Sa, 11:00 Uhr
10.02.2024
Projekt der Erinnerung und Mahnung
Ist heute damals?
Seit 1930 kämpfte der einstige Dadaist John Heartfield mit seinen Fotomontagen zur Zeitgeschichte gegen den Aufstieg des Faschismus in Deutschland an, ab 1933 aus dem Exil, und letztlich vergeblich. Daran will nun - aus aktuellem Anlass - eine private Exposition erinnern...
Ausstellung wird vorbereitet (Foto: privat)
Dennoch markieren die über 200 auch künstlerisch
herausragenden Blätter, die er ganzseitig in der Wochenzeitschrift AIZ (einer Gründung des gebürtigen Erfurters Willi Münzenberg) veröffentlichte, einen wichtigen Kristallisationspunkt des Widerstands gegen den menschenverachtenden Ungeist seiner Epoche.
"Ein Stimmenanteil von 33,1 Prozent reichte der NSDAP bei den Wahlen im November 1932, um das Deutschen Reich unregierbar zu machen; die Konsequenzen der Machtübergabe 1933 und zwölf Jahren Hitlerregime, Millionen Kriegstote und Opfer des Holocaust sind hinlänglich bekannt. Aus Geschichte lernen heißt auch, sie sich aus gegebenem Anlass wieder vor Augen zu führen und neu zu bewerten", sagt Michael Tallai, der gemeinsam mit Patrick Rössler, Professor an der Universität Erfurt die Exposition initiiert hat.
Das Ausstellungsprojekt präsentiert 33 dieser Fotomontagen im Wahljahr 2024, begleitet von aktuellen Kommentaren und Einordnungen durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie schließt an die Wieder-Veröffentlichung der 33 Fotomontagen vor genau 50 Jahren an, 1974 als posthume Hommage an den Ausnahmekünstler Heartfield erschienen.
Plakat (Foto: privat) Die Ausstellung in der Kunsthalle Erfurt zeigt die gedruckten Originalwerke, gemeinsam mit den Kommentaren der Persönlichkeiten und damit vor dem aktuellen Hintergrund neu gelesen. Zusätzlich soll eine Podiumsdiskussion mit einer Auswahl der Kommentatorinnen und Kommentatoren einen öffentlichen Diskurs anstoßen, um die Gefahren einer faschistisch orientierten Politik gerade angesichts der bevorstehenden Wahlen in Thüringen (und anderswo) in Erinnerung zu rufen.
Ergänzend sollen die Begleittexte mit den Heartfield-Motiven in einer Broschüre und auf einer Website (als virtuelle Ausstellung) dokumentiert werden. Zudem wird im Nachgang möglichst eine RollUp-Ausstellung erarbeitet, die im Anschluss an die Präsentation in der Erfurter Kunsthalle an verschiedenen Orten in Thüringen (zum Beispiel Schulen, Kulturzentren, Sparkassen) niederschwellig und kostenfrei gezeigt werden kann und Diskussionen bis zur Thüringer Landtagswahl im September 2024 anregen soll.
Laufzeit der Ausstellung: 9. März bis 26. Mai (Tag der Kommunalwahl), EG-Gang Kunsthalle Erfurt.
Autor: psgAusstellung wird vorbereitet (Foto: privat)
Dennoch markieren die über 200 auch künstlerisch
herausragenden Blätter, die er ganzseitig in der Wochenzeitschrift AIZ (einer Gründung des gebürtigen Erfurters Willi Münzenberg) veröffentlichte, einen wichtigen Kristallisationspunkt des Widerstands gegen den menschenverachtenden Ungeist seiner Epoche.
"Ein Stimmenanteil von 33,1 Prozent reichte der NSDAP bei den Wahlen im November 1932, um das Deutschen Reich unregierbar zu machen; die Konsequenzen der Machtübergabe 1933 und zwölf Jahren Hitlerregime, Millionen Kriegstote und Opfer des Holocaust sind hinlänglich bekannt. Aus Geschichte lernen heißt auch, sie sich aus gegebenem Anlass wieder vor Augen zu führen und neu zu bewerten", sagt Michael Tallai, der gemeinsam mit Patrick Rössler, Professor an der Universität Erfurt die Exposition initiiert hat.
Das Ausstellungsprojekt präsentiert 33 dieser Fotomontagen im Wahljahr 2024, begleitet von aktuellen Kommentaren und Einordnungen durch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie schließt an die Wieder-Veröffentlichung der 33 Fotomontagen vor genau 50 Jahren an, 1974 als posthume Hommage an den Ausnahmekünstler Heartfield erschienen.
Plakat (Foto: privat) Die Ausstellung in der Kunsthalle Erfurt zeigt die gedruckten Originalwerke, gemeinsam mit den Kommentaren der Persönlichkeiten und damit vor dem aktuellen Hintergrund neu gelesen. Zusätzlich soll eine Podiumsdiskussion mit einer Auswahl der Kommentatorinnen und Kommentatoren einen öffentlichen Diskurs anstoßen, um die Gefahren einer faschistisch orientierten Politik gerade angesichts der bevorstehenden Wahlen in Thüringen (und anderswo) in Erinnerung zu rufen.
Ergänzend sollen die Begleittexte mit den Heartfield-Motiven in einer Broschüre und auf einer Website (als virtuelle Ausstellung) dokumentiert werden. Zudem wird im Nachgang möglichst eine RollUp-Ausstellung erarbeitet, die im Anschluss an die Präsentation in der Erfurter Kunsthalle an verschiedenen Orten in Thüringen (zum Beispiel Schulen, Kulturzentren, Sparkassen) niederschwellig und kostenfrei gezeigt werden kann und Diskussionen bis zur Thüringer Landtagswahl im September 2024 anregen soll.
Laufzeit der Ausstellung: 9. März bis 26. Mai (Tag der Kommunalwahl), EG-Gang Kunsthalle Erfurt.
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