Games for Goals - Thüringer Lehrkräfte und Studierende der Hochschule Nordhausen entwickeln mit europäischen Partnern Spiele zur Nachhaltigkeit für Grundschulen. Ende Februar waren Lehrerinnen und Lehrer aus europäischen Grundschulen zu einem Workshop nach Poitiers in Frankreich eingeladen, um Ideen für Lernspiele zu verschiedenen Themen einer nachhaltigen Welt zu diskutieren...

Der Workshop selbst ist Teil des von 2022 - 2025 laufenden Projektes „Games for Goals“ („Spiele für Ziele“), welches von der europäischen Union gefördert wird. „Mit dem Projekt wollen wir Lehrerinnen und Lehrer in europäischen Grundschulen unterstützen, innovative Unterrichtsmaterialien über die Herausforderungen unseres Planeten einzusetzen“, so der Projektkoordinator für die deutschen Partner, Friedrich Ederer. Für dieses Ziel haben sich sieben Partnerorganisationen aus Portugal, Frankreich, Belgien, den Niederlande und Deutschland zusammengefunden, die von der Französischen NGO „Le Partenariat“ geleitet werden.

Um Kinder in Grundschulen für Nachhaltigkeitsziele zu sensibilisieren, haben sich die Partner in diesem Projekt auf drei zentrale Säulen festgelegt. So sollen Lehrerinnen und Lehrer eine Methode einsetzen können, wie sie selbst innovative Materialien zu neuen Unterrichtsthemen erstellen können. Zudem gibt es bereits vielfältige Unterrichtsmaterialien, die im Projekt nun in einem europäischen Katalog für Grundschulen zusammengestellt werden sollen. „Dabei müssen wir berücksichtigen, dass die Materialien kostenlos sein sollten, um auch für alle Schulen in Europa zugänglich zu sein“ sagt Ederer.



Daran anknüpfend äußert er, „Deshalb wollen wir mit unseren Partnern auch selbst Materialien entwickeln. Diese Säule unseres Projektes trägt die Idee der Nachhaltigkeit, dass Lösungen für Veränderungen von allen Beteiligten mit entwickelt werden sollten. Wir wollten die Lehrerinnen und Lehrer daher bereits zu Beginn für Games for Goals an Bord haben. Dankenswerter Weise haben wir hier viel Zuspruch von Thüringer Grundschulen bekommen und konnten vier
Lehrerinnen und Lehrer für den Start gewinnen.“ Die bislang teilnehmenden Grundschulen sind die Evangelische Grundschule Nordhausen, die Grundschule Berthold Brecht Nordhausen sowie die Evangelische Grundschule Erfurt.

Wasser, Biodiversität und Inklusion
Für den Auftakt des Projektes wurden im Februar Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer aus den teilnehmenden Ländern eingeladen, Ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen. Empfangen wurden sie von der französischen NGO "KuriOz" (franz: curieux = neugierig) in Poitiers, die in der Bildungsarbeit zu gesellschaftlichen Themen aktiv ist.

Für diesen Workshop hatte Apolline Bouin von KuriOz eine Reihe von Spielen vorbereitet, die sich mit diversen Themen wie zum Beispiel Wasser, Verteilungsgerechtigkeit und Artenvielfalt auseinandersetzen. Einige dieser Spiele wurden sogar eigens von der NGO in weiteren Projekten entwickelt. Die Teilnehmenden konnten dabei verschiedene Einblicke gewinnen, die von Spielprinzipien über Elemente innovativer Spiele reichten, bis hin zur Einbindung von Spielen in ihren Unterricht.
In anschließend intensiven Diskussionen konnten die Lehrerinnen und Lehrer anhand der Lehrpläne und dem Wissen um die Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler drei Themen für das Projekt herausarbeiten. Diese Schwerpunkte über Wasserkreisläufe, Biodiversität und Inklusion stellen den gemeinsamen Nenner der europäischen Partner dar, da sie den Lebensalltag der Kinder betreffen und aktives Handeln direkt erkenntlich wird.

Um es den Grundschulen zu ermöglichen, eine anregende Diskussion zu diesen Themen im Klassenzimmer führen zu können, werden sich Studierende der Partnerhochschulen auf die Fahnen schreiben, dafür gemeinsam Spiele zu entwickeln. Diese können alle Grundschulen dann in ihren Klassen kostenlos herunterladen, ausprobieren und mit uns weiterentwickeln.

Das erste dieser drei Treffen wird im Mai dieses Jahrs in Porto - Portugal mit 32 internationalen Studierenden stattfinden. Die Hochschule Nordhausen hat dafür bereits ein Team zusammengestellt und wird zehn Studierende aus allen Fachbereichen entsenden.