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Do, 19:57 Uhr
09.02.2023
Thüringer HC gegen Praktiker Vác

Sack zumachen - Gruppensieger werden

Im vorletzten Gruppenspiel in der EHF European League trifft der Thüringer HC im Heimspiel am Sonntag, den 12. Februar, um 14:00 Uhr in der Wiedigsburghalle Nordhausen auf die ungarische Mannschaft von Praktiker Vác. Mit einem Sieg würde der THC als Gruppensieger feststehen...

Rückblick:
Der THC blieb seiner zuletzt gezeigten Linie treu und machte es bis zum Schluss spannend. Der VfL Oldenburg zeigte sich wie erwartet kämpferisch und in guter Spiellaune. In der Abwehr mit einer guten Torhüterin Nele Reese im Angriff mit einer variantenreichen Kreisläuferin Marie Steffen, die ein um das andere Mal der THC-Deckung ein Schnippchen schlug, konnte sich die Heimmannschaft lange Zeit nicht absetzen, Oldenburg blieb auf Schlagdistanz und erst in der Crunchtime führte der THC-Tempohandball zum klaren Ergebnis.

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“Siege wie gestern helfen auch. Wir haben im Moment ein bisschen spannende Spiele, weil ich glaube, das Ergebnis täuscht, das Spiel war viel enger, als es das Ergebnis aussagt. Nichtsdestotrotz zeigt es den Charakter der Mannschaft, wie sie bis zum Schluss gekämpft hat.”, fasst Helfried Müller zusammen, der dieses Mal bei der Pressekonferenz für seinen Bruder Herbert Müller anwesend war. Für das Torhütertrio Nicole Roth, Irma Schjött und Laura Kuske fand er genauso positive Worte, wie für Nathalie Hendrikse. Die Niederländerin verwandelte sieben Strafwürfe mit einer Quote von 100 Prozent, die obendrein mit insgesamt 12 Toren gleich zweistellig traf. “Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben das Tempo bestimmt. Wir sind immer wieder weggezogen und hatten bei fünf Toren im Plus die Chance frühzeitig das Spiel zu entscheiden. Das hat Oldenburg nicht zugelassen, die eine ähnliche Moral hatten wie wir. Sie waren unangenehm, haben gut gedeckt. Sie hatten eine gute Torhüterin, haben schnell gespielt. Sie sind mutig gegen unseren Innenblock in die Lücken gegangen, der dieses Mal nicht so gut funktioniert hatte wie sonst. Wir sind mit 17:15 in die Halbzeit gegangen. 17 Geworfene sind in Ordnung, 15 Bekommene sind etwas zu viel.”, so der Co-Trainer des THC.

Auch Herbert Müller betont sichtlich erleichtert in der Pressekonferenz nach dem Spiel, “dass der THC, so wie Oldenburg auch eine Kampfmannschaft ist, die nicht aufgibt, und so konnten wir auch in diesem schweren Spiel am Ende erfolgreich sein.”

Der Schlüssel zum Sieg war der längere Atem und der größere Willen zum Spielende, sagt Helfried Müller und setzt fort: “Wir haben uns dann noch mal gesteigert, auch in der Abwehr und haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viele Tore bekommen. Wir sind viele Konter gelaufen, unser Tempospiel konnten sie nicht mehr mitgehen.” Schließlich hat der THC über den Kampf ins Spiel und zum klaren Sieg gefunden.
Die Bundesliga ist für das THC-Team Aufgabe Nummer eins und das Trainergespann erwartet in der Rückrunde noch diese oder jene Überraschung. Dafür muss sich der THC besonders wappnen, sowohl als Verfolger der SG BBM Bietigheim als auch als Gejagter. Dortmund setzt den THC weiter unter Druck, sie gewinnen zurzeit alles, warnt Helfried Müller und fordert jetzt nicht nachzulassen.

Zum Spiel:
Die EHF European League ist der Lohn für die Mühen in der HBF, der Spaß an der Freude. Der Thüringer HC steht nach einem verdienten Unentschieden bei den heimstarken Rumäninnen von SCM Ramnicu Valcea im Viertelfinale. Zum zweiten Mal nach 2018/19. Mit dem nächsten Sieg gegen Praktiker Vác aus Ungarn wäre man Gruppensieger auch zum zweiten Mal. Und die Fans schauen schon ein wenig über den Tellerrand hinaus, nach Graz, wo am 13./14. Mai das FINAL4 der besten vier Mannschaften stattfinden wird. Auf dem Weg dorthin trifft der THC entweder auf die Ungarinnen von Schaeffler Debrecen, mit unseren ehemaligen THC-Spielerinnen Ann-Cathrin Giegerich und Szimonetta Planeta oder auf die Norwegerinnen von Sola HK. Die treuen Fans rüsten derweil schon zur Auswärtsfahrt nach Paris.

Für den THC ist das Spiel gegen Praktiker Vác von immenser Bedeutung für den weiteren Verlauf der EHF European League.

“Der ungarische Vertreter Vác ist holprig in die European League gestartet, ganz im Gegensatz zu uns. Wir haben durch den Punktgewinn in Valcea die nächste Runde erreicht. Das große Ziel muss sein, jetzt auch den ersten Platz zu machen.”, gibt Helfried Müller die Richtung vor. “Vác hat sich sehr gesteigert. Sie hatten in den ersten beiden Spielen große Probleme gegen Valcea und gegen uns, ja schon fast chancenlos waren. Aber wie Phönix aus der Asche, typisch ungarisch kommen sie zurück und schlagen Paris.” Nur knapp hat die Mannschaft das Rückspiel verloren und lag lange Zeit gegen die Französinnen vorn. Vác hat in Nordhausen nichts zu verlieren. Die Ungarinnen können völlig gelöst und frei aufspielen und so auf internationalem Parkett zeigen, was sie drauf haben. Der Heimsieg und die denkbar knappe Niederlage gegen die hoch dotierten, mit Medaillengewinnerinnen bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften besetzten Pariserinnen spricht dafür.

“Sie werden sicherlich hierher kommen, um zu gewinnen und um den positiven Trend fortsetzen. Es ist eine junge Mannschaft, eine kämpferische Mannschaft. Sie haben sehr starke Halblinke, die einen unglaublichen Wurf hat. Da müssen wir dann raus und aufpassen.”, und Helfried Müller nimmt den Innenblock in die Pflicht, erwartet eine bessere Leistung als im Spiel gegen Oldenburg. Klar formuliert er: “Wir sind natürlich Favorit und wollen das Spiel gewinnen, um schon vor dem Spiel in Paris, in dieser Hammergruppe, als Erster rauszukommen. Das wäre ein Traum. Der weg war sehr steinig, die Mannschaft hat es geschafft jeden Felsbrocken aus dem Weg zu räumen und das verlangt nach einer Fortsetzung.”

Der Gruppensieger trifft zuerst auswärts auf den Gruppenzweiten der Gruppe C, kein unwesentlicher Vorteil. In der ungarischen Liga ist die Mannschaft aktuell Tabellenfünfter der laufenden Saison zwischen den beiden European League-Mitstreitern Mosonmagyarovar und Siofok HK platziert. Angeführt wird die Liga von Györi AUDI ETO KC, unbesiegt auf Platz zwei liegt mit zwei Spielen weniger Ferencvaros Budapest mit den ehemaligen THC-Spielerinnen Emily Bölk und Alicia Stolle. Beide ließen es sich nicht nehmen, den THC beim Hinspiel in Vác zu besuchen, eine schöne Geste. Im gut besetzten Kader ragt besonders die ungarische Nationalspielerin Csenge Kuczora heraus. Die erst 23 Jahre alte Spielmacherin überzeugte bei der letztjährigen Europameisterschaft neben Star Katrin Kluiber auch als Shooterin (14 Tore). Für Vác ist sie die herausragende Werferin und hat in der letzten European League-Saison 52 Treffer erzielt. In dieser Saison warf sie in den bisherigen vier Spielen überragende 47 Tore. Gegen den THC war sie achtmal erfolgreich, gegen Paris warf sie insgesamt 18 Tore und gegen Valcea 10. Um erfolgreich zu sein, sollte die THC-Deckung den Spielraum von Csenge Kuczora sehr eng machen.

In Nordhausen begrüßen der Thüringer HC und die Fans der “Roten Wand” eine sympathische Gastmannschaft aus der Nähe von Budapest zu einem spannenden Europaligaspiel. Helfried Müller wünscht sich, dass die Leute in die Halle kommen und die Mannschaft unterstützen. Er weiß, wie wichtig die eigenen Fans im Rücken sind, um die nächsten zwei Punkte einzufahren.

Zum Kader:
Noch ist Sara Rønningen verletzt, Jennifer Rode zum Glück wieder im Kader. Auch Natalie Henrikse zeigte sich wieder gesund und in bester Wurflaune. Dennoch nimmt Herbert Müller Lydia Jakubisova mit nach Nordhausen, auch weil im rechten Rückraum Nicoline Lundgreen weiterhin ausfällt. Die 41-jährige Spielerin, Trainerin und “Nothelferin” hat bisher 90 EHF-Pflichtspiele in Champions League, Cup Winners Cup, EHF Cup und European League für den THC absolviert.
HaJo Steinbach/Bernd Hohnstein
Autor: red

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