Sa, 16:08 Uhr
09.09.2023
ADAC testet Level-3-Staupilot
Lesend durch den Stau?
Mit dem Drive Pilot, einem Level-3-Staupilot von Mercedes, ist es erstmals für Autofahrer möglich, auf öffentlichen Straßen Teile der Fahraufgabe abzugeben und in den automatisierten Fahrmodus zu wechseln...
Unter bestimmten Bedingungen, nämlich in einer Stausituationen auf deutschen Autobahnen bis maximal 60 km/h, ist ein vorübergehendes Abwenden des Fahrers und das Abgeben der Verantwortung möglich. Lesen, Fernsehen oder Internetsurfen sind dann erlaubt. Damit gelingt Mercedes ein echter Durchbruch in Richtung des Autonomen Fahrens. Die Tester des ADAC haben sich das System genauer angeschaut und überprüft, ob es sich um eine nette Spielerei oder eine sinnvolle Technik handelt.
Dabei fiel das Urteil der Tester zunächst eher kritisch aus, denn für die Nutzung des Systems gibt es viele Einschränkungen: Die Funktionen des Drive Pilot sind nicht verfügbar in Tunnel, an Baustellen, bei Nässe, Dunkelheit oder unter 4°C. Zeitung lesen ist nur theoretisch möglich, da die Fahrerüberwachungskamera den Fahrer nicht mehr erkennt. Dies ist aber wichtig für das System, damit sichergestellt ist, dass jederzeit wieder das Lenkrad übernommen werden kann. Der Hersteller baut hier als Vorreiter auf Sicherheit, mit einer vorsichtigen Auslegung des automatisierten Fahrens.
Dennoch ist diese Entwicklung ein wichtiger Schritt Richtung echter Automatisierung, der nach Ansicht des ADAC unbedingt weiterverfolgt werden sollte. Nur dann kann und darf die Zeit am Steuer mit Fremdbeschäftigung genutzt werden.
Eine automatisierte Folgefahrt hinter einem Lkw bis 90 km/h wäre zum Beispiel nahe am tatsächlichen Verkehrsgeschehen auf der Autobahn und für viele Fahrer von großem Nutzen. Der Club hofft hier auf eine Erweiterung durch den Hersteller, wenn die aktuelle Technik weiter erprobt ist.
Aktuell ist der Level-3-Staupilot von Mercedes auch nur in Oberklasse-Modelle zu einem hohen Aufpreis erhältlich. Der ADAC appelliert auch an die anderen Hersteller in die Weiterentwicklung der Technik zu investieren und diese so möglichst bald in die breite Masse bringen zu können.
Autofahrer müssen sich auch bei der Nutzung von heute schon serienmäßig verbauten Assistenzsystemen generell die eigene Verantwortung immer ins Bewusstsein rufen. Denn trotz des hohen Grads an Assistenz muss die Aufmerksamkeit gewährleistet und ein unaufgefordertes Eingreifen jederzeit möglich sein.
Autor: redUnter bestimmten Bedingungen, nämlich in einer Stausituationen auf deutschen Autobahnen bis maximal 60 km/h, ist ein vorübergehendes Abwenden des Fahrers und das Abgeben der Verantwortung möglich. Lesen, Fernsehen oder Internetsurfen sind dann erlaubt. Damit gelingt Mercedes ein echter Durchbruch in Richtung des Autonomen Fahrens. Die Tester des ADAC haben sich das System genauer angeschaut und überprüft, ob es sich um eine nette Spielerei oder eine sinnvolle Technik handelt.
Dabei fiel das Urteil der Tester zunächst eher kritisch aus, denn für die Nutzung des Systems gibt es viele Einschränkungen: Die Funktionen des Drive Pilot sind nicht verfügbar in Tunnel, an Baustellen, bei Nässe, Dunkelheit oder unter 4°C. Zeitung lesen ist nur theoretisch möglich, da die Fahrerüberwachungskamera den Fahrer nicht mehr erkennt. Dies ist aber wichtig für das System, damit sichergestellt ist, dass jederzeit wieder das Lenkrad übernommen werden kann. Der Hersteller baut hier als Vorreiter auf Sicherheit, mit einer vorsichtigen Auslegung des automatisierten Fahrens.
Dennoch ist diese Entwicklung ein wichtiger Schritt Richtung echter Automatisierung, der nach Ansicht des ADAC unbedingt weiterverfolgt werden sollte. Nur dann kann und darf die Zeit am Steuer mit Fremdbeschäftigung genutzt werden.
Eine automatisierte Folgefahrt hinter einem Lkw bis 90 km/h wäre zum Beispiel nahe am tatsächlichen Verkehrsgeschehen auf der Autobahn und für viele Fahrer von großem Nutzen. Der Club hofft hier auf eine Erweiterung durch den Hersteller, wenn die aktuelle Technik weiter erprobt ist.
Aktuell ist der Level-3-Staupilot von Mercedes auch nur in Oberklasse-Modelle zu einem hohen Aufpreis erhältlich. Der ADAC appelliert auch an die anderen Hersteller in die Weiterentwicklung der Technik zu investieren und diese so möglichst bald in die breite Masse bringen zu können.
Autofahrer müssen sich auch bei der Nutzung von heute schon serienmäßig verbauten Assistenzsystemen generell die eigene Verantwortung immer ins Bewusstsein rufen. Denn trotz des hohen Grads an Assistenz muss die Aufmerksamkeit gewährleistet und ein unaufgefordertes Eingreifen jederzeit möglich sein.
Kommentare
Kama99
09.09.2023, 16.41 Uhr
Dann ...
darf ich auch wieder mein Handy während der Fahrt zu benutzen. Natürlich nur bis 60 km/h.
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P.Burkhardt
09.09.2023, 20.28 Uhr
Eigentlich alle Hersteller
bieten Systeme an, die (vielleicht nicht auf dem hohen Drive-Pilot-Niveau) unterstützend tätig sind. In eigentlich jedem jungen Auto ist sowas verbaut. Ich nutze mein Assistenzpaket seht gerne, es ist wie ein aufmerksamer Fahrschullehrer mit eigenen Pedalen. Der Spurhalteassistent lenkt, die Distronic hält den Abstand, beschleunigt und bremst ab und bis 0 km/h. Navi und Verkehrszeichenerkennung sagen den anderen beiden wo es lang geht und wie schnell es maximal sein darf.... ich finde es genial... gerade im Stau.
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