Di, 18:00 Uhr
31.01.2023
30 Jahre HSB
Jubiläum auf dem Bahngleis
Seit genau 30 Jahren fahren die beliebten Züge nun schon unter der Flagge der Harzer Schmalspurbahnen durch den Harz. Am 1. Februar 1993 übernahm das kommunale Bahnunternehmen den Betrieb von der Deutschen Reichsbahn (DR) und war damit die erste nichtbundeseigene Eisenbahn mit regelmäßigem Reisezugverkehr in den neuen Bundesländern…
Aus Anlass des Jubiläums trafen sich am 26. Januar die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in Niedersachswerfen. Der 1. Februar 1993 läutete eine neue Ära für den Verkehr auf den schmalspurigen Bahnen im Osten des Harzes ein. Als sichtbares Zeichen des Neuanfangs erteilten Mitglieder des Aufsichtsrates und die Verantwortlichen der bereits am 19. November 1991 von zwanzig kommunalen Anrainern gegründeten HSB am Morgen des Tages bei den ersten Zugfahrten ab Wernigerode, Gernrode und Nordhausen Nord gemeinsam die symbolischen Abfahraufträge. Noch in der Nacht zuvor waren an den Fahrzeugen die neuen Eigentumsbezeichnungen angebracht worden. Dabei erhielten die Reisezugwagen an ihren Außenwänden ein HSB statt des bisherigen DR, und an den Dampflokomotiven wurden die alten Gußschilder Deutsche Reichsbahn gegen neue mit dem Schriftzug Harzer Schmalspurbahnen ausgetauscht.
Auch für die Beschäftigten der Schmalspurbahnen brach ein neues Zeitalter an, denn der neue Betreiber übernahm insgesamt 370 Mitarbeiter von der DR. Zum symbolischen Preis von einer D-Mark wechselten darüber hinaus 25 Dampflokomotiven, 16 Diesellokomotiven, 2 Triebwagen, 77 Reisezugwagen, 37 Güterwagen, 40 Rollböcke und 79 Rollwagen, alle Vorräte und Betriebsmittel sowie die 131,24 km lange Schieneninfrastruktur der Harzquer-, Selketal- und Brockenbahn mitsamt allen Hochbauten in das Eigentum des noch jungen Bahnunternehmens. Hierüber hatten sich beide Bahnunternehmen zuvor am 28. Oktober 1992 bereits vertraglich geeinigt. Zusammen mit den bereits seit Jahresbeginn 1992 eingestellten Mitarbeitern verfügte die HSB am Tag der Betriebsübernahme über insgesamt 381 Mitarbeiter. Durch notwendige Modernisierungen und Rationalisierungen in den 1990er Jahren sind heute noch rund 270 Beschäftigte bei der HSB angestellt.
Anlässlich des historischen Jahrestages trafen sich am 26. Januar auf Einladung von Bürgermeister Stephan Klante die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in der neuen Mehrzweckhalle der Gemeinde Harztor in Niedersachswerfen, um gemeinsam auf das Erreichte sowie drei erfolgreiche Jahrzehnte HSB-Geschichte zurückzublicken. Mit jährlich ca. 1,1 Millionen Fahrgästen haben sich die Harzer Schmalspurbahnen seit der Betriebsübernahme vor nunmehr 30 Jahren kontinuierlich zu einer der wichtigsten Tourismusattraktionen der Harzregion und der neuen Bundesländer mit jährlich ca. 1,1 Million Fahrgästen entwickelt. Die besondere Anziehungskraft für Einheimische und Gäste bilden dabei nach wie vor die täglichen Dampflokfahrten und das nostalgische Fahrerlebnis, während hinter den Kulissen mittlerweile moderne Technik die betrieblichen Abläufe bestimmt Mit der erfolgreichen Einführung des Nordhäuser Modells im Jahre 2004, der Errichtung einer neuen Fahrzeughalle im Jahre 2005, der Streckenverlängerung von Gernrode nach Quedlinburg im Jahre 2006 oder der Inbetriebnahme der neuen Dampflokwerkstatt im vergangenen Jahr hat das kommunale Bahnunternehmen zudem wichtige Meilensteine für die Region sowie die zukünftige Absicherung des Betriebes gesetzt.
Auf Grundlage der mit den Gesellschaftern sowie den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen langfristig gesicherten Finanzierung des Bahnbetriebs auf dem mittlerweile 140,4 km umfassenden Streckennetz und im Sinne einer weiteren Optimierung des bislang Erreichten blickten alle Beteiligten bei ihrer Zusammenkunft in Niedersachswerfen optimistisch in die Zukunft des Unternehmens. Im Zuge der Erörterung strategischer Fragestellungen bekräftigten die Gesellschafter und Aufsichtsräte dabei auch erneut ihre Absicht, mögliche Erweiterungen des Streckennetzes nach Braunlage sowie in die Westernstadt Pullman City in Hasselfelde anzustreben.
Alle Gründungsgesellschafter der HSB von 1991 sind auch heute noch im Unternehmen vertreten, wenngleich sich auch ihre Zahl durch Gebietsreformen auf nominell neun reduziert hat. Gemeinsam mit den Bundesländern Sachsen- Anhalt und Thüringen bilden sie auch weiterhin als Solidargemeinschaft die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus.
Autor: red
Symbolischer Abfahrtsauftrag durch die damaligen Akteure: Erteilt am Morgen des 1. Februar 1993 in Gernrode durch den Quedlinburger Wirtschaftsdezernenten Friedrich Voigt und den HSB-Geschäftsführer Lutz Joachim Bartsch. (Foto: HSB/Jürgen Meusel)
Aus Anlass des Jubiläums trafen sich am 26. Januar die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in Niedersachswerfen. Der 1. Februar 1993 läutete eine neue Ära für den Verkehr auf den schmalspurigen Bahnen im Osten des Harzes ein. Als sichtbares Zeichen des Neuanfangs erteilten Mitglieder des Aufsichtsrates und die Verantwortlichen der bereits am 19. November 1991 von zwanzig kommunalen Anrainern gegründeten HSB am Morgen des Tages bei den ersten Zugfahrten ab Wernigerode, Gernrode und Nordhausen Nord gemeinsam die symbolischen Abfahraufträge. Noch in der Nacht zuvor waren an den Fahrzeugen die neuen Eigentumsbezeichnungen angebracht worden. Dabei erhielten die Reisezugwagen an ihren Außenwänden ein HSB statt des bisherigen DR, und an den Dampflokomotiven wurden die alten Gußschilder Deutsche Reichsbahn gegen neue mit dem Schriftzug Harzer Schmalspurbahnen ausgetauscht.
Symbolischer Schilderwechsel an der Dampflok: Bereits am Abend des 31. Januar 1993 wurde mit der Umbeschilderung der Fahrzeuge begonnen, hier an der Dampflok 99 7245. (Foto: HSB/Jürgen Steimecke)
Auch für die Beschäftigten der Schmalspurbahnen brach ein neues Zeitalter an, denn der neue Betreiber übernahm insgesamt 370 Mitarbeiter von der DR. Zum symbolischen Preis von einer D-Mark wechselten darüber hinaus 25 Dampflokomotiven, 16 Diesellokomotiven, 2 Triebwagen, 77 Reisezugwagen, 37 Güterwagen, 40 Rollböcke und 79 Rollwagen, alle Vorräte und Betriebsmittel sowie die 131,24 km lange Schieneninfrastruktur der Harzquer-, Selketal- und Brockenbahn mitsamt allen Hochbauten in das Eigentum des noch jungen Bahnunternehmens. Hierüber hatten sich beide Bahnunternehmen zuvor am 28. Oktober 1992 bereits vertraglich geeinigt. Zusammen mit den bereits seit Jahresbeginn 1992 eingestellten Mitarbeitern verfügte die HSB am Tag der Betriebsübernahme über insgesamt 381 Mitarbeiter. Durch notwendige Modernisierungen und Rationalisierungen in den 1990er Jahren sind heute noch rund 270 Beschäftigte bei der HSB angestellt.
Anlässlich des historischen Jahrestages trafen sich am 26. Januar auf Einladung von Bürgermeister Stephan Klante die Aufsichtsräte und Gesellschafter der HSB in der neuen Mehrzweckhalle der Gemeinde Harztor in Niedersachswerfen, um gemeinsam auf das Erreichte sowie drei erfolgreiche Jahrzehnte HSB-Geschichte zurückzublicken. Mit jährlich ca. 1,1 Millionen Fahrgästen haben sich die Harzer Schmalspurbahnen seit der Betriebsübernahme vor nunmehr 30 Jahren kontinuierlich zu einer der wichtigsten Tourismusattraktionen der Harzregion und der neuen Bundesländer mit jährlich ca. 1,1 Million Fahrgästen entwickelt. Die besondere Anziehungskraft für Einheimische und Gäste bilden dabei nach wie vor die täglichen Dampflokfahrten und das nostalgische Fahrerlebnis, während hinter den Kulissen mittlerweile moderne Technik die betrieblichen Abläufe bestimmt Mit der erfolgreichen Einführung des Nordhäuser Modells im Jahre 2004, der Errichtung einer neuen Fahrzeughalle im Jahre 2005, der Streckenverlängerung von Gernrode nach Quedlinburg im Jahre 2006 oder der Inbetriebnahme der neuen Dampflokwerkstatt im vergangenen Jahr hat das kommunale Bahnunternehmen zudem wichtige Meilensteine für die Region sowie die zukünftige Absicherung des Betriebes gesetzt.
Auf Grundlage der mit den Gesellschaftern sowie den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen langfristig gesicherten Finanzierung des Bahnbetriebs auf dem mittlerweile 140,4 km umfassenden Streckennetz und im Sinne einer weiteren Optimierung des bislang Erreichten blickten alle Beteiligten bei ihrer Zusammenkunft in Niedersachswerfen optimistisch in die Zukunft des Unternehmens. Im Zuge der Erörterung strategischer Fragestellungen bekräftigten die Gesellschafter und Aufsichtsräte dabei auch erneut ihre Absicht, mögliche Erweiterungen des Streckennetzes nach Braunlage sowie in die Westernstadt Pullman City in Hasselfelde anzustreben.
Alle Gründungsgesellschafter der HSB von 1991 sind auch heute noch im Unternehmen vertreten, wenngleich sich auch ihre Zahl durch Gebietsreformen auf nominell neun reduziert hat. Gemeinsam mit den Bundesländern Sachsen- Anhalt und Thüringen bilden sie auch weiterhin als Solidargemeinschaft die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Eisenbahn und Tourismus.
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