtig ist zeigt sich an der Anzahl der Leserschaftund alles was so eine online Zeitung ausmacht.Annoncen ......Kommentare sind jedenfalls das Salz in der Suppe.Ob sie schlecht ,dumm oder schlau sind.Meinungen sind halt vielfältig und unterschiedlich.Sowas weiss sicherlich auch eine NNZ.
7
2
Login für Vote
Leser X
12.04.2024, 18.08 Uhr
Überall...
... wo es um das Thema Ukraine-Krieg geht, zeigt sich wie in einem Brennglas die Zerrissenheit der Gesellschaft. Diese Zerrissenheit darf sich m. E. auch hier widerspiegeln.
Es ist doch nun mal so, dass die offizielle Meinung zu den Hintergründen dieses Konfliktes sich nur in einem Teil der Gesellschaft mit der gefühlten Realität deckt.
Und noch eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen: Ich stelle in vielen Gesprächen fest, dass in dem Teil der Gesellschaft, der über die Erfahrung zweier Systeme verfügt, die Neigung, alles gehörte unkritisch weiter zu erzählen, geringer ist. Ich nenne das politische Kompetenz, und die müssen wir uns nicht abspenstig machen lassen.
Wir brauchen nicht schon wieder linientreuen Menschen. Die hatten wir lange genug. Frei zu denken ist kein Stigma sondern ein Menschenrecht.
Es ist doch nun mal so, dass die offizielle Meinung zu den Hintergründen dieses Konfliktes sich nur in einem Teil der Gesellschaft mit der gefühlten Realität deckt.
Und noch eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen: Ich stelle in vielen Gesprächen fest, dass in dem Teil der Gesellschaft, der über die Erfahrung zweier Systeme verfügt, die Neigung, alles gehörte unkritisch weiter zu erzählen, geringer ist. Ich nenne das politische Kompetenz, und die müssen wir uns nicht abspenstig machen lassen.
Wir brauchen nicht schon wieder linientreuen Menschen. Die hatten wir lange genug. Frei zu denken ist kein Stigma sondern ein Menschenrecht.
9
3
Login für Vote
nur_mal_so
12.04.2024, 18.21 Uhr
Ach, liebe/r uncut,
Ich war selber Abiturientin des Humboldt-Gymnasiums. Belehren Sie mich bitte nicht über Traditionen. Denn das Humboldt-Gymnasium, wie ich es kannte, steht für genau die Werte der Artikelüberschrift ein - Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit.
Um ehrlich zu sein, erwarte ich vom Humboldt-Gymnasium genau solch eine Veranstaltung, wie sie vom Herrn Glashagel im Artikel geschildert wird.
Jeder, der heute meint, "lasst dem Putin doch die Ukraine, ist doch wurscht, was drumherum noch passiert", der war an der Humboldt fehl am Platze.
Um ehrlich zu sein, erwarte ich vom Humboldt-Gymnasium genau solch eine Veranstaltung, wie sie vom Herrn Glashagel im Artikel geschildert wird.
Jeder, der heute meint, "lasst dem Putin doch die Ukraine, ist doch wurscht, was drumherum noch passiert", der war an der Humboldt fehl am Platze.
5
9
Login für Vote
Real Human
13.04.2024, 13.55 Uhr
Es gibt kein richtiges Leben im falschen!
Diese rhetorische Übertreibung des Philosophen Theodor Adorno will ich meinen Erfahrungen als dortiger Schüler von 1965 bis 1969 als Fazit voranstellen. Ich bin 1950 in Nordhausen geboren und wuchs in dem sehr speziellen Dorf Hesserode (westlich von N.) auf. Bei der Behandlung der menschlichen Frühgeschichte bemerkte mein Biolehrer, dass es dort, wo es nach Hesserode hinaus geht, noch ein paar Neandertaler gäbe, woraufhin mich einige Mitschüler freudig anlächelten. Ein paar Jahrzehnte Evolutionsforschung später ist bekannt, dass Neandertaler-Gene ein Alleinstellungsmerkmal für Europäer und Asiaten (auch Semiten) sind. Danke, für das missverstandene Kompliment, Herr Schröter!
Bei der feierlichen Eintragung ins städtische Ehrenbuch fehlte eigentlich ein Fähnchen – das mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz! –, denn auch diese Zeit gehört zur Geschichte des Humboldt Gymnasiums! Schließlich hat man das Kyffhäuser-MAHNMAL auch nicht verhüllt, so wie den Reaktor von Tschernobyl, damit davon keine politisch strahlende Gefährdung ausgehen soll.
Damals wollte man uns dort zwar nicht nicht mehr zu schlanken, ranken und flinken Windhunden, zäh wie Leder und hart wir Kruppstahl heranziehen aber Wie der Stahl gehärtet wurde war die neue Pflichtlektüre. Die meisten (pubertären) Mitschüler machten sich eher über den Helden Pawel Kortschagin lustig, besonders über die Stelle als Pawel das Angebot des bedrohten Bauernmädchens ausschlug.
Ein gewisser Michail Gorbatschow machte der verunglückten marxistischen Völkerbeglückung bekanntlich ein Ende. Und nun?
Meine Zeit in der damaligen EOS betrachte ich heute als harte Schule, fast so wie in Hermann Hesses Roman Unterm Rad. Gefehlt hat mir damals z.B. F. Nietzsche mit seinem Werde, der du bist!. In dem Sinne, erst mal seine Stärken und Schwächen zu erkennen und sich nicht zu einem Staats-Roboter machen zu lassen!
Der Krieg [ist mir] eine der heilsamsten Erscheinungen zur Bildung des Menschengeschlechts [...]. Es ist das freilich furchtbare Extrem, wodurch jeder tätige Mut gegen Gefahr, Arbeit und Mühseligkeit geprüft und gestählt wird [...]
Wilhelm von Humboldt (1767-1835)
Danach wundert mich nun fast nichts mehr!
Jörg Birkefeld
Bei der feierlichen Eintragung ins städtische Ehrenbuch fehlte eigentlich ein Fähnchen – das mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz! –, denn auch diese Zeit gehört zur Geschichte des Humboldt Gymnasiums! Schließlich hat man das Kyffhäuser-MAHNMAL auch nicht verhüllt, so wie den Reaktor von Tschernobyl, damit davon keine politisch strahlende Gefährdung ausgehen soll.
Damals wollte man uns dort zwar nicht nicht mehr zu schlanken, ranken und flinken Windhunden, zäh wie Leder und hart wir Kruppstahl heranziehen aber Wie der Stahl gehärtet wurde war die neue Pflichtlektüre. Die meisten (pubertären) Mitschüler machten sich eher über den Helden Pawel Kortschagin lustig, besonders über die Stelle als Pawel das Angebot des bedrohten Bauernmädchens ausschlug.
Ein gewisser Michail Gorbatschow machte der verunglückten marxistischen Völkerbeglückung bekanntlich ein Ende. Und nun?
Meine Zeit in der damaligen EOS betrachte ich heute als harte Schule, fast so wie in Hermann Hesses Roman Unterm Rad. Gefehlt hat mir damals z.B. F. Nietzsche mit seinem Werde, der du bist!. In dem Sinne, erst mal seine Stärken und Schwächen zu erkennen und sich nicht zu einem Staats-Roboter machen zu lassen!
Der Krieg [ist mir] eine der heilsamsten Erscheinungen zur Bildung des Menschengeschlechts [...]. Es ist das freilich furchtbare Extrem, wodurch jeder tätige Mut gegen Gefahr, Arbeit und Mühseligkeit geprüft und gestählt wird [...]
Wilhelm von Humboldt (1767-1835)
Danach wundert mich nun fast nichts mehr!
Jörg Birkefeld
6
0
Login für Vote
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.